Studie: Jede zweite Bewerbung mit Hilfe von KI erstellt – Recruiter*innen fehlt Individualität
- 80 Prozent der Recruiter*innen bewerten eingehende Bewerbungen als höchstens mittelmäßig
- Bewerbungen erfolgen häufig „auf gut Glück“: Fähigkeiten und Berufserfahrung passen oft nicht zum Job
- Mehr als jede*r Zweite (58 %) nutzt KI bei Jobsuche und Bewerbung, schöpft Potenzial aber nicht voll aus
Bewerbungen scheitern, weil sich Jobsuchende oft auf Verdacht bewerben und ihre Unterlagen zu wenig mit den Anforderungen der Arbeitgeber abgleichen. Das ist das Ergebnis einer neuen Stepstone Studie, für die 700 Beschäftigte und 160 Personalverantwortliche befragt wurden.
„In Rekordzeit können Bewerber*innen heute maßgeschneiderte Bewerbungsunterlagen von hoher Qualität erstellen, wenn sie KI entsprechend nutzen. Auch als Sparringspartner bei der Karriereplanung, der Informationsbeschaffung über Arbeitgeber oder der realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten kann KI unterstützen.“
erklärt Nikolai Dürhammer, Arbeitsmarktexperte und Geschäftsführer von Stepstone Österreich und Schweiz. „Die bloße Nutzung von KI garantiert aber noch lange keinen Erfolg. Wer die Technologie nicht gezielt und durchdacht einsetzt riskiert, vielversprechende Karrierechancen zu verpassen. Eine Flut von oberflächlich optimierten Bewerbungen führt lediglich zu einer Flut von Ablehnungen
,“ warnt der Experte.
Bewerbungen oft erfolglos wegen fehlender Kompetenzen
Vier von fünf Recruiter*innen (80 Prozent) bewerten die eingehenden Bewerbungen mit mittlerer oder geringer Qualität. Am häufigsten werden Bewerbungen im ersten Schritt aussortiert, weil für die Stelle relevante Fähigkeiten fehlen (71 Prozent) oder es an spezifischer Berufserfahrung mangelt (55 Prozent). Kandidat*innen bewerben sich also häufig ins Blaue: 4 von 10 Bewerber*innen (41 Prozent) gehen davon aus, dass die Anforderungen in Stellenanzeigen flexibel zu interpretieren seien und 43 Prozent geben an, sich einfach schon einmal „auf gut Glück“ beworben zu haben.
„Am aktuellen Arbeitsmarkt ist der größte Pain Point der Personalverantwortlichen nicht, dass sie zu wenige, sondern dass sie viele unpassende Bewerbungen in teils niedriger Qualität erhalten“
, erklärt Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich und Schweiz. „Es lohnt sich also, Bewerbungen gezielt und überzeugend zu gestalten, wenn ich mich für eine Stelle wirklich interessiere, anstatt wahllos viele Bewerbungen zu versenden. Entscheidend ist, herauszustreichen, wie die eigenen Kompetenzen mit den spezifischen Anforderungen der Stelle matchen.“
Potenzial von KI bei Bewerbungen noch nicht optimal ausgeschöpft
Stimmen gesuchte Fähigkeiten und Berufserfahrung mit dem Anforderungsprofil des Unternehmens überein, steht einer Bewerbung nichts im Wege. Künstliche Intelligenz hilft hier, Bewerbungen zu verbessern und auf Schlüsselbegriffe und geforderte Kompetenzen in der Stellenanzeige einzugehen. Ein Großteil der Bewerbenden nutzt das bereits: Rund die Hälfte der Befragten setzt KI ein, um Dokumente wie das Anschreiben für die jeweilige Ausschreibung zu erstellen oder zu optimieren (58 Prozent).
Drei von vier Recruiter*innen (72 Prozent) loben das professionellere Erscheinungsbild der Unterlagen durch den Einsatz von KI. Doch gleichzeitig geben 63 Prozent an, dass Bewerbungsunterlagen in Zeiten von KI weniger individuell auf die ausgeschriebenen Stellen angepasst sind. Zwei von drei empfinden Bewerbungen als weniger authentisch (68 Prozent) – zu oft wirken Qualifikationen übertrieben dargestellt (73 Prozent).
Dürhammer resümiert: „KI kann helfen, Bewerbungsunterlagen zu optimieren und diese Möglichkeiten, sollten Bewerbende auch nutzen. Bei der Jobsuche geht es aber um mehr als tadellos gestaltete Dokumente. In einer Zeit, in der KI zunehmend Einzug in den Bewerbungsprozess hält, gewinnen Faktoren wie Authentizität, relevante Praxiserfahrung und eine klar erkennbare Motivation sogar noch an Bedeutung. Diese menschlichen Aspekte bleiben entscheidend für den Erfolg einer Bewerbung.“
Über die Studie
Wie bewerten österreichische Recruiter*innen die Qualität von Bewerbungen, aus welchen Gründen scheiden Kandidat*innen aus dem Bewerbungsprozess aus und welche Rolle spielt die Nutzung von KI für die Bewerbungsqualität? Welche Hürden stehen Jobsuchenden während des Bewerbungsprozesses im Weg? Im Rahmen der Application Quality Studie von Stepstone wurden zwischen dem 23. Und 31. März 160 Recruiter*innen befragt, die in ihren Unternehmen für die Einstellung neuer Mitarbeitender verantwortlich sind. Ergänzend dazu wurden 700 Kandidat*innen befragt. Die Ergebnisse der Kandidat*innen sind repräsentativ für die österreichische Erwerbsbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung.
Über The Stepstone Group
The Stepstone Group ist eine weltweit führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Talenten zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. Mit Hilfe KI-unterstützter Job-Marktplätze und programmatischer Marketing-Lösungen erreichen jedes Jahr rund 140 Millionen Bewerbungen etwa 140.000 Arbeitgeber. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern aktiv – darunter mit Stepstone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. The Stepstone Group mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt weltweit rund 3.500 Menschen.
In Österreich betreibt Stepstone die Jobplattformen stepstone.at, unijobs.at und hotelcareer.at und beschäftigt rund 70 Mitarbeiter*innen.
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