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Weltumwelttag? Der Politik offenbar egal

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Heute, am Weltumwelttag, hat der EU-Ministerrat für Verkehr, Telekommunikation und Energie die Entscheidung vorläufig besiegelt, den Schutzstatus des Wolfs herabzustufen – von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Für Tierschutz Austria ist das ein politischer Tiefschlag für den Artenschutz in Europa. Mit der Petition #TeamWolf ruft die Organisation jetzt zum Widerstand gegen die schleichende Entwertung ökologischer Verantwortung auf.

Entscheidung gegen Natur – und Menschen

Es ist ein politischer Affront, dass ausgerechnet am internationalen Weltumwelttag der Wolfsschutz geschwächt wird – und das von einem Rat, der mit Umweltfragen gar nichts zu tun hat. Für den Artenschutz in Europa ist das ein herber Rückschlag, der auch seitens der Rechts- und Naturwissenschaft scharf kritisiert wird“, so Michaela Lehner, Leiterin der Stabstelle Recht bei Tierschutz Austria. Der Entscheidungsprozess zur Herabstufung wird bereits beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) bekämpft.

Beim EU-Konsultationsprozess – REFIT haben sich über 500.000 EU-Bürger:innen für einen strengen Schutz ausgesprochen. Diese Mehrheit wurde Ende 2023 durch eine Umfrage der EU-Kommission erneut bestätigt. Ebenso unterstützen 3 von 4 Österreichern die Rückkehr des Wolfs, wie das Marktforschungsinstitut TQS gemäß repräsentativer Studie im Auftrag von Tierschutz Austria festgestellt hat.

Wölfe erfüllen wichtige ökologische Funktionen

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Wölfe zentrale ökologische Funktionen übernehmen. Als Spitzenprädatoren regulieren sie das Gleichgewicht zwischen Wald und Wildtieren. Diese Rolle ist besonders wichtig in Ländern wie Österreich, in denen veraltete Jagdpraktiken und das Fehlen natürlicher Beutegreifer dazu geführt haben, dass zu hohe Wildbestände zu viele junge Bäume fressen und damit die natürliche Verjüngung der Wälder verhindern.

Während eines Gerichtsverfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte musste Österreich selbst eingestehen, dass durch die hohe Schalenwilddichte jährliche Waldschäden von ca. 136 Mio. Euro für die Steuerzahler:innen entstehen“, so Lehner.

Indem Wölfe Wildtiere wie Rehe und Hirsche jagen, ermöglichen sie eine gesunde Waldentwicklung und fördern die CO₂-Bindung in den Böden – ein wertvoller Beitrag zum Umwelt und Klimaschutz.

Österreichs Wolfspolitik: Abschüsse statt Herdenschutz

Trotz der wichtigen ökologischen Vorteile ist Österreich europaweit Spitzenreiter bei Wolfsabschüssen. „Abschüsse lösen keine Konflikte. Sie schaffen neue Probleme – und ignorieren den Mehrheitswillen der Bevölkerung“, so Leona Fux, Biologin und Artenschutzexpertin bei Tierschutz Austria. „Es braucht echte Lösungen: Herdenschutz, unabhängiges Monitoring und eine Politik, die Natur nicht dem kurzfristigen Kalkül opfert.

Tierschutz Austria nennt die Lösungen:

  • Ein Ende der illegalen Abschüsse, um einen günstigen Erhaltungszustand des Wolfes in Österreich zu ermöglichen.

  • Eine bundesweite Förderung und den flächendeckenden Ausbau von Herdenschutz.

  • Ein unabhängiges, wissenschaftlich fundiertes Wolfs-Monitoring für faktenbasierte Entscheidungen.

Petition für ein faires Miteinander mit dem Wolf

Tierschutz Austria ruft alle Menschen in Österreich auf, sich der Petition #TeamWolf anzuschließen:
www.tierschutz-austria.at/teamwolf

Fotos (honorarfrei): https://flic.kr/s/aHBqjCfGMk

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