Rechnungsabschluss 2024 – Czernohorszky: „Mit Besonnenheit und Tempo Erfolge wiederholen“
Das Jahr 2024 sei ein „Jahr der Rekorde“ gewesen, so Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: Sei es Sonnenstrom-Offensive, Treibhausgas-Reduktion, Energieverbrauchrückgang, Grünraumausbau oder der Ausbau von Trinkbrunnen: Zahlreiche Ziele und Projekte konnten erfolgreich und teilweise frühzeitig fertiggebracht werden, so Czernohorszky: „Klimaschutz funktioniert am besten mit einer Kombination aus Besonnenheit und Tempo. Uns ist in den vergangenen Jahren damit viel gelungen, was aber kein Grund zum Ausruhen ist. Wir müssen konsequent an weiterarbeiten, unser Programm Punkt für Punkt abarbeiten und die Bevölkerung so gut wie möglich involvieren.“ Czernohorszky hob besonders den Einsatz engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien, aber auch von Privatpersonen und Betrieben hervor, die tagtäglich an einer klimafreundlichen Zukunft Wiens arbeiten.
Erfolge als Symptom gelungener Klimapolitik
Dass Wiens Klimapolitik fruchtet, lasse sich gut an zwei Zahlen ablesen: Ein THG-Rückgang von 31 Prozent und ein Energieverbrauchrückgang von 33,7 Prozent pro Kopf. Beide Werte beziehen sich auf den Zeitraum 2005 bis 2023. Geschafft habe Wien das aufgrund weitblickender und tiefgreifender Entscheidungen und Ziele, die in der vergangenen Legislaturperiode mit viel Enthusiasmus und Verve abgearbeitet worden seien, sagt Czernohorszky:
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Sonnenstrom-Offensive: 2022 bei 50 MWp begonnen; heute steht Wien wir kurz davor, die 300-MWp-Marke zu knacken. Schon im Februar konnte das Jahresziel von 250 MWp für 2025 erreicht werden – 10 Monate früher als geplant.
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Halbierung der Emissionen im Gebäudebereich seit 2005; u.a. dank eines Verbots fossiler Heizungen im Neubau. Wie ein gänzlich fossilfreies Wien aussehen kann, wurde außerdem mit dem Wiener Wärmeplan 2040 präsentiert: Ein Fenster in die klimafreundliche Zukunft Wiens!
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Erfolgreiche Grünraumoffensive: 400.000 Quadratmeter klimafitte Um- und Neugestaltungen waren bis Ende des Jahres 2025 geplant; jetzt wird das Ziel sogar übertroffen.
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Renaturierungsmaßnahmen, Bürgermeister Ludwig hat den Stein für eine EU-weite Renaturierungs-Verordnung ins Rollen gebracht. Wien geht mit dem Ankauf des ehemaligen Güterbahnhofs Breitenlee und der geplanten Umwandlung in ein Naturschutz-Areal voran. Damit setzt Wien schon heute Strategien zum Schutz der Biodiversität um und zeigt, wie auch in einer dynamisch wachsenden Stadt Renaturierung in großem Stil möglich ist.
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Ausbau Wiener Wäldchen, von denen es jetzt schon 14 gibt und allein fünf letztes Jahr gepflanzt wurden.
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Ausbau der öffentlichen Trinkbrunnen von 1.500 auf 1.600.
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Apropos Wasser: Die Fertigstellung des Wasserbehälters am Schafberg: Von 23 auf 60 Mio. Liter Speichervolumen! Damit wird wir die Wasserversorgung für Ottakring, Hernals, Währing, Flodo und die Donaustadt gesichert.
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Baubeginn Wiental-Kanal: Seit über 100 Jahren bringt Wien Kanal das Abwasser wieder sicher raus aus der Stadt. Und setzt nebenbei riesige Investition in die Infrastruktur, um unsere Gewässer zu schützen, wie etwa den Liesingbach oder den Wienfluss. Mit dem Wiental-Kanal haben wir im vergangenen Jahr das größte Bauprojekt in der Geschichte von Wien Kanal gestartet!
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Neuer Abfallwirtschaftsplan, mit dem künftig noch stärker auf Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft gesetzt wird, um zur Stadt ohne Verschwendung zu werden.
