Schülervertreter:innen diskutieren Fragen zur Zukunftsbewältigung | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Schülervertreter:innen diskutieren Fragen zur Zukunftsbewältigung

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Das Österreichische Schüler:innenparlament (ÖSIP) der Bundesschüler:innenvertretung (BSV) trat heute im Hohen Haus zusammen. In der Plenardebatte hatten die Schüler:innen aus ganz Österreich Gelegenheit, ihre Anträge vorzustellen und für sie um Unterstützung zu werben. Behandelt wurde eine breite Palette von Themen, die für die verschiedensten Schultypen in Österreich relevant sind. Eine Schule, in der Schüler:innen das Wissen und die Befähigungen für die Bewältigung der Zukunft entwickeln können – dieses Anliegen zog sich als roter Faden durch insgesamt 25 Anträge.

Eine Schule, die auf komplexe Zukunftsfragen vorbereitet

Aus der Fülle der Anträge wurden sieben für die Debatte im Plenum ausgewählt. Sie erhielten unter Berücksichtigung von zahlreichen Ergänzungs- und Abänderungsanträgen eine Mehrheit und werden daher in weiterer Folge von der BSV dem Bundesministerium für Bildung (BMB) und dem Nationalrat vorgestellt.

Ein roter Faden in den Debatten war die Frage, wie die Schule auf eine Welt reagieren kann, in der neue technische Entwicklungen auch massive soziale und politische Veränderungen nach sich ziehen. Dementsprechend liegt ein Fokus der Forderungen der BSV auf der Erarbeitung zeitgemäßer Lehrpläne. Unter dem Titel „(Lehr-)Plan fürs Leben“ soll es die leichterte Möglichkeit für Flex- und Modulsysteme an Schulen geben. Auf einen zeitgemäßen Unterricht zielt auch ein Antrag ab, der sich für ein Fach „Wirtschafts- und Finanzbildung“ ausspricht. Da die Schule auch auf die neue Realität, die durch künstliche Intelligenz (KI) geschaffen wird, reagieren müsse, fordern die Schüler:innen unter anderem eine verpflichtende KI-Bildung ab der Sekundarstufe I und die Ausweitung der Initiative „Digitales Lernen“ sowie entsprechende Ausstattungen der Schulen mit digitalen Endgeräten.

KI beeinflusse auch die Medien. Sie werde nicht nur genutzt, um besser zu informieren, sondern auch, um zu manipulieren, stellt der „Leitantrag“ zur Plenardebatte fest. Gefordert wird daher, junge Menschen beim richtigen Umgang mit Medien zu unterstützen und dabei insbesondere soziale Medien und KI-generierte Inhalte zu berücksichtigen. Jugendliche müssten befähigt werden, zwischen relevanter, faktenbasierter Berichterstattung auf der einen und unseriösen, manipulativen Inhalten auf der anderen Seite unterscheiden zu können. Wichtig sei, Medienbildung eng verschränkt mit der Demokratiebildung zu vermitteln, heißt es dazu. Vor dem Hintergrund des Vorhabens der Bundesregierung, die Demokratiebildung ab Herbst dieses Jahres als eigenständiges Schulfach einzuführen, fand der Leitantrag breite Zustimmung.

Plädoyer für Unterstützung bei Mobbing-Erfahrungen und Lernproblemen

Eine Reihe von Anträgen befasste sich mit konkreten Schritten für die Verbesserung des Schulalltags. So fand die Forderung nach einem besseren Unterstützungsangebot für Schüler:innen, die Erfahrungen mit Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt machen, breite Zustimmung.

Für mehr Unterstützung bei Lernproblemen, die auf Legasthenie und Dyskalkulie zurückzuführen sind, tritt ein Antrag ein, der einstimmig angenommen wurde. Hier gehe es neben der Unterstützung von betroffenen Schüler:innen auch darum, den Lehrer:innen die Möglichkeit zu geben, deren Leistungen richtig und gerecht beurteilen zu können. Ein weiterer Antrag setzt sich für die Anliegen von Berufsschüler:innen ein. Gefordert wird darin eine Aufwertung der Lehre als wichtigen Bildungsweg.

In ihren Abschlussworten zum ÖSIP blickte Bundesschulsprecherin Mira Langhammer auf ein intensives Arbeitsjahr der BSV „mit vielen Höhen und Tiefen“ zurück. Sie dankte allen für die intensive Teilnahme an der Arbeit der Vertretung der Schüler:innen in Österreich, die den erfolgreichen Abschluss möglich gemacht habe. (Schluss) sox

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung sowie eine Nachschau auf vergangene Veranstaltungen finden Sie im Webportal des Parlaments.


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