FPÖ – Ragger: „Wir müssen die Pflege komplett neu denken“
Mit scharfer Kritik reagierte der freiheitliche Pflegesprecher NAbg. Mag. Christian Ragger auf den aktuellen Bericht der Pflegeanwaltschaft, der aufzeigt, dass Einzelzimmer in Kärntner Pflegeheimen für viele ältere Menschen ein unleistbarer Luxus sind. „Dass pflegebedürftige Menschen für ein Mindestmaß an Privatsphäre mehrere hundert Euro Zuschlag zahlen müssen – teilweise bis zu 457 Euro im Monat – ist ein sozialpolitischer Skandal!“, empörte sich Ragger.
„Die ganze Systematik ist krank und gehört radikal geändert“, so Ragger, der eine völlige Neuausrichtung der Pflegepolitik forderte: „Pflege gehört dorthin, wo sie auch menschlich Sinn ergibt, nämlich nach Hause. Das Heim darf niemals der Regelfall sein, sondern muss die letzte Alternative darstellen. Heimpflege ist nicht nur für die Bewohner oft erdrückend, sondern auch für den Staat finanziell schwer belastend. Durch einen Strategiewechsel könne man massiv in Übergangspflege, Case Management und mobile Pflegeangebote investieren, die Angehörigen entlasten und für alle die Lebensqualität enorm verbessern.
Die FPÖ hat auch im Kärntner Landtag mehrfach auf diese Fehlentwicklungen hingewiesen und konkrete Initiativen eingebracht. „Doch SPÖ und ÖVP haben jede einzelne unserer Initiativen abgeschmettert. Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch herzlos gegenüber den Betroffenen. Damit führen diese Parteien den Kurs auf Bundesebene fort“, so Ragger.
Die Aussagen der roten Gesundheitsreferentin Beate Prettner, wonach das Land keinen Einfluss auf Einzelzimmerzuschläge habe, seien eine „billige Ausrede“, erklärte Ragger: „Andere Bundesländer wie die Steiermark zeigen vor, dass sehr wohl eine Deckelung möglich ist. Dort kostet ein Einzelzimmer maximal 240 Euro, bei Mindestpensionisten nur 165 Euro. Und in Kärnten? Da versteckt man sich hinter Heimverträgen und überlässt ältere Menschen der Willkür von Trägern.“
Die Freiheitlichen fordern seit Jahren ein echtes Umdenken: „Wir haben vorgeschlagen, die mobile Pflege finanziell zu stärken, pflegende Angehörige mit dem Pflegescheck zu unterstützen und junge Menschen mit einer attraktiven Pflegelehre für den Beruf zu gewinnen, damit wir die österreichische Jugend in die Pflege bekommen. Die Initiativen liegen alle auf dem Tisch. Aber die Altparteien SPÖ und ÖVP wollen offenbar keine Verbesserung – sie sind zu bequem und ideologisch festgefahren, sowohl im Land als auch im Bund“, so Ragger.
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