Neueste Studien bestätigen: Alle Altersgruppen profitieren von einer ausreichenden Vitamin D Versorgung!
Vitamin D spielt eine zentrale Rolle bei der Knochengesundheit und zeigt nach aktuellen epidemiologischen Studien auch einen potenziellen Nutzen in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Infektionen und bestimmten Krebsarten.
Trotz des großen öffentlichen Interesses am Thema Vitamin D und den positiven Effekten einer ausreichenden Vitamin D Versorgung, gibt es noch keine Empfehlungsrichtlinien für die Dosierung.
Ein Expertengremium, bestehend aus führenden Fachleuten diverserer medizinischer Fachbereiche, entwickelte kürzlich evidenzbasierte Leitlinien unter Verwendung der „GRADE-Methodik“ (Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation; Methode um die Qualität von Evidenz und Stärke von Empfehlungen aus Leitlinien einzustufen).
Die Summe aller Studien, die in diese Leitlinien eingeflossen sind, zeigen unter anderem folgende neue Erkenntnisse:
Kinder und Jugendliche (1–18 Jahre): Vitamin-D-Supplementierung (ca. 30 µg bzw. 1200 IU /Tag) kann das Risiko von ernährungsbedingter Rachitis und Atemwegserkrankungen verringern.
Erwachsene ab 75 Jahren: Eine Supplementierung (durchschnittlich 22,5 µg bzw. 900 IU /Tag) kann die Gesamtmortalität senken.
Schwangere: Eine Einnahme von Vitamin D (ca. 62,5 µg bzw. 2500 IU /Tag) steht im Zusammenhang mit positiven Ergebnissen wie der Reduktion des Risikos für Präeklampsie und Frühgeburten.
Erwachsene mit Prädiabetes: Vitamin D kann die Wahrscheinlichkeit für das das Fortschreiten zu Typ-2-Diabetes möglicherweise reduzieren.
„Die Empfehlungen aufgrund wissenschaftlicher Daten unterstreichen, dass Vitamin-D-Supplemente für Zielgruppen wie Kinder, Ältere, Schwangere und Personen mit Prädiabetes nützlich sind, während für die allgemeine, gesunde Bevölkerung die empfohlene tägliche Zufuhr (DRI) ausreichend scheint. Eine routinemäßige Blutanalyse von Vitamin-D-Spiegeln wird hingegen nicht empfohlen“, betont Dr. Oliver Helk, neuer Vize-Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin (ÖAIE) Wien.
Vitamin D, das primär durch Sonnenkontakt in der Haut produziert wird, über die Ernährung jedoch hauptsächlich in angereicherten Lebensmitteln und durch Supplemente verfügbar ist, bleibt ein essenzielles Thema in der Präventionsforschung.
„Die Leitlinien heben zudem den Bedarf an weiterer Forschung hervor, um die optimale Vitamin-D-Dosierung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und gesundheitliche Vorteile genauer zu bestimmen. Komplexe Interaktionen mit anderen Faktoren müssen weiter erforscht und möglicherweise künftig berücksichtigt werden, die die Ergebnisse von Vitamin-D-Supplementierungen beeinflussen können“, bekräftigt Dr. Helk.
Sonnenschutz und Vitamin D – ein Widerspruch?
Sonnenschutz und Vitamin D
Entgegen kursierenden Mythen in den sozialen Netzwerken hemmt Sonnencreme die körpereigene Vitamin-D-Produktion nicht vollständig. Wissenschaftliche Studien zeigen: Selbst bei konsequenter Anwendung von Sonnenschutz steigt der Vitamin-D-Spiegel bei Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig bleibt der Schutz vor UV-bedingten Hautschäden erhalten.
Das Risiko durch ungeschützte Sonnenexposition – insbesondere für Hautkrebs – ist deutlich höher als das eines Vitamin-D-Mangels, Sonnenschutz ist daher unbedingt notwendig.
Die häufig niedrigen Vitamin-D-Spiegel in Mitteleuropa sind weniger auf Sonnenschutz im Sommer zurückzuführen, sondern vielmehr auf die geringe UVB-Strahlung im Winter. Wer einen Mangel befürchtet, sollte seine Blutwerte prüfen lassen und gegebenenfalls supplementieren – nicht ungeschützt „in der Sonne brutzeln“.
Tipps für den Urlaub:
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Gründlich eincremen und Verwendung einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30, besser noch LSF 50+)
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Regelmäßig nachcremen
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Zusätzlicher Schutz durch Kleidung, Sonnenhut und Brille
Literatur: Liu E.S., Davis A.M., Burnett-Bowie S.-A. S., Vitamin D for Prevention of Disease, JAMA 2025; 10.1001/jama.2025.2278
Neale RE, Khan SR, Lucas RM, Waterhouse M, Whiteman DC, Olsen CM. The effect of sunscreen on vitamin D: a review. Br J Dermatol. 2019 Nov;181(5):907-915.
Über das ÖAIE:
Das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) ist Österreichs führende, auf wissenschaftlicher Basis arbeitende, unabhängige Institution zur ernährungsmedizinischen Forschung, Fort- und Weiterbildung. Das Institut ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Medizin, Psychologie, Ernährungswissenschaften, Diätologie, Sportwissenschaften und Nahrungsmittelproduktion. Es ist Partner der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). (www.oeaie.org)
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