Wiesenbrüter brauchen Schutz und Hüter

Dornbirn (OTS) – (VLK) – Wiesenbrüter wie Großer Brachvogel, Kiebitz und Bekassine sind charakteristisch für das Vorarlberger Rheintal und seine Riedlandschaften. Ihr Bestand ist jedoch bedroht: „Wir sind angehalten, schnell etwas zu unternehmen, wenn wir die Wiesenbrüter für Vorarlberg bewahren wollen“, sagte Umweltlandesrat Johannes Rauch heute (Montag) bei einem Pressegespräch in Dornbirn mit blick auf das Naturschutzgebiet Gsieg-Obere Mäder. Mit einem Maßnahmenpaket setzen sich das Land Vorarlberg, der Naturschutzbund Vorarlberg und ihre Partner für den Erhalt dieser seltenen Vögel und deren Lebensräume ein.
Die Wiesenbrüter sind in Vorarlberg vom Aussterben bedroht. Die Lebensräume dieser Tiere sind auf kleine Inseln im intensiv genutzten Landwirtschaftsgebiet zusammengeschmolzen. Auch Fressfeinde wir Fuchs und Dachs sowie freilaufende Hunde sorgen für verminderten Bruterfolg. „Vorarlberg trägt eine besondere Verantwortung für die Erhaltung von Brachvogel, Kiebitz und Bekassine und ihrer Lebensräume. Die Riedgebiete im unteren Vorarlberger Rheintal gehören zu den wichtigsten Wiesenbrütergebieten Österreichs und sind das bedeutendste in der Bodenseeregion“, erläuterte Landesrat Rauch. Intensive Bemühungen im Rahmen des Wiesenbrüterschutzprojekts des Naturschutzbundes (Brachvogel, Bekassine, Kiebitz – gefördert durch das Land Vorarlberg), sowie die Ausarbeitung von Artenschutzkonzepten, konnten den grundsätzlichen negativen Trend bisher verlangsamen aber nicht aufhalten. „Werden nicht rasch verstärkte Bemühungen angesetzt, ist mit dem endgültigen Aussterben von Arten in Vorarlberg zu rechnen“, betonte Rauch. Er appelliert an alle Verantworlichen, sich an die Spielregeln zu halten: „Bleiben Sie in den Riedgebieten, insbesondere während der Brutzeiten, auf den Wegen und nehmen Sie Ihren Hund an die Leine“.

Während der Kiebitz-Bestand als Positivbeispiel angeführt werden kann, gelten der Brachvogel und Bekassine als Sorgenkinder, informierte der Biologe Jürgen Ulmer: „Bei den Kiebitzen konnten wir 70 Brutpaare zählen, während es beim Brachvogel zehn und bei den Bekassinen lediglich ein bis zwei sind.“

Wiesenbrüterschutz: Projekte, Initiativen und Förderungen

Bianca Burtscher, Geschäftsführerin Naturschutzbund, nannte die wichtigsten Maßnahmen für den Erhalte der Wiesenbrüter in Vorarlberg:
„Neben dem Erhalt der Feuchtwiesen und der Sicherung eines hohen Grundwasserspiegels geht es um Grabenbewirtschaftung und den Leinenzwang für Hunde während der Brutzeit von Mitte März bis Mitte Juli.“

Durch einfache Maßnahmen können Gelege- und Kükenverluste durch landwirtschaftliche Bearbeitung weitestgehend vermieden werden. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kooperation zwischen Landwirt und Vogelkundler. „Für mich als Landwirtin ist es selbstverständlich zu helfen. Gerade die enge Zusammenarbeit mit dem Vogelkundler erleichtert es ungemein. Wir sehen gelegentlich die Kiebitze in der Nachbarschaft und erfreuen uns daran – dieser Vogel ist unbedingt schützenswert“, meinte die Landwirtin Sabine Ilg.

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