Grüne Wien/Pühringer, Kraus: 365 Euro-Jahreskarte muss bleiben – sparen ja, aber richtig! | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Grüne Wien/Pühringer, Kraus: 365 Euro-Jahreskarte muss bleiben – sparen ja, aber richtig!

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Die 365 Euro-Jahreskarte, die von Rot-Grün 2012 eingeführt wurde, vereint soziale und klimafreundliche Mobilität in Wien. Mit nur 1 Euro pro Tag auf allen Wiener Öffis unterwegs sein – dieses Angebot ist in Europa einzigartig. Doch das Vorzeigemodell ist nun in Gefahr: Obwohl Bürgermeister Ludwig vor der Wien-Wahl noch zugesichert hat, den 365 Euro-Tarif beizubehalten, zeichnet sich jetzt schon ab, dass dieses Versprechen gebrochen wird. „Die 365 Euro-Jahreskarte ist ein international beachtetes Vorzeigeprojekt, weil es soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz vereint und damit ein Musterbeispiel für klimasoziale Politik ist. Gerade Menschen mit wenig Einkommen, die über kein Auto verfügen, können so die Öffis günstig und unkompliziert nützen. Wenn die Jahreskarte verteuert wird, trifft das diese Menschen besonders hart. Die Jahreskarte leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Reduktion des Autoverkehrs wird der CO₂-Ausstoß verringert und die Luftqualität in der Stadt verbessert“, so Parteivorsitzende Judith Pühringer.

Ein klares Bekenntnis zum 365 Euro-Ticket wurde seitens der rot-pinken Stadtregierung zuletzt vermieden und findet sich auch nicht im Koalitionsprogramm. Die Grünen Wien starten deshalb eine Petition, die sich für den Erhalt der 365 Euro-Jahreskarte einsetzt. Alle, denen günstige Mobilität und Klimaschutz am Herzen liegen, können ab sofort hier unterschreiben: https://wien.gruene.at/petition-jahreskarte

Gut fürs Börserl, gut fürs Klima

Vor der Einführung des 365 Euro-Jahrestickets 2012 kostete die Jahreskarte der Wiener Linien 449 Euro pro Jahr. Dieser Preis galt bis zur Senkung durch die rot-grüne Stadtregierung, die das Ticket dann auf 365 Euro reduzierte. Fahrgäste hatten durch den stabilen Preis von 365 Euro über 13 Jahre hinweg eine erhebliche Ersparnis von mehr als 160 Euro pro Jahr gegenüber einer inflationsangepassten Preisgestaltung. Das 365Ꞓ-Jahresticket ist somit sowohl eine wichtige soziale als auch eine klimapolitische Maßnahme.

Mehr Öffi-Jahreskarten als Autos in Wien

Im Jahr 2024 verzeichneten die Wiener Linien insgesamt 873 Millionen Fahrgäste. Das sind etwa 2,4 Millionen Fahrgäste pro Tag und bedeutet einen Anstieg um 6,8 Prozent gegenüber 2023. 2024 wurden 1.054.000 Jahreskarten (inkl. Klimatickets), 176.000 Top-/Jugendtickets und 62.000 Semesterkarten ausgegeben. In Wien gibt es mehr Jahreskartenbesitzer:innen als Autobesitzer:innen.
Für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sind Straßenbahnlinien zentral. So wichtig die Wiener U-Bahn für die Menschen ist, versorgt sie doch primär Gegenden, die schon recht gut mit Öffis versorgt sind. Straßenbahnen hingegen sind rasch zu bauen, günstig, komfortabel und haben viel Kapazität. Rot-Pink II bleibt jedoch beim Straßenbahnbau säumig: Die im rot-pinken Koalitionspapier angeführten Linien 12, 18 und 27 wurden bereits unter Rot-Grün geplant und werden 2025/26 fertiggestellt. Außer diesen 4 Linien findet sich im Koalitionspapier keine einzige neue Straßenbahnlinie. Die Grünen haben vor der Wahl ein Öffi-Ausbau-Paket vorgeschlagen – mit 17 neuen Straßenbahnlinien und 9 Verlängerungen: https://wien.gruene.at/news/mobilitaet/bim-oeffi-champion/

Kurzsichtige Einsparungen auch bei Bahninfrastruktur

Die von der schwarz-rot-pinken Bundesregierung geplanten Verschlechterungen des ÖBB-Rahmenplans betreffen Wien stark und führen dazu, dass dringend notwendige Ausbauten im Schienennetz in Wien bzw. in der Ostregion um Jahre verschoben werden. „Ein dicht ausgebautes Schienennetz erhöht die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs erheblich. Es sorgt für häufigere, schnellere und zuverlässigere Verbindungen, erleichtert den Umstieg vom Auto auf die Öffis und bringt damit Vorteile für Klima, Wirtschaft und die Lebensqualität der Bevölkerung“, so Parteivorsitzender Peter Kraus. „Die aktuelle Bundesregierung ist vom Ziel, den Ausbau des Schienennetzes voranzutreiben, wieder abgekommen und erhöht trotz Sparpaket verschiedene Förderungen des Autoverkehrs – auf Kosten des öffentlichen Verkehrs“, so Kraus weiter.

Beispiele für Bahnprojekte, die um Jahre verschoben wurden:

  • Verbindungsbahn (Wien Hütteldorf – Wien Meidling): Inbetriebnahme 2036 statt 2032.

  • Streckenausbau Nordbahn (Wien Süßenbrunn – Stadtgrenze nach Bernhardsthal):
    Inbetriebnahme 2037 statt 2032

  • Viergleisiger Ausbau Meidling – Mödling: Inbetriebnahme 2035 statt 2034

Diese Verschlechterungen für die Wiener Bahn-Fahrgäste dürfen von der Stadt Wien nicht widerspruchslos hingenommen werden. „Wien muss sich an die Bundesregierung wenden, damit die geplanten Verschlechterungen für Wien zurückgenommen werden“, fordern Pühringer und Kraus abschließend.

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