Brustkrebsgruppe: „Ich erkenne mich im Spiegel nicht wieder“
Jede 8. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV) behandeln jährlich rund 5.600 Patient*innen mit Brustkrebs. „Beim Diagnosegespräch behalten Patient*innen nur ca. 20 % der Informationen, die emotionale Belastung ist zu groß. Um die Frauen bestmöglich durch die Behandlung der Brustkrebserkrankung und am Weg zurück ins Leben zu begleiten, haben wir in der Klinik Landstraße eine klinisch psychologische Gruppe für Brustkrebspatientinnen ins Leben gerufen“, erzählt Sanja Djordjevic, Klinische Psychologin im Wiener Gesundheitsverbund. „Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen können wir unseren Patient*innen eine lückenlose Betreuung von der Diagnosestellung über die Therapie bis zu einer möglichen Rekonstruktion der Brust und onkologische Nachbetreuung anbieten. Die neue Brustkrebsgruppe ergänzt die Angebote des Brustgesundheitszentrums sehr gut“, sagt Dr.in Birgit Anker, Gynäkologin im interdisziplinär zertifizierten Brustgesundheitszentrum der Klinik Landstraße.
Einen Plan fürs neue Leben schmieden
„In der klinisch psychologischen Brustkrebsgruppe setzen sich die Frauen mit ihrer Krankheit auseinander und entwickeln Strategien zur Verarbeitung. Die Frauen nehmen Abschied von bisherigen Rollen und schmieden einen Plan für ihr neues Leben. Eine Patientin erzählte, dass sie sich selbst im Spiegel nicht mehr wiedererkennt – in der Gruppe geht es auch um Integration und Akzeptanz eines veränderten Selbst- und Körperbilds während und nach einer Krebserkrankung“, berichtet Djordjevic von den häufigsten Themen in der Brustkrebsgruppe. Für die Frauen ganz essenziell ist der Zusammenhalt in der Gruppe und die Förderung des sozialen Netzwerks in der Familie und im Freundeskreis. „In der Gruppe muss ich nicht viel erklären, weil betroffene Frauen einander verstehen. Das macht vieles leichter“, berichtet eine Teilnehmerin der Brustkrebsgruppe, in der auch neue Freundschaften und unterstützende Netzwerke entstehen.
Die klinisch psychologische Gruppe für Brustkrebspatient*innen orientiert sich am supportiv-expressiven Ansatz (SEGT) nach David Spiegel. Die Kurzzeittherapie besteht aus 12 wöchentlichen Sitzungen für eine Gruppe von 5 bis 10 Teilnehmerinnen.
Die Anlaufstelle bei Verdacht auf Brustkrebs
Bei Verdacht auf Brustkrebs kommen die Patient*innen vom niedergelassenen Bereich zur weiteren Abklärung in eines von sechs Brustgesundheitszentren des Wiener Gesundheitsverbundes. „Bei dem ersten Termin geht es um die Sichtung aktueller Befunde und die weitere Diagnostik. Sobald alle Ergebnisse vorliegen, wird in einer interdisziplinären Befundbesprechung das weitere Vorgehen auf die Patientin abgestimmt und mit ihr besprochen. Wir gehen nach modernsten medizinischen Standards und mit größtem Einfühlungsvermögen vor. Eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock. Aber rechtzeitig erkannt und mit moderner Diagnostik und Therapie, ist die Erkrankung mittlerweile gut behandelbar“, sagt Anker.
2024 verzeichnen die interdisziplinär zertifizierten Brustgesundheitszentren des WIGEV mehr als 26.000 Besuche von knapp 10.000 Patient*innen mit verschiedenen Erkrankungen. 1.760 Patient*innen davon wurden in der Klinik Landstraße behandelt. Expert*innen aus Radiologie, Pathologie, Gynäkologie, Chirurgie, Plastischer Chirurgie, Onkologie, Radioonkologie sowie der Breast Care Nurse und Psychologie sind für die Patient*innen da.
Service-Links:
Klinisch psychologischer Dienst, Klinik Landstraße: https://klinik-landstrasse.gesundheitsverbund.at/leistung/klinisch-psychologischer-dienst/
Brustgesundheitszentrum, Klinik Landstraße: https://klinik-landstrasse.gesundheitsverbund.at/leistung/brustgesundheitszentrum/
Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes: https://gesundheitsverbund.at/kliniken/
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