Matura 2025: Viele gut vorbereitet, aber unsicher beim Danach
Ab dieser Woche treten über 41.000 Schüler:innen bei der diesjährigen Matura an. Immer mehr fühlen sich gut auf die Prüfungen vorbereitet, doch danach herrscht oft Orientierungslosigkeit. Unternehmen legen bei Berufseinsteiger:innen unterdessen großen Wert auf Motivation und Soft Skills, weniger auf perfekte Zeugnisse.
Stimmungsbild Bildungsberatung: Schulen zunehmend positiv
Laut der aktuellen Befragung unