Jetzt Schulpsychologie stärken!
Der Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP) begrüßt und unterstützt die von Bundeskanzler Christian Stocker angekündigte Stärkung der Schulpsychologie ausdrücklich. Dies ist ein notwendiger und zukunftsorientierter Schritt, um psychische Gesundheit an Schulen nachhaltig abzusichern und Prävention gezielt zu stärken.
„Schulpsychologie ist kein Luxus, sie ist ein notwendiges Sicherheitsnetz – für SchülerInnen, für LehrerInnen, Eltern – für das gesamte Bildungssystem. SchulpsychologInnen sind oft die ersten, die psychische Belastungen erkennen und gezielt Hilfe leisten können“, erklärt BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger. „Ein umfassender Ausbau dieser Unterstützung ist, wie der Bundeskanzler bereits angekündigt hat, dringend notwendig, nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch Lehrpersonen, Eltern und das gesamte schulische Umfeld. Jetzt ist der Moment, zu handeln. Aus diesem Grund setzen wir uns für einen massiven Ausbau der Schulpsychologie in Österreich ein.“
Gerade in belastenden Situationen – wie aktuell nach der Gewalttat in Graz – wird deutlich, wie wichtig es ist, psychologische Hilfe niedrigschwellig und rasch verfügbar zu machen. Doch auch abseits akuter Ereignisse zeigt sich der wachsende Bedarf an schulpsychologischer Unterstützung: SchülerInnen mit psychischen Belastungen, Eltern unter Druck und LehrerInnen, die oft gleichzeitig Betroffene und Unterstützende sind.
Täglich sind SchulpsychologInnen als zentrale Schnittstelle im Einsatz – sie erkennen frühzeitig, begleiten professionell, intervenieren in Krisen und leisten wichtige präventive Arbeit. Dennoch ist die Versorgung vielerorts in Österreich weiterhin unzureichend.
Warum Schulpsychologie unverzichtbar ist – ein Beitrag für die gesamte Gesellschaft
Für SchülerInnen
SchulpsychologInnen fördern psychische Stabilität und Wohlbefinden, sie unterstützen bei Belastungen und Krisen, helfen durch gezielte Diagnostik und Beratung bei Lern- und Leistungsproblemen, und beugen durch frühzeitige Hilfe Schulabbrüchen und Eskalationen wirksam vor.
Für Lehrpersonen
Sie entlasten im Schulalltag, unterstützen bei herausfordernden Elterngesprächen oder Klassensituationen und bieten fachliche Supervision. Darüber hinaus tragen sie aktiv zur Schulentwicklung bei – etwa durch Programme zur Gewaltprävention, Resilienzförderung und Krisenintervention.
Für Eltern
SchulpsychologInnen beraten im Umgang mit schulischen und familiären Belastungen, liefern fundierte Einschätzungen zum Entwicklungsstand des Kindes und fördern eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Familie und Schule – bevor Konflikte eskalieren oder pathologisiert werden müssen.
Für das Bildungssystem
SchulpsychologInnen stärken Inklusion und Chancengleichheit, sichern langfristig die Bildungsqualität und machen Schulen krisenfester – indem sie Schulabbrüchen, psychischen Erkrankungen und sozialer Ausgrenzung wirksam entgegenwirken.
Für die Gesellschaft
Ein starkes schulpsychologisches Netz entlastet langfristig Gesundheits-, Sozial- und Justizsysteme, stärkt die psychische Gesundheitskompetenz und fördert sozialen Zusammenhalt – gerade in Zeiten zunehmender Belastung und gesellschaftlicher Spannungen.
Psychische Gesundheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – mit Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit, Soziales und Sicherheit. Der BÖP bringt seine Expertise gerne aktiv in die bevorstehenden Umsetzungsprozesse ein, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.
„Wir erleben täglich einen Hilfeschrei der mentalen Gesundheit junger Menschen. Wer jetzt in psychische Gesundheit investiert, investiert in die Zukunft einer stabilen Gesellschaft“, betont a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger abschließend.
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