Familienministerin Plakolm: Für soziale Sicherheit, gute Betreuung und Ausbildung sorgen
Familienministerin Claudia Plakolm präsentierte heute, am 10. Juni, betreffend die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention gemeinsam mit Wolfgang Mazal vom Österreichischen Institut für Familienforschung eine Studie zur Entwicklung und Situation der Kinder und Jugendlichen in Österreich. „Knapp 1,6 Millionen Kinder und Jugendliche in unserem Land bedeuten, dass rund jede sechste Person unter 18 Jahre alt ist. Als Familien- und Jugendministerin möchte ich dafür Sorge tragen, dass diese Generation von der Politik gehört wird und dass sie weiterhin in einem starken Land aufwachsen kann“, hielt Plakolm in ihrem Statement fest. „Der Bericht zeigt einmal mehr, dass es für Kinder und Jugendliche bei uns soziale Sicherheit, eine gute Betreuung und eine gute Ausbildung samt einer Perspektive für die Zukunft gibt, auch im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention“, betonte die Familienministerin.
Familienbeihilfe und Kinderbetreuung ausgebaut
„Als Bundesregierung bekennen wir uns dazu, dass wir Familien mit Kindern finanziell unterstützen. Der größte Teil betrifft mit knapp 4 Milliarden Euro die Familienbeihilfe. Im Budget haben wir das für die kommenden beiden Jahre bereits sichergestellt“, erklärte Claudia Plakolm, die über die Beibehaltung der Unterstützungsleistung trotz der angespannten budgetären Situation froh ist. Im Bereich der Kinderbetreuung würde viele Maßnahmen auch tatsächlich greifen. „Wir wollen für Familien mit Kindern eine echte Wahlfreiheit garantieren. Hier sehen wir große Fortschritte: Die Kindergarten-Besuchsquote von unter 3-Jährigen ist von 4,6 Prozent im Jahr 1995 auf rund 33 Prozent im Jahr 2023 gestiegen und bei den 3- bis 6-Jährigen von 71 Prozent im Jahr 1995 auf 94 Prozent“, so Plakolm. Bundesländer und Gemeinden hätten hier in den letzten Jahre massiv investiert und als Bund leiste man ebenso einen Beitrag.
Kinderschutz verbessern: Sicheres Netzwerk abseits der Familie ausbauen
Beim Kinderschutz müsse man noch konsequenter werden. „Die Zahlen bei der Darstellung von Kindesmissbrauch stieg in zehn Jahren von 465 auf 2245 an. Die Aufklärungsquote beträgt dabei über 90 Prozent“, sagte Plakolm, die darauf verwies, dass 8 von 10 Fälle im familiären Bereich stattfinden würden. Im letzten Jahr sei es gelungen, das Strafausmaß für Kinderschänder zu verdoppeln und einen eigenen Strafrahmen für die kommerzielle Verbreitung von Darstellungen von Kindesmissbrauch einzuführen. Organisationen und Vereine können sich ihre Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit durch ein Gütesiegel zertifizieren lassen. „Das bestärkt mich in meiner Aufgabe alles zu unternehmen, dass wir Kindern und Jugendlichen ein sicheres Netzwerk geben können, in dem sie sich abseits der Familie anvertrauen können, ob in der Schule oder bei Vereinstätigkeiten“, betonte die Familienministerin. „Österreich ist ein stolzer Vertragspartner der UN-Kinderrechtekonvention. Wir werden als Bundesregierung weiterhin alles unternehmen, damit wir Kindern und Jugendlichen eine gute Perspektive für die Zukunft bieten können“, so Claudia Plakolm abschließend.
Institutsvorstand Univ.-Prof. Wolfgang Mazal hielt in seinem Statement fest: „Die quantitative Analyse hat gezeigt, dass die in der UN-Kinderrechtekonvention zugesagten Kinderrechte in einem kontinuierlichen Prozess verfolgt und heute in einem hohen Maß erfüllt werden. Dass es aber immer noch besser gehen kann, liegt auf der Hand.“
Zentrale Erkenntnisse des Berichts
Demografischer Wandel (Definition „Kind“ (Artikel 1))
- 1.577.703 Kinder und Jugendliche (< 18 Jahren) lebten 2023 in Österreich
- größte Kohorte: 6-Jährige (92.005)
- kleinste Kohorte: Neugeborene (79 164)
- Die Anzahl der unter 18-Jährigen ist in den letzten Jahrzehnten insgesamt zurückgegangen.
Leben, Überleben und Entwicklung (Artikel 6)
- Säuglingssterblichkeit sank von 6,64 % (1950) auf 0,25 % (2022)
- Todesfälle von unter 18-Jährigen fielen von 4.220 (1970) auf 409 (2023)
Mittel für Unterstützungssysteme wie Familienbeihilfen und Kinderbetreuungsgeld – Verwirklichung der Kinderrechte (Artikel 4)
- Die Mittel für Unterstützungssysteme stiegen 2023 auf Ꞓ 12,4 Mrd. (1980 waren es noch Ꞓ 2,5 Mrd.)
- Aktuell wird am meisten für die Familienbeihilfe (Ꞓ 3,9 Mrd.) und Elementarpädagogik (Ꞓ 3,3 Mrd.) ausgegeben.
Internetzugang – Zugang zu Information (Artikel 17)
- Seit 2015 nutzen fast alle 16- bis 19-jährigen Personen regelmäßig das Internet.
- Über 98 % nutzten es zumindest einmal in den letzten 3 Monaten.
Verantwortung für das Kindeswohl / Ausbau von Institutionen, Einrichtungen und Diensten für die Betreuung von Kindern (Artikel 18)
- Besuchsquote von unter 3-Jährigen stieg von 4,6 % (1995) auf 32,8 % (2023),
- bei 3- bis 6-Jährigen von 70,6 % (1995) auf 94 % (2023)
- Bei den 3- bis unter 6-Jährigen hält dieser Trend auf hohem Niveau mittlerweile an.
Bildungszugang und -chancen (Artikel 28)
- Im Jahr 2023 gab es zu Beginn des Schuljahres 356.598 Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 bis unter 10 Jahren.
- Davon gingen 346.901 (bzw. 97 %) in die Volksschule und 4.270 (1 %) in eine Sonderschule.
- Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in (Neuen) Mittelschulen ging von 2010 (61 %) bis 2023 (56 %) etwas zurück, jener in einer AHS stieg in diesem Zeitraum von 32 % auf 35 % an.
Schutz vor sexuellem Missbrauch (Artikel 34)
- Die Zahl der erfassten Straftaten im Bereich des bildlichen sexualbezogenen Kindesmissbrauchsmaterials und der bildlichen sexualbezogenen Darstellungen minderjähriger Personen stieg im Zeitraum 2013 (465 erfasste Straftaten) bis 2023 (2.245 erfasste Straftaten) stark an.
- Die Aufklärungsquote bei den erfassten Fällen liegt seit 2015 bei über 85 %.
- Bei den realen Fallzahlen ist jedoch die nicht erfasste Dunkelziffer zu berücksichtigen.
Zum Bericht
Der Endbericht des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF) zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, gefördert vom Bundeskanzleramt, Sektion Familie und Jugend, wurde vom Österreichischen Institut für Familienforschung durchgeführt. Er veranschaulicht, welche Daten zur Umsetzung der Kinderrechte in Österreich vorliegen, sowie die Entwicklung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Weitere Infos unter FB_58_Kinderrechtskonvention.pdf
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts http://fotoservice.bundeskanzleramt.at kostenfrei abrufbar.
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