Europäischer Pressepreis wird 2018 in Budapest verliehen

Amsterdam (ots/PRNewswire) – März werden in Budapest die Preisträger des Europäischen Pressepreises (European Press Prize) 2018 bekanntgegeben. Die Feierlichkeiten finden in den Vera & Donald Blinken Open Society Archives statt, die Teil der von George Soros gegründeten Central European University sind. Moderiert wird der Abend von Antónia Mészáros, der ehemaligen TV-Moderatorin und Korrespondentin für die BBC, nun Executive Director von Unicef. Hauptredner ist Miklós Haraszti, der bisherige OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, und Professor für globale Pressefreiheit.

Der Europäische Pressepreis würdigt die größten Leistungen im europäischen Journalismus – an einem kulturell bedeutsamen Tag und in einer historisch bedeutsamen Zeit. Zu den Hauptforderungen der Revolution von 1848 gehörte die Abschaffung der Pressezensur. Aktuell setzt sich dieser Kampf für die Pressefreiheit weiter fort – Ungarn bereitet sich auf die nationalen Wahlen vor, und Viktor Orbán und seine Partei stellen eine unabhängige Presse in Frage. Die Verleihung des Europäischen Pressepreises 2018 vor Ort dient als Zeichen der Unterstützung für die ungarischen Journalisten und all derer, die sich für das Recht auf unabhängige Berichterstattung einsetzen, ob als Verfasser oder als Leser.

„Budapest liegt im Herzen Europas. Wir möchten mit der Verleihung des Europäischen Pressepreises zur Feier des europäischen Journalismus gerade hier die Wichtigkeit einer offenen, freien und gut funktionierenden Presse in einer rechtsstaatlichen Demokratie betonen“.

– Yoeri Albrecht (Direktor des Zentrums für kulturelle Debatten de
Balie, Mitglied des Vorstands des Europäischen Pressepreises und
Mitglied des Europäischen Beirats der Open Society Foundation).

Für seine Arbeit, die beispielhaft für eine außergewöhnliche Berichterstattung ist und eine Story auf bestmögliche Weise erzählt, wird Michael Obert mit dem Preis für exzellente Berichterstattung (Distinguished Reporting Award) ausgezeichnet. Sein Artikel Die Menschenfänger, veröffentlicht im Süddeutsche Zeitung Magazin, ist eine packende Reportage, die mit der Mündung eines Maschinengewehrs beginnt und Warlord Al Bija durch den Mittelmeerraum dabei begleitet, Flüchtlinge zur Unterstützung der EU-Politik aus dem Meer zu fischen.

Der Innovationspreis (Innovation Award), der für ein Projekt vergeben wird, das die derzeitigen Grenzen des Journalismus neu definiert, geht an Bureau Local. Die Juroren zeigten sich ebenfalls sehr beeindruckt von der Arbeit des Zweitplatzierten, nämlich Jailed for A Like von Coda Story, sahen aber die Arbeit von Bureau Local als wahrhaft innovativ, da sie überzeugend aufzeigt, dass lokale Journalisten eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen.

Stéphane Foucart und Stéphane Horel werden mit dem Preis für investigative Berichterstattung (Investigative Reporting Award) für ihre bemerkenswerte Recherche zu The Monsanto Papers ausgezeichnet, publiziert von Le Monde. Horel und Foucart decken auf, wie Monsanto in Wissenschaft, Politik und das Leben von Menschen eingreift, um die Glaubwürdigkeit der Internationalen Agentur für Krebsforschung zu untergraben. Besondere Erwähnung gilt den Zweitplatzierten Till Krause und Hannes Grassegger und ihrem Artikel über die horrenden Arbeitsbedingungen bei Facebook, und die geheimen Regeln der ‚Post Deleters‘ in Eine Mauer des Schweigens.

Für seine echte und einfühlsame Interpretation der Welt, in der wir leben, erhält Dragan Bursac den Preis für Meinungsjournalismus (Opinion Award). Sein Werk gibt auf herzzerreißende Weise das brutale Schicksal von Petar wieder, ein siebenjähriger serbischer Junge, der im Krieg getötet wurde. Bosnische Kriegsverbrechen gelangen selten in die bosnischen Medien, insbesondere dann nicht, wenn offen dafür plädiert wird, der Straflosigkeit von Kriegsverbrechen ein Ende zu setzen – was diesen von Al Jazeera Balkans veröffentlichten Beitrag zu einer bemerkenswerten und außerordentlich relevanten Ausnahme macht.

Mit einem Sonderpreis (Special Prize) würdigen die Juroren des Europäischen Pressepreises unter Anleitung des Vorsitzenden Sir Harold Evans ein Werk, das sich allen Kategorien und Disziplinen widersetzt. Die Auszeichnung wird diesjährig, zu Ehren von Peter Preston, dem verstorbenen Vorsitzenden des vorbereitenden Ausschusses und Gründervater der Europäischen Pressepreises, für den Artikel This crime requires only poverty, the internet and a buyer vergeben, verfasst von Ida Nyegård Espersen für Jyllands-Posten (Dänemark). Mit ihrem beharrlichen Streben nach Wahrheitssuche, um ein neues, komplexes und nicht nachweisbares Verbrechen zu enthüllen, steht Nyegård Espersens Arbeit beispielhaft für die Gesamtheit der Qualitäten, die Peter Preston mit der Schaffung des Preises hervorheben wollte.

Für weitere Auskünfte zur Auszeichnung und den Preisträgern und sämtliche Anfragen zu übersetzten Artikeln für Publikationszwecke wenden Sie sich bitte an Milou Dirckx, milou@europeanpressprize.com , +31(0)627-006-043

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