Erhalt der Lebensqualität oberstes Ziel
„Mir geht es darum, die Lebensqualität von mehr als zwei Millionen Wienerinnen und Wiener trotz multipler Krisen zu erhalten. Jeder einzelne Erfolg wirkt sich direkt darauf aus: Mehr Grünraum bedeutet weniger Asphalt, mehr Schatten, eine kühlere Umgebung. Mehr erneuerbare Energie und Wärme bedeuten eine bessere Luft und stabilere Preise. Und mehr Öffi- und Radverkehr wiederum führen zu kürzeren Wegen, weniger Kosten und einer Reduktion schädlicher Treibhausgase“, ist sich Czernohorszky sicher.
Wien werde garantieren, dass Klimaschutz nicht stillsteht, sondern dynamisch bleibt, da auch die Klimakrise nicht stillstehe. Das gute Leben für alle im Blick, hat Wien als erstes Bundesland ein Klimagesetz beschlossen und damit Klimaschutz in den Gesetzesrang gehoben. Damit habe sich Wien zu Klimaschutz über Legislaturperioden hinaus verpflichtet und den Fokus auf die „drei K“ – Klimaschutz, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft – gelegt. Denn das lebenswerte Wien dürfe keine Momentaufnahme, sondern ein Dauerzustand sein, so Czernohorszky.
Positiv-Meldungen als Ansporn
Erfolge wie diese seien für Czernohorszky in erster Linie ein Ansporn, weiterzumachen. Denn: Auch wenn es positive Klimaschutzrekorde gebe, so seien es 2024 auch genügend negative gewesen: „Die Klimakrise ist und bleibt ein starker Gegner. Bei solch großen Herausforderungen wie dem Kampf gegen die Klimakrise sind Rückschläge unvermeidlich. Wir dürfen uns davon aber nicht entmutigen lassen, sondern anerkennen, was wir als globale Gemeinschaft bereits erreicht haben“, betont Czernohorszky. Konkret sei etwa das erreichbare EU-Ziel einer THG-Reduktion bis um 54 Prozent bis 2030 zu nennen. Die vergagenen fünf Jahre hätten gezeigt, dass man sehr wohl etwas gegen die Klimakrise in der Hand habe – und dass politischer Wille, Weitblick und Mut die besten Instrumente seien, um die Menschen vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen.
So geht es weiter
Dank Innovation und Weitblick sei in den vergangenen fünf Jahren viel erreicht worden. Mit einem 5-Punkte-Plan soll auch in den nächsten fünf Jahren wieder Schritte in Richtung Erhalt einer lebenswerten Zukunft getan werden:
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Grünraumoffensive 2.0: Version 1.0 haben wir übererfüllt, jetzt setzen wir noch eins drauf und starten mit der Grünraumoffensive 2.0 mit noch einmal 400.000 Quadratmeter Neu- und Umgestaltungen.
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Regenerative Wende: Die Qualität des Lebens in unserer Stadt hängt auch davon ab, ob wird die Biodiversität erhalten und die Artenvielfalt unserer Naturräume absichern. Wien erarbeitet eine eigene Biodiversitätsstrategie, um die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur umzusetzen. Laufend entstehen neue Projekte – so zum Beispiel das Naturschutzareal am Standort des ehemaligen Güterbahnhofs Breitenlee oder der neue Park der Artenvielfalt in der Donaustadt.
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Stadt ohne Verschwendung: 2025 ist das Jahr der Kreislaufwirtschaft, noch heuer entsteht eine neue Strategie zum „Wiener Weg der Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft“. Sie ist eine Grundlage für die Fortschreibung des Wiener Klimafahrplans ist, in dem Kreislaufwirtschaft im Zentrum stehen wird. Das Ziel dabei ist eine „Stadt ohne Verschwendung“, in der Reparieren, Wiederverwenden und Recycling ebenso zur Normalität zählen wie eine erneuerbare Energieversorgung.
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Sonnenstrom-Turbo: Die Stadt Wien wird die Offensive weiter verstärken, um die Sonnenstrom-Leistung von 250 MWp auf 800 MWp bis 2030 massiv zu erhöhen. Mit dieser Leistung kann ein Viertel aller Wiener Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden.
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(Immer weiter) Raus aus Gas: Auch die Energiewende im Gebäudebereich wird weiter Fahrt aufnehmen: Nächstes Jahr startet die zweite Phase des Umsetzungsprogramms „Raus aus Gas“ mit Fokus auf Nah- und Fernwärme sowie Kälte. Zudem wird die Initiative „100 Projekte Raus aus Gas“ auf 200 Projekte erweitert.
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