Starkes Zeichen für Sicherheit der Beschäftigten in der Luftfahrt
Infrastrukturminister Hanke und Vertreter der heimischen Luftfahrtbranche haben gestern, Dienstag in Wien eine Erklärung zu klaren Regeln im Umgang mit renitenten Passagieren und Passagierinnen unterzeichnet. „Gerade vor Beginn der Hauptreisezeit ist das ein wichtiges Zeichen für die Sicherheit aller Beschäftigten in der Luftfahrt und auch für die Passagiere“, begrüßt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida und bekräftigt: „Sicherheit muss in der Luftfahrt immer an erster Stelle stehen.“
Die jüngsten Zunahmen bei randalierenden Passagierinnen und Passagieren seien besorgniserregend. Die Kabinenbesatzung müsse sich um die Sicherheit an Bord kümmern und dürfe dabei nicht von widerspenstigen, alkoholisierten oder unter Drogeneinfluss stehenden Passagierinnen und Passagieren von ihren primären Aufgaben abgelenkt werden, so Liebhart weiter. Das gelte auch für das Boden- und Sicherheitspersonal auf Flughäfen, das ebenfalls zunehmend von sogenannten „unruly passengers“ an seinen eigentlichen Aufgaben gehindert werde. Die Gewerkschaft erwartet sich aber auch umfassende Schutz- und Gefahrenabgeltungsmaßnahmen der Unternehmen selbst, wie etwa eine Gefahrenzulage im Kollektivvertrag, betont der vida-Gewerkschafter.
Mit einer Erklärung zu den „unruly passengers“ haben sich Infrastrukturministerium, Austro Control, die Airlines Austrian, Ryanair, Wizz, easyJet und Peoples sowie die Flughäfen Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und Linz auf eine starke Unterstützung des Flug- und Bodenpersonals sowie auf keine Toleranz bei Eskalation geeinigt. Dazu soll es auch eine permanente Taskforce unter Leitung des Ministeriums und laufende Evaluierungen der Maßnahmen geben.
Laut Flughafen Wien habe es allein von Anfang Jänner bis Ende Mai 233 Vorfälle mit Passagierinnen und Passagieren gegeben, die sich Anordnungen des Flughafenpersonals widersetzt hätten. Austrian gaben an, dass sich die Zahl der Fälle mit „unruly passengers“ bei der Fluglinie von 2019 bis 2024 um 98,4 Prozent fast verdoppelt hätten; 2024 seien es 588 Fälle gewesen und von Jänner bis Mai 2025 seien 237 Fälle gemeldet worden. Sanktionsmöglichkeiten der Austrian gegenüber randalierenden Passagieren reichen von schriftlichen Verwarnungen über Ausschlüsse von Flügen bis hin zu Buchungssperren von bis zu fünf Jahren.
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