
Korosec/Gorlitzer/Greco ad Rechnungsabschluss 2024: Gesundheitsversorgung der Stadt muss oberste Priorität haben
„Fast ein Drittel des Gesamtbudgets der Stadt Wien wird für den Bereich Gesundheit, Soziales und Sport aufgewendet – und das ist auch gut so. Die Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener muss oberste Priorität haben. Aber dieses Geld muss zielgerichtet verwendet werden und das ist derzeit absolut nicht der Fall. Hier kommt es zu einer starken Diskrepanz zwischen dem Einsatz der 6,8 Milliarden Euro für dieses Ressort und dem Ergebnis – der rechtzeitigen und umfassenden Unterstützung und Hilfe für alle Patientinnen und Patienten. Und das kann derzeit aber nicht gewährleistet werden“, kritisierte die Gesundheitssprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Ingrid Korosec, anlässlich der Debatte zum Rechnungsabschluss für das Jahr 2024 im Bereich „Gesundheit, Soziales und Sport“.
So hätten sich in den letzten Jahren etwa die OP-Wartezeiten drastisch verlängert, die personelle Situation bei den Pflegekräften und Ärzten im Wiener Gesundheitsverbund habe sich dramatisch verschlechtert, immer weniger Pflege- und Facharztstellen können nachbesetzt werden. „Es wurden viel zu wenige Maßnahmen gesetzt, um dem entgegen zu wirken, und das viel zu spät. Dadurch kommt es immer wieder zu Sperren unzähliger Spitalsbetten und OP-Säle. Diese Probleme gehen alle zu Lasten der Patientinnen und Patienten, obwohl wirklich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes geben und stets am Limit arbeiten“, betonte Korosec.
Auch im Sozialsystem gäbe es enormen Handlungsbedarf. Fast zwei Drittel der Wiener Mindestsicherungsbezieher sind Nicht-Österreicher, die Hälfte der Bezieher sind Asylberechtigte. Wien steht hier vor einer beispiellosen Herausforderung, die viel zu lange von der Stadtregierung negiert wurde. „Die Mindestsicherung muss endlich wieder zu einem Sprungbrett werden für diejenigen, die sie wirklich brauchen, statt eine soziale Hängematte für diejenigen, die sich darin ausruhen wollen“, so Korosec.
Zwtl.: Personalmangel im Gesundheitsbereich führt zu dramatischen Versorgungssituationen
Gemeinderat Michael Gorlitzer ging auf die schleppende Digitalisierung im Wiener Gesundheitsverbund ein. „Das ohnehin überlastete Gesundheitspersonal leidet unter der veralteten Technik, die ihnen zur Verfügung gestellt wird. Die Digitalisierung in den Wiener Spitälern schreitet nur sehr langsam voran, was nicht weiter verwundert, da nur fünf Personen im WiGeV mit diesem Thema betraut sind. Digitalisierung ist aber kein Luxusproblem, sondern kostet enorm viel Zeit, die gerade im Gesundheitsbereich mit dem drastischen Personalmangel schlicht nicht zur Verfügung steht“, betonte Gorlitzer. So funktioniere etwa die digitale Fieberkurve nach wie vor nur in drei Stationen in ganz Wien.
Es verwundere daher nicht, dass Stellen im Gesundheitsbereich immer schwerer zu besetzen seien. „Das Personal arbeitet hocheffizient mit den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Doch es kommt durch den Personalmangel immer wieder zu dramatischen Versorgungssituationen, vor allem in den Sommermonaten. Daher muss durch eine Ausbildungsoffensive und die Möglichkeit für flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsangebote die Arbeit im Gesundheitsbereich wieder attraktiver gemacht werden“, erläuterte Gorlitzer.
Er forderte zudem einen Schwerpunkt bei der Adipositasvorsorge, die dringend bereits im Kindesalter ansetzen müsse. Adipositas führe zu zahlreichen Folgeerkrankungen wie Diabetes, Gelenksproblemen, Herz-Kreislauferkrankungen oder auch psychischen Problemen. Trotzdem gebe es nach wie vor keinen erkennbaren Plan zur Bekämpfung dieser Volkskrankheit.
Zwlt.: Sport muss zu zentraler Säule der Gesundheitsprävention werden
Stadträtin Kasia Greco wies auf die Bedeutung des Sportes als essentieller Eckpfeiler für Prävention und Gesundheit hin. „Sport darf in unserer Stadt einfach nicht zum Randthema verkommen. Im neuen Regierungsprogramm finden sich aber weder konkrete Pläne für den Vereinssport, klare Ansätze für den Jugendsport noch eine Strategie für den Leistungssport. Dabei ist Sport Freude, Elan und Zukunft – die Chance auf ein Miteinander und auch für Integration“, betonte Greco.
Die derzeitige Sportförderung der Stadt verfolge einen falschen Ansatz, indem sie nur bestimmte Sportarten, diese aber überproportional, fördere. „Andere Sportarten mit Breitenwirksamkeit und Jugendwirkung werden hingegen ausgespart. Nicht umsonst ist der Sport im Gesundheitsressorts angesiedelt, er muss als zentrales Thema und als Säule der Prävention angesehen werden. Dafür braucht es aber einen grundsätzlichen Strategiewechsel. Wir müssen in Jugendsportarten, den Breitensport und Nachwuchssport investieren, damit Wien die Chance hat, eine gesunde Stadt zu werden“, betonte die VP-Stadträtin abschließend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Die Wiener Volkspartei Rathausklub