Wien setzt auf verstärkte Maßnahmen gegen Nikotinabhängigkeit | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Wien setzt auf verstärkte Maßnahmen gegen Nikotinabhängigkeit

0 84

Anlässlich des Weltnichtraucher:innentags am 31. Mai macht die Stadt Wien auf die weitreichenden gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen des Nikotin- und Tabakkonsums aufmerksam. Mit 30,4 Prozent weist Wien österreichweit den höchsten Anteil an Menschen auf, die regelmäßig oder gelegentlich rauchen. „Die Nikotinabhängigkeit stellt nicht nur ein erhebliches Risiko für die psychische und körperliche Gesundheit dar, sondern verursacht auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem“, betont Peter Hacker, Wiener Gesundheitsstadtrat.

Jährlich sterben in Österreich über 8.500 Menschen an den Folgen des Rauchens, was rund zehn Prozent aller Todesfälle entspricht. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten belaufen sich laut Berechnungen des Instituts für Höhere Studien (IHS) auf 2,41 Milliarden Euro pro Jahr. Allein die medizinischen Kosten betragen 630,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Einbußen an Lebensqualität sowie häufig übersehene Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden.

Obwohl die negativen Folgen des Rauchens gut dokumentiert sind, ist die Versorgungslage für betroffene Menschen in Österreich nach wie vor unzureichend. Diagnostik und Behandlung der Nikotinabhängigkeit sind keine finanzierten Pflichtleistungen der Krankenkassen. Entsprechend fehlt es an strukturierten und flächendeckenden Angeboten im Gesundheitswesen. Die wenigen bestehenden ambulanten Einrichtungen stehen einer großen Zahl Betroffener gegenüber – rund 1,5 Millionen Menschen rauchen in Österreich täglich.

„Es lohnt sich aus vielen Gründen, den Tabak- und Nikotinkonsum und seine Folgen in und für Wien genauer zu betrachten und dem Konsum mit wirksamen Präventionsmaßnahmen vorzubeugen“, betont Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. Nikotin sei ein Suchtmittel mit weitreichenden gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgewirkungen. „Mit der Expertise der Sucht- und Drogenkoordination Wien kann die Prävention und Behandlung der Nikotinabhängigkeit über den individuellen Gesundheitsnutzen hinaus auch einen wichtigen Beitrag zu einem effizienten Gesundheitswesen leisten.“

Auch Lisa Brunner, Leiterin des Instituts für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW), verweist auf bereits vorhandene Instrumente: „Das Wissen ist da, man muss es nur umsetzen. Österreich hat viel Handlungsspielraum bei der Prävention der Nikotinabhängigkeit. Es gibt bewährte Maßnahmen der Verhältnisprävention, die Österreich umsetzen kann. Österreich hat 2005 das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO FCTC) unterzeichnet, das vielfältige wirksame Maßnahmen auf mehreren Ebenen aufzeigt.“

Wirksame Maßnahmen zur Prävention und Behandlung sind längst vorhanden. Evidenzbasierte Programme – von Verhaltenstherapie über medikamentöse Unterstützung bis hin zu strukturierter – ermöglichen vielen Menschen den erfolgreichen Ausstieg aus der Nikotinsucht. Rund eine halbe Million Österreicher:innen zeigen konkrete Veränderungsbereitschaft. Der Rauchstopp verbessert bereits kurzfristig die körperliche Gesundheit, stabilisiert die psychische Gesundheit und reduziert langfristig das Risiko schwerer Erkrankungen. Darüber hinaus kann eine frühzeitige Behandlung der Nikotinabhängigkeit auch die Entwicklung weiterer Suchterkrankungen verhindern und andere Therapieprozesse positiv beeinflussen.

Kosteneffiziente politische Maßnahmen wie Steuererhöhungen, Preiserhöhungen für Tabakprodukte oder das Entfernen von Zigarettenautomaten können zusätzliche Wirkung entfalten, insbesondere im Bereich der Jugendprävention. Bereits kleine Veränderungen in der Verfügbarkeit oder Preisgestaltung zeigen international messbare Effekte.

Jährlich sterben in Österreich über 8.500 Menschen an den Folgen des Rauchens, was rund zehn Prozent aller Todesfälle entspricht. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten belaufen sich laut Berechnungen des Instituts für Höhere Studien (IHS) auf 2,41 Milliarden Euro pro Jahr. Allein die medizinischen Kosten betragen 630,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Einbußen an Lebensqualität sowie häufig übersehene Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden.

Service:

Ein kostenfreies Hilfsangebot bei Fragen zum Rauchen, zum Konsum von E-Zigaretten oder Nikotinbeutel. Die SDW ist Kooperationspartnerin des Rauchfrei Telefons (www.rauchfrei.at). Für alle, die sich informieren oder beraten lassen wollen, steht das kostenfreie Angebot des Rauchfrei Telefons zur Verfügung. Klinische Psycholog:innen beraten vertraulich und kompetent – 0800 81013 von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00.

Mehr Infos unter https://sdw.wien/wnrt_2025

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Stadt Wien - Kommunikation und Medien (KOM)

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.