Wien (OTS) – Angesichts der rasanten digitalen Entwicklung innerhalb der Wirtschaft und im Baubereich haben das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und die Geschäftsstelle Bau der Wirtschaftskammer Österreich gemeinsam eine Studie zum Thema „Potenziale der Digitalisierung im Bauwesen“ in Auftrag gegeben. Die Studie wurde von der TU Wien am Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement unter Anleitung von Univ.-Prof. DI Dr. Gerald Goger ausgearbeitet und am 18.04.2018 im BMVIT im Rahmen eines Pressegesprächs präsentiert.
Technologieschub in der Bauwirtschaft
„Die Studie und die daraus abgeleiteten Maßnahmen sollen im Wesentlichen dazu dienen, dass Stakeholder der österreichischen Bauwirtschaft, Politik und Wissenschaft die Digitalisierung gleichzeitig als Chance und Herausforderung zur nachhaltigen Sicherung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit begreifen. Altbewährte Verhaltensmuster werden grundsätzlich zu überdenken sein und aus der Digitalisierung resultierende, neue Anforderungen werden zu einem „Technologieschub“ der österreichischen Bauwirtschaft führen.“ resümiert Gerald Goger das Ergebnis der Studie.
Enormes Potenzial durch Digitalisierung
DI Michael Paula, Leiter der Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien im BMVIT meint dazu: „Im Kreuzungspunkt der gesellschaftlichen Entwicklungen der Dekarbonisierung und der Digitalisierung steht der Gebäudesektor vor deutlichen Veränderungen. Mit ambitionierter Forschung und Technologieentwicklung können große und kleine Betriebe in Österreich diese Entwicklung als Chance nutzen. Es gibt ein enormes Potenzial an Energie-, Ressourcen- und Kosteneinsparung durch die Digitalisierung im Bauwesen.“
Stufenplan zur Einführung von BIM
Für BM DI Anton Rieder, Landesinnungsmeister Bau Tirol, ist die Einführung von Building Information Modeling (BIM) das zentrale Element der Digitalisierung in der Bauwirtschaft. Für ihn ist es absehbar, dass BIM auch in Österreich zum Standard wird. „Angesichts der Geschwindigkeit der Digitalisierungsentwicklung können wir davon ausgehen, dass sich BIM schon in den nächsten Jahren zum Standard entwickeln wird. Ein Stufenplan zur Einführung von BIM bei öffentlichen Bauaufträgen in den nächsten Jahren, wäre dabei ein wichtiger Schritt, damit sich die Bauwirtschaft auf die neue Technologie einstellen kann.“, so Rieder.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit
DI Karl Weidlinger, Obmann-Stv. des Fachverbandes der Bauindustrie sieht in BIM derzeit das wichtigste Zukunftsthema für die Bauindustrie: „BIM hat sich in der internationalen Bauwirtschaft in den letzten Jahren immer stärker etabliert und entwickelt sich mehr und mehr zum Standard. Wer in der internationalen Bauwirtschaft wettbewerbsfähig sein will, muss die BIM-Technologie beherrschen.“ Auch für Weidlinger ist die Forcierung von BIM-Pilotprojekten ein wichtiger Schritt, damit Bauherrn, Planer und Bauausführende sukzessive an ganzheitliche digitale Gebäudemodelle herangeführt werden.
„buildingSMART Austria“ als BIM-Plattform
Ing. Mag. Alfred Waschl, Geschäftsführer der neuen Plattform „buildingSMART Austria“, die am 22.02.2018 in der WKÖ präsentiert wurde, hält BIM für einen notwendigen Entwicklungsschritt, an dem aufgrund der weltweiten Entwicklungen im Baubereich kein Weg vorbeiführt. Die von ihm geführte Plattform, die von der Geschäftsstelle Bau der WKÖ mitgegründet wurde, soll ein breit aufgestelltes Netzwerk schaffen, um die Vorteile der BIM-Technologie im Bauwesen zum Vorteil aller Beteiligten voranzutreiben. „Die heute präsentierte Studie der TU Wien zeigt eindrucksvoll auf, welche Potenziale die Weiterentwicklung der Digitalisierung noch bietet“, resümiert Alfred Waschl.
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