Gaál: Wiener Stadterneuerungspreis – „Goldener und silberner Güteziegel“ für Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien
33 Sanierungsprojekte gingen heuer ins Rennen um den 37. Stadterneuerungspreis. Er wird von der Landesinnung Bau der Wiener Wirtschaftskammerausgelobt, um herausragende Revitalisierungsprojekte vor den Vorhang zu holen. Die Trophäen – der Güteziegel in Gold, Silber und Bronze – in den drei Kategorien „Pionierleistung“, „Bravourleistung“, „Wiener Meisterleistung“ wurden am 24. Juni im festlichen Rahmen im Palais Liechtenstein überreicht.
Gaál: „Stadterneuerungspreis zeigt auf, wie wir die Häuser der Stadt zukunftsfit machen“
„Die Stadt Wien geht seit Jahrzehnten konsequent den Weg der geförderten Sanierungen, um Altbauten an moderne Lebensweisen, Standards und Nutzungen anzupassen. Dadurch setzt die Stadt Anreize, um den Wiener*Innen die gewohnt hohe Wohn- und Lebensqualität zu bieten“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. „Wien ist eine Millionenmetropole und um diese zu sanieren, braucht die Stadt Partner*innen. Viele Immobilieneigentümer*innen leisten durch moderne Sanierungen einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz, Lebensqualität und das Wiener Stadtbild. Aber die Stadt geht auch mit gutem Beispiel voran und setzt bei öffentlichen Gebäuden neue Maßstäbe. Deswegen freut mich die Anerkennung umso mehr, wenn heuer die MA 34 – Bau- und Gebäudemanagement mit der Generalinstandsetzung des WUK durch einen goldenen Güteziegel und mit der Sanierung der VHS-Ottakring durch einen silbernen Güteziegel geehrt wird. Diese Beiträge zeigen exemplarisch, wie wir die Stadt Wien zukunfts- und klimafit machen.“
„Der Wiener Stadterneuerungspreis ist Ausdruck der Qualität, mit der in unserer Stadt gebaut, saniert und weitergedacht wird. Mit dem Stadterneuerungspreis wollen wir diese Höchstleistungen ehren und ein Zeichen für nachhaltige, stadtbildprägende Entwicklung setzen“, so Christoph Ruck, Innungsmeister der Landesinnung Bau der Wirtschaftskammer Wien: „Die ausgezeichneten Projekte stehen beispielhaft für die Innovationskraft des Wiener Baugewerbes und den respektvollen Umgang mit historischer Bausubstanz.“
Platz 1 in der Kategorie „Pionierleistung“: WUK Werkstätten- und Kulturhaus
In der Kategorie „Pionierleistung“ werden Projekte prämiert, die sich durch besondere Innovationen oder erstmalige Anwendungen in Hinsicht auf Bauweise, Digitalisierung, Baustoffe, Gebäudetechnologien, Nachhaltigkeit oder Herstellungstechnik auszeichnen. Das diesjährige Siegerprojekt in dieser Kategorie ist die Generalinstandsetzung des WUK Werkstätten- und Kulturhaus in der Währinger Straße 59 im 9. Bezirk, ein Projekt der MA 34.
Das 1866 errichtete Gebäude war Teil eines Industriekomplexes einer Maschinenfabrik und erlebte bereits mehrere Umnutzungen. Mit jährlich rund 200.000 Besucherinnen pro Jahr ist das WUK nicht nur ein bedeutender Kulturort, sondern auch ein identitätsstiftender Raum für zahlreiche Nutzer*Innengruppen. Im Vorfeld der Instandsetzung wurde daher ein Beteiligungsverfahren durchgeführt, um die Anliegen aller Initiativen und Gruppen der sieben selbstverwalteten Bereiche im WUK zu berücksichtigen und deren Vielfalt und Eigenständigkeit und zu stärken.
Die Sanierung konzentrierte sich auf punktuelle Verbesserungen, ohne die Raumstruktur grundsätzlich zu verändern. In der Außenwirkung war es das Ziel, die charakteristische Backsteinfassade und den industriellen Charakter zu erhalten. Im gesamten Projekt wurde auf einen sparsamen Umgang mit Ressourcen geachtet: Historische Bauteile, wie etwa eine Stahlstiege, wurden versetzt und weiterverwendet.
Für neue Einbauten galten die Öko-Kaufrichtlinien der Stadt Wien als Mindeststandard. Wo möglich wurde repariert statt ersetzt– ein Ansatz, der sich sowohl in den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, als auch in der Kultur des WUK wiederfindet. Durch drei neue Aufzugsanlagen sind sämtliche Ebenen nun barrierefrei erreichbar. Die Baustellenlogistik stellte aufgrund der andauernden Nutzung eine besondere Herausforderung dar. Veranstaltungen, Werkstattbetrieb, Schulalltag und Gastronomie mussten über drei Jahre hinweg parallel zur Baustelle organisiert werden. Die Dauer der Bauarbeiten betrug fast drei Jahre, Baubeginn: August 2021, Fertigstellung: April 2024.
