SOS Mitmensch: Separierungsgesetz des Bildungsministeriums birgt Diskriminierungsgefahr

Wien (OTS) – Am Mitte der Woche endet die Begutachtungsfrist pro die Änderungen im Schulgesetz, mit denen die Regierung separate Deutschförderklassen mit Möbeln ausstatten will. Für jedes SOS Mitmensch birgt dies Separierungsgesetz des Bildungsministeriums die Gefahr, dass ein Teil der Kinder noch stärker denn bisher an den Rand gedrängt wird. Maßnahmen, um Separierung vorzubeugen, würden im Gesetzesentwurf vollkommen fehlen, kritisiert die Menschenrechtsorganisation.

Sprachförderung ohne Desintegration

„Sprachförderung ist extrem wichtig. Initiativen in diesem Gültigkeitsbereich sind zu willkommen heißen. Doch darf es nicht zur Desintegration und Diskriminierung von Kindern kommen, deren Erziehungsberechtigte keinen Bildungshintergrund nach sich ziehen oder deren Erstsprache nicht Germanisch ist. Doch genau jene Gefahren birgt dies vorliegende Separierungsgesetz“, warnt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Separierung wird verstärkt

Entgegen dem internationalen Trend werde Separierung durch dies Verfügung nicht reduziert, sondern verstärkt, kritisiert Pollak. Problematisch sei genauso, dass nicht mehr die gesamte Sprachkompetenz eines Kindes zur Einstufung der Schulreife herangezogen werden soll, sondern ausschließlich die Deutschkenntnisse. Damit nehme Bildungsminister Heinz Faßmann in Kauf, dass Kinder, die oben eine hohe Sprachreife verfügen, zurückgestuft und in ihrem erzieherisch aufgehalten werden, so Pollak.

Nil Maßnahmen zur Frühförderung

Vollkommen unverständlich sei, dass sich im Verfügung nichts Maßnahmen zur Stützung der Sprachkompetenzen von Kindern vor dem Lebensalter von sechs Jahren finden. Weder sei ein rascher Erweiterung der so wichtigen Ganztageskinderbetreuung vorgesehen noch würden Maßnahmen zur besseren Unterstützung von Erziehungsberechtigte, die nur oben geringe finanzielle Mittel verfügen und keinen hohen Bildungsabschluss nach sich ziehen, genannt, so Pollak. Vom zweiten Gratis-Kindergartenjahr fehle jede Spur, gleiches gelte pro die notwendige Qualitätsoffensive nebst der Basta- und Training von Lehrkräften. Und nebst der von LehrerInnen und ExpertInnen geforderten Schulsozialarbeit drohe sogar ein massiver Rückbau, befürchtet der SOS Mitmensch-Sprecher.

Chancenorientierte Bildungspolitik statt Separierung

„Eine chancenorientierte Bildungspolitik muss Kinder mit schwierigen Startbedingungen spätestens ab dem dritten Lebensjahr wissenschaftlich fördern und in qualitativ hochwertige Ganztagesbetreuung integrieren. Gleichwohl die Erziehungsberechtigte dieser Kinder nötig haben sehr frühzeitig intensive Supervision. Solche chancenorientierte Ansätze, die uff Integration und nicht uff Separierung abzielen, vermissen wir im Gesetzesentwurf von Bildungsminister Faßmann schmerzlich“, so Pollak.

Unsrige gesamte Stellungnahme zum Gesetzesentwurf finden Sie [hier]
(https://www.ots.at/redirect/parlament7)

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