Wirtschaftskammer entschieden gegen Ausbildungsfonds | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Wirtschaftskammer entschieden gegen Ausbildungsfonds

0 66

Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn sich die Politik zur Lehrlingsausbildung bekennt und endlich den Wert der Arbeit unserer Lehrbetriebe anerkennt, sagt Wirtschaftskammerpräsident Mst. Andreas Wirth. Der angekündigte Antrag der Landtagsabgeordneten von SPÖ und Grünen zur Installierung eines Ausbildungsfonds sei aber absolut kontraproduktiv.

„Das würde vor allem unsere Klein- und Mittelbetriebe massiv treffen“, so Wirth. „Auf der einen Seite leiden Betriebe unter überbordender Bürokratie auch im Lehrlingswesen, andererseits konkurrieren in immer mehr Bereichen landeseigene Gesellschaften mit den heimischen Unternehmen. Sie nun auch noch zur Kasse zu bitten, wenn sie keine Lehrlinge ausbilden können, ist ein absolutes No-Go. Viele Dorfgasthäuser haben etwa aus wirtschaftlicher Notwendigkeit nur mehr drei bis vier Öffnungstage, sie dürften gar keine Lehrlinge ausbilden. Auch finden sich in manchen Branchen schlichtweg keine Bewerberinnen und Bewerber, die eine Lehrlingsausbildung absolvieren wollen.“

Wirtschaftskammerpräsident Wirth lädt die Landespolitik ein, gemeinsam an der Attraktivierung der Lehre im Burgenland zu arbeiten: „Mit dem Landeshauptmann und der Bildungsdirektion sind wir schon sehr weit und wollen demnächst ein attraktives Modell der trialen Ausbildung vorstellen. Hier werden wir österreichweit Vorreiter sein.“ Auch brauche es weitere Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen hinsichtlich der Lehrlingsausbildung, so Wirth: „Was im Fußballsport Usus ist, könnte auch bei der Lehre gelten. Wenn ein Lehrling direkt nach der Ausbildung von anderen Betrieben abgeworben wird – sei es die öffentliche Hand, Bundesheer, Polizei oder Mitbewerber -, soll eine Ausbildungsprämie fällig werden.“ Und auch viele gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Lehrlingsausbildung, etwa bei der vorzeitigen Vertragsauflösung, gehören dringend überarbeitet.

„Die Ausbildung eines Lehrlings bedeutet für Betriebe eine große Verantwortung – nicht nur finanziell, sondern auch personell. Mitarbeiter werden zur Ausbildung abgestellt, Berufsschulzeiten müssen überbrückt und zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden. Ich lade die Landespolitik ein, mit uns gemeinsam an einem Zukunftsmodell für die Lehrausbildung zu arbeiten, anstatt sich neue Strafsteuern zu überlegen“, so Wirth.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Wirtschaftskammer Burgenland

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.