Platz 2 in der Kategorie „Bravourleistung“ für die Sanierung der VHS-Ottakring
Die Kategorie „Bravourleistung“ ehrt Vorzeigeprojekte, die das Wiener Stadtbild verbessern und positiv zur Stadtentwicklung beitragen – beispielsweise durch gelungene Nachverdichtung, nachhaltige Bauweisen oder Barrierefreiheit. In dieser Kategorie gewinnt die MA 34 mit der Sanierung der VHS-Ottakring einen „Silbernen Güteziegel“.
Das geschichtsträchtige und sozialpolitisch bedeutende Gebäude der VHS Ottakring von 1905 wurde umfassend saniert, umgebaut, neu organisiert und baulich sowie technisch komplett ertüchtigt. Während denkmalgeschützte Gebäudeteile (die Fassade, der historische Haupteingang und das zentrale Stiegenhaus) bei der Erneuerung weitestgehend erhalten blieben, wurde die Raumstruktur im Inneren erheblich verändert und ergänzt. Raumeinheiten können teilweise miteinander verbunden werden, um flexibel auf die jeweiligen Ansprüche reagieren zu können. So auch das Herzstück, die „Wolke 16“: Auf der ehemals brach liegenden Dachfläche im Hoftrakt sind ein Multifunktionsraum und ein Sozialraum miteinander kombinierbar und bieten einen direkten Zugang auf die umlaufende Terrassenfläche, die zum Verweilen einlädt. Mittels eines begrünten Rankgerüsts wird diese beschattet und auch weitere Flachdächer wurden ausladend bepflanzt. Die Aufstockung des Dachgeschoßes schaffte weiteren Platz für Kursräume.
Platz 2 in der Kategorie „Wiener Meisterleistung“ für eine geförderte Sanierung in Ottakring
In der Kategorie „Wiener Meisterleistung“ werden herausragende Leistungen von Wiener Baumeister*innen ausgezeichnet, beispielsweise in der Anwendung alter Handwerkstechniken oder deren neuer Interpretation. Den Güteziegel in Silber in dieser Kategorie erhielt der mehrgeschossige, geförderte Wohnbau in der Gablenzgasse 38 in Ottakring. Das imposante gründerzeitliche Eckhaus (Baujahr 1900) wurde umfassend saniert und modernisiert.
Im Zuge von Erhaltungsarbeiten wurde die gründerzeitliche Fassade aufwendig instandgesetzt und im Inneren des Hauses wurde der Althauscharakter bewahrt. Sämtliche Fassen (mit Ausnahme der historischen Straßenfassade) wurden wärmegedämmt und es wurden zeitgemäße Wärmeschutzfenster eingebaut. Gleichzeitig konnten durch den Zubau eines Personenaufzuges oder durch die Schaffung eines Kinderwagen- und Fahrradabstellraumes die Wohnqualität für die Bewohner*innen des Hauses deutlich verbessert werden. Zusätzlich wurde das Bestandsgebäude um drei Geschoße aufgestockt. So wurden elf neue freifinanzierte Wohnungen mit ca. 900,00 m² Wohnnutzfläche inkl. großzügigen Freiflächen geschaffen.
Für die Bewohner*innen stellen die umfangreichen Begrünungsmaßnahmen ein besonders wertvolles Detail dieser Sanierung dar. Teile des Hofes wurden entsiegelt und üppig bepflanzt. Laubengänge und Freiflächen sind begrünt und die Dächer, darunter sogar ein Steildach, ebenfalls mit extensiver Begrünung versehen.
2024 wurden 115 geförderte Sanierungsprojekte fertiggestellt
Mit der Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“ werden Grätzl aufgewertet und Wien für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfit und klimafit gemacht. Allein im Jahr 2024 wurden 115 geförderte Sanierungsprojekte mit Gesamtbaukosten in Höhe von 175,3 Millionen Euro fertiggestellt. Die Gesamtfördersumme betrug Ꞓ 79,5 Mio., (davon Ꞓ 58,3 Mio. Landeszuschuss und Ꞓ 21,2 Mio. Landesdarlehen). Aktuell befinden sich insgesamt 204 Projekte der geförderten Wohnhaussanierung in Bau. Die Servicestelle „Hauskunft“ des wohnfonds_wien unterstützt alle, die Wohnhäuser sanieren wollen. Allein im Jahr 2024 gab es mehr als 7.750 Beratungen und im ersten Quartal 2025 wurden bereits rund 1.120 Beratungen in der „Hauskunft“ durchgeführt.
„Das Bauvolumen, das durch geförderte Sanierungsprojekte ausgelöst wird, zeigt, wie viel die Wohnbauförderung in der österreichischen Bauwirtschaft bewegen kann“, so wohnfonds_wien-Geschäftsführer Gregor Puscher. Der wohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung, begleitet geförderte Sanierungsprojekte während der Umsetzungsphase im Auftrag des Landes Wien und betreibt die Sanierungsberatungsstelle „Hauskunft“.
Der Stadterneuerungspreis
Der Wiener Stadterneuerungspreis der Landesinnung Bau der Wiener Wirtschaftskammer ehrt herausragende Projekte – Wohngebäude, Bürogebäude und Ausbildungsstätten –, die das Wiener Stadtbild durch Sanierung erhalten und verschönern. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung und Verbesserung bestehender Bausubstanz. Alle Infos unter www.gueteziegel.at.
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