Eltern als Terror-Poller: Aus Angst vor einem Anschlag sollen Eltern das Schulfest mit eigenen Autos schützen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Eltern als Terror-Poller: Aus Angst vor einem Anschlag sollen Eltern das Schulfest mit eigenen Autos schützen

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Eltern blockieren Zufahrtstraßen mit eigenen Fahrzeugen – auf Wunsch der Schule

Bunte Luftballons, lachende Kinder, stolze Eltern: Die Volksschule im bayerischen Freilassing hat vergangenen Freitag ihren großen Projekttag gefeiert! Damit dieses Fest überhaupt stattfinden konnte, haben Eltern auf Wunsch der Schule eine Aufgabe übernommen, die eigentlich Sache der Behörden ist:

An jeder Zufahrt zur Fußgängerzone hat ein Privat-PKW die Durchfahrt versperrt. Aus Sicherheitsgründen – damit niemand in die Menschenmenge fahren kann. Dahinter haben Mütter und Väter die Straßen blockiert – freiwillig.

„Sie haben uns eben darum gebeten, dass wir die Straßen absperren, weil sonst hätte diese Veranstaltung unserer Kinder nicht stattfinden können“, erklärt eine Mutter.

Keine Polizei, kein Ordnungsdienst – nur engagierte Eltern

Weder die Polizei noch die Stadt Freilassing konnte Beamte zur Sicherung bereitstellen. Die Lösung? Eltern sollen auf Wunsch der Schule mit ihren Autos den Sicherheitsdienst übernehmen – also die Straße absperren. Eltern als Terrorpoller? Die Verantwortlichen finden das gut.

Schulleiter Johannes Zeitel sagt dazu:

„Das war ein Sicherheitskonzept, mit dem Ordnungsamt abgesprochen, und es war dann eine Bereitschaft der Eltern, einfach mitzuhelfen. Ich finde das eine ganz gute Lösung. Schüler, Lehrer, Eltern, wir helfen zusammen.“

Und weiter:

„Mir ist es viel lieber, wenn Eltern helfen, als wenn da acht Polizeiautos rumstehen – das wäre viel bedrückender.“

Der Projekttag verlief ohne Zwischenfälle. Doch die Art der Absicherung wirft Fragen auf: Ist es in Ordnung, wenn Eltern die Aufgaben der Polizei übernehmen müssen? Ist das ein weiterer Beleg dafür, wie sehr sich die Sicherheit im öffentlichen Raum verändert hat? Wie sehr sind wir als Gesellschaft mittlerweile bereit, unsere Art zu leben der Angst vor Anschlägen unterzuordnen? Poller am Christkindlmarkt, Waffen- und Messerverbotszonen, Selbstverteidigungskurse, die boomen – Islamismusforscherin Susanne Schröter dazu:

„Der radikale Islam verändert den Alltag schon gewaltig. Wer Angst hat in der Öffentlichkeit teilzunehmen, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, der ist in seiner Freiheit massiv eingeschränkt. Wir sind eine freie Gesellschaft. Wir sind keine Diktatur, sondern wir sind eine Gesellschaft, die davon lebt, dass der Einzelne sich in der Öffentlichkeit frei bewegen kann und seine Freiheitsrechte genießen kann. Und wenn wir dem weiter zuschauen, dann riskieren wir, dass die Demokratie Schaden nimmt, weil unsere Demokratie ist eine liberale Demokratie.“

Den vollständigen Beitrag sehen Sie in „BLICKWECHSEL. Das Nachrichtenmagazin“, am Donnerstag, 05. Juni, ab 21:15 Uhr bei ServusTV und ServusTV On.

Zu Gast in einer Live-Schaltung ist auch Integrations- und Familienministerin Claudia Plakolm und aus Israel berichtet live ServusTV-Reporter David Rohde.

Das ServusTV Nachrichtenmagazin wechselt den Sendeplatz und informiert zukünftig am Donnerstag, ab 21:15 Uhr, über aktuelle Recherchen. Hier finden Sie die weiteren Themen der aktuellen Sendung.

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