Salzburg: Festspielhauserweiterung auf wackligen Beinen!

Der ehemalige Leiter des UNESCO-Welterbereferates in Österreich. Min. Rat. i. R. Dipl. Ing. Dr. Bruno Maldoner (Unterrichtsministerium/Bundeskanzleramt) weist auf schwere Mängel im Zusammenhang mit der Erweiterung der Festspielhäuser in Salzburg hin. Vor allem, dass ein Projekt ausgeschrieben werden solle, das weder bei der Baubehörde eingereicht und daher auch nicht genehmigt wurde.

In einem Gespräch mit dem Gemeinderat der Liste SALZ, Dr. Christoph Ferch, Vorsitzender des Kontrollausschusses, der sich in der Stadt Salzburg besonders für die Bewahrung des Welterbe-Status einsetzt, warnt Dipl. Ing. Dr. Maldoner vor einer rechtlich nicht sauberen Vorgangsweise bei diesem 400-Millionen-Euro-Vorhaben:

“Das Projekt wurde beim Magistrat der Stadt Salzburg als Baubehörde bisher nicht eingereicht und es gibt daher auch keinerlei Genehmigung dafür!“ (laut Auskunft vom 23. April 2025 der Stadträtin Anna Schiester an GR Dr. Ferch, Liste SALZ; Anm. d. Verf.) Maldoner weiter: „Es widerspricht wohl allen Grundsätzen öffentlicher Verwaltung – Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit – wenn Arbeiten ausgeschrieben oder vergeben werden, die nicht Gegenstand eines rechtsstaatlichen Verwaltungsverfahrens waren und daher damit zusammenhängende wesentliche Fragen bisher sachlich und öffentlich nicht behandelt wurden. Auch die Verträglichkeit mit dem UNESCO-Welterbe wurde noch nie geprüft.“

„Wenn ein so hochrangiger ehemaliger Beamter des Unterrichtsministeriums und des Bundeskanzleramtes derart schwerwiegende Bedenken äußert, ist das für mich als Vorsitzender des Kontrollausschusses der Stadt Salzburg ein Anlass mehr, mich weiterhin kritisch mit der von den Verantwortlichen gewählten Vorgangsweise zu beschäftigen. Es geht hier immerhin um eine der sensibelsten Zonen der Altstadt Salzburgs und um sehr viel Steuergeld“, so GR Dr. Ferch.