Wien (OTS) – Die hohen Mieten brennen fast jeder/m Zweiten unter den Nägeln. Befristete Mietverträge sind ein Problem – die meisten Befragten wurden in Befristungen „gedrängt“. Das zeigt eine aktuelle AK Online-Mietumfrage. Mehr als 3.300 Menschen haben mitgemacht – rund 1.000 davon haben der AK zudem ihre Sorgen mitgeteilt. Jede/r Vierte wünscht sich: Die Politik muss sich mehr ums Wohnen kümmern und rasch Maßnahmen zur Entlastung der MieterInnen setzen.
Die AK hat vergangenen Herbst rund einen Monat lang eine Online-Mietumfrage durch-geführt – zu Wohnkosten und befristeten Mietverträgen. Mehr als 3.300 Menschen haben geantwortet. Der Großteil der Befragten kommt aus Wien – aber die Wohnprobleme ziehen sich bundesweit durch, vor allem in den Städten. Mehr als die Hälfte verfügt über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen von weniger als 2.000 Euro. Rund 60 Prozent der Befragten wohnen in einer privaten Mietwohnung, 24 Prozent in einer Genossenschafts- und knapp 16 Prozent in einer Gemeindewohnung.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage zeigen:
+ Mieten belasten: Rund 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich durch die Wohnkosten sehr hoch oder hoch belastet fühlen.
63 Prozent davon verfügen über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen, das geringer ist als das österreichische Medianeinkommen (1.974 Euro).
+ Wohnen auf Zeit großes Problem: Mehr als jedes zweite Mietverhältnis bei privaten Mietwohnungen ist befristet. Aber: Nur 13 Prozent der betroffenen MieterInnen wollten bewusst eine Befristung. Insgesamt ließen sich 87 Prozent auf ein befristetes Mietverhältnis ein, da sie keine andere Wohnung fanden.
+ Weniger als fünf Jahre befristet: 71 Prozent der befristeten Verträge sind unter fünf Jahre abgeschlossen – immerhin weitere knapp 14 Prozent sogar unter drei Jahre, was gesetzlich gar nicht zulässig ist. Sie müssen mindestens drei Jahre befristet sein.
Die AK hat außerdem nachgefragt, was den Menschen noch ein großes persönliches Anliegen rund um das Thema Wohnen ist. Rund 1.000 (von den 3.300) haben sich zu ihrer persönlichen Wohnsituation geäußert:
+ Mieten zu hoch: Mehr als jede/r zweite Befragte/r gab an, dass die Mieten allgemein zu hoch sind und die Zahlung der Miete zunehmend zur Belastungsprobe wird.
+ Mieten laufen Löhnen davon: Viele sagen: Die Mietkosten entwickeln sich überproportional zur Lohnsteigerung.
+ Wohnen muss Politik wichtiger sein: Jede/r Vierte schrieb, dass sich die Politik mehr um das Thema Wohnen sorgen muss und dringend Maßnahmen zur Entlastung der MieterInnen und zur Sicherung des Grundrechts auf Wohnen setzen soll. Bei den Entlastungen wünschen sich die Befragten in erster Linie Mietenbegrenzungen, Abschaffung von Pro-visionsgebühren, Befristungen und Lagezuschlägen sowie einen leichteren Zugang zum sozialen Wohnbau – diese Punkte wurden am häufigsten genannt. (Forts.)
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