Großes wirtschaftliches und gesellschaftspolitisches Potenzial liegt in heimischer Musik | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Großes wirtschaftliches und gesellschaftspolitisches Potenzial liegt in heimischer Musik

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Der Fachverband der Film- und Musikwirtschaft (FAMA) begrüßt den heutigen überparteilichen Beschluss des Kulturausschusses im Nationalrat zur Erarbeitung einer Strategie für den Musikstandort. „Die Anerkennung der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung sowie des Potenzials der Musikbranche ist essenziell für die Stärkung der vorhandenen Strukturen und die Entwicklung von neuen Maßnahmen für alle im Bereich der Musik tätigen Personen“, so Teddy Maier, Vorstandsmitglied für Ton- und Musikproduktion im Fachverband.

Musik ist ein klassisches interdisziplinäres Thema zwischen Kultur und Wirtschaft und es braucht intelligente und innovative Ansätze zur Weiterentwicklung dieses Ökosystems. Notwendig ist insbesondere ein ganzheitlicher, langfristiger Ansatz zur Festigung der Basis, wo sich Musikschaffende professionalisieren und partnerschaftlich mit dem heimischen unternehmerischen Umfeld einzigartige kulturelle und kommerzielle Erfolge erzielen.

Die Erarbeitung dieser Standortstrategie für den Österreichischen Musikmarkt kann unter Beteiligung der Kultur- und Wirtschaftsministerien und Vertreter:innen der Branche gelingen. In diesem Zusammenhang regt der Fachverband einen niederschwelligen ressortübergreifenden Zugang an und verweist auf die Vorschläge und Forderungen in der „Roadmap für eine Standortstrategie der Musikwirtschaft“, die von maßgeblichen Vertreter:innen der Musikbranche gemeinsam ausformuliert wurden.

Maßnahmenpaket für den Musikstandort

Um den Produktionsstandort zu stützen und die Exportchancen für Musik aus Österreich zu verbessern, sollten der Österreichische Musikfonds (OMF) gemeinsam mit Austrian Music Export als wesentliche Instrumente der Förderung von Musikproduktion, Touring und Vermarktung auf 7 Mio. Euro aufgestockt werden. Durch die Einführung einer zweckgebundenen Streaming-Abgabe von einschlägigen Musik-Plattformen nach französischem Vorbild könnten bis zu 3 Mio. Euro jährlich in die Musikproduktion heimischer Musikschaffender investiert werden. Mit diesem Volumen könnte der Musikfonds seine nachhaltige Rolle als wichtigste genre-unabhängige Förderinstitution für Musik zusätzlich ausbauen. Die Umsetzung würde einen immensen Multiplikatoreffekt im österreichischen Musiksektor mit sich bringen.

Die Musikwirtschaftsstudie aus 2024, auf die im Beschluss referenziert wird, hat die ausgelöste Wertschöpfung in Zusammenhang mit Musik in Österreich sichtbar gemacht und wichtige Impulse zur Stärkung der facettenreichen Musiklandschaft geliefert. Drei Bereiche zur Optimierung wurden identifiziert, um die Musikwirtschaft in Österreich weiter zu stärken und ihr volles Potenzial auszuschöpfen:

  • Um die Standortbedingungen zu verbessern, sollten mehr professionelle Musiker:innen gefördert, die Infrastruktur professionalisiert und die Produktionsbedingungen erleichtert werden.
  • Um die Wertschöpfung in Österreich zu halten, ist es wichtig, mehr Aufmerksamkeit für Musik aus Österreich zu schaffen und den Anteil an österreichischer Musik in den Medien und bei Live-Events zu erhöhen.
  • Zur Verbesserung der Exportchancen sollten Anreize und Investitionen angeboten, die Internationalisierung vorangetrieben und Österreich als attraktiver Ausbildungs- und Lebensmittelpunkt für internationale Musiker:innen etabliert werden.

Weiters stellen sich drei zentrale Zukunftsfragen, die auch zum Teil im heutigen Kulturausschuss behandelt wurden: Die Frage nach der Kulturbildung junger Generationen in Schulen, Medien und Bildungseinrichtungen, die Thematisierung von Film, Musik und Kunst in Ausbildungsformaten zur Etablierung von Medien- und Digitalkompetenzen und die Ausbildung des filmischen und musikalischen Nachwuchses in kreativen, produktionswirtschaftlichen und technischen Berufen.

„Der Fachverband und seine Mitglieder stehen dem Nationalrat und der Regierung mit ihrer Expertise und ihrem Praxiswissen zur Verfügung. Gemeinsam lassen sich die strukturellen Rahmenbedingungen für den Wirtschafts- und Kulturfaktor Musik verbessern. Gerade in Zeiten der Rezession sollten wir den Fokus auf diese Zukunftsbranche legen, um einen Weg aus wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu finden“, so Teddy Maier abschließend. (PWK259/HSP)

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