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Welcher UV-Schutz ist sicher?

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Mit dem Frühling beginnt auch die intensive Sonnenzeit – ein idealer Zeitpunkt, um an den richtigen UV-Schutz für die Augen zu denken. Die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG) warnt: UV-Strahlung kann die Augen nachhaltig schädigen – von der akuten Bindehautentzündung bis hin zur langfristigen Schädigung der Netzhaut und einem erhöhten Risiko für Grauen Star. „Besonders Kinderaugen sind empfindlicher gegenüber UV-Strahlung, da ihre Linsen mehr UV-Licht durchlassen als die von Erwachsenen“, erklärt Dr. Sarah Moussa, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der ÖOG. „Ein wirksamer UV-Schutz ist daher bereits im Kleinkindalter essenziell.“

Warum Kinderaugen besonderen Schutz brauchen

Bis zum 20. Lebensjahr sind die Linsen des menschlichen Auges sehr klar, noch ungetrübt. Das macht es UV-Strahlen leicht, fast ungefiltert ins Auge einzudringen und dort Langzeitschäden hervorzurufen. Zum Vergleich: Im ersten Lebensjahr erreichen 90 % der UVA- und über 50 % der UVB-Strahlen die Netzhaut; zwischen 10 und 13 Jahren sind es immer noch 60 % bzw. 25 %. Erst mit 18 bis 20 Jahren werden UV-Strahlen fast vollständig von der Linse aufgehalten.

Langfristige Schäden an Linse und Makula drohen

UV-Exposition begünstigt generell Alterungsprozesse im Auge – darunter möglicherweise auch Spätschäden an der Netzhaut samt Makula, dem Punkt des schärfsten Sehens. UV-Licht steht unter Verdacht, durch oxidativen Stress zum Untergang von Netzhautzellen beizutragen – unter anderem eine mögliche Ursache für altersbedingte Makuladegeneration (AMD).

Hautkrebsrisiko durch UV-Strahlung

Weil UV-Strahlen auch die Hautzellen genetisch verändern, fördert zu viel Sonne darüber hinaus das Entstehen gutartiger und bösartiger Tumoren an Augenlidern oder Bindehaut. Die Schadensbelastung aus Kindheit und Jugend zählt zu den Hauptursachen späterer Hautkrebserkrankungen – Fachleute gehen von einer rund 40-jährigen Entwicklungszeit aus.

UV-Index gibt Orientierung

Die ÖOG empfiehlt, sich beim Aufenthalt im Freien am tagesaktuellen UV-Index zu orientieren. Dieser wird vom Wetterdienst (findet man auf diversen Wetter Apps) veröffentlicht und reicht von 1 (geringe Belastung) bis 11+ (extreme Belastung). Bereits ab einem UV-Index von 3 ist ein Sonnenschutz – auch für die Augen – angeraten. Im Sommer erreicht der UV-Index in Österreich oft Werte von 7 bis 9, in Gebirgsregionen sogar noch höhere Spitzen.

Empfehlungen der ÖOG für sicheren UV-Schutz:

· Für Babys und Kleinkinder: Direkte Sonneneinstrahlung generell möglichst vermeiden, Kopfbedeckung mit Krempe und eine gut sitzende Kinder-Sonnenbrille mit UV400-Schutz verwenden. Die Brille sollte bruchsicher und CE-zertifiziert sein.

· Für Kinder und Jugendliche: Sonnenbrillen mit großem Fassungsdesign und hochwertigem UV-Schutz (UV400) sind ein Muss, besonders bei Aktivitäten im Freien, am Wasser oder in den Bergen.

· Für Erwachsene: Eine Sonnenbrille sollte nicht nur modisch, sondern auch medizinisch sinnvoll sein: Achten Sie auf das CE-Zeichen und den Hinweis „100 % UV-Schutz“ oder „UV400“. Polarisierende Gläser können zudem Blendungen reduzieren.

· Für Kontaktlinsenträger:innen: UV-absorbierende Kontaktlinsen bieten einen zusätzlichen Schutz, ersetzen jedoch keine Sonnenbrille – der Schutz der Lidhaut und Bindehaut bleibt sonst unzureichend.

Achtung vor Billigprodukten

Sonnenbrillen ohne geprüften UV-Schutz können mehr schaden als nützen, da die Pupille sich durch die dunkle Tönung weitet – und so mehr schädliches UV-Licht ins Auge dringt.

Die ÖOG rät daher: Lassen Sie sich augenärztlich beraten – Investieren Sie in eine Sonnenbrille aus dem Fachhandel – besonders wenn es um den Schutz empfindlicher Kinderaugen geht. Guter UV-Schutz ist kein Luxus, sondern eine medizinische Notwendigkeit und letztendlich eine Investition in Ihre langfristige Augengesundheit.

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