ÖGB-Schuberth: „Arbeitszeitdiskussion braucht einen Lösungsmodus“
„Österreichs Beschäftigte arbeiten sehr viel. Durchschnittlich 40,6 geleistete Arbeitsstunden von unselbständig Vollzeitbeschäftigten pro Woche bedeuten Rang 3 in der EU“, sagt ÖGB Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth.
Vollzeit und Teilzeit müssen getrennt voneinander betrachtet werden, jeder andere Vergleich sei nicht seriös, so Schuberth weiter. Das ständige Anprangern des Teilzeitmodus ist ein Affront gegen viele Menschen, die gerne mehr Zeit im Beruf verbringen würden: „Rund drei Viertel der Teilzeitbeschäftigten in diesem Land arbeiten unfreiwillig Teilzeit, weil sie Kinder zu betreuen haben, Pflegeaufgaben verrichten müssen oder keine Vollzeitarbeit finden.“
In den vergangenen 30 Jahren ist die Zahl der Frauen in Teilzeit um 660.000 Personen gestiegen, während die Zahl der Vollzeitstellen im selben Zeitraum um 120.000 gesunken ist. In der Frauenbranche Handel ist beispielsweise nahezu jede zweite angebotene offene Stelle eine Teilzeitstelle.
Es gehe in der Diskussion um Arbeitszeit also nicht darum, die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden zu erhöhen. „Wir brauchen mehr Vollzeitstellen, mehr Kinderbetreuungsplätze und mehr Unterstützung für Berufstätige, die Angehörige pflegen müssen“, fordert Schuberth: „In dieser Diskussion müssen wir endlich in den Lösungsmodus kommen, statt ständig mit dem Vergleich von Äpfeln mit Birnen Stimmungsmache zu betreiben.“
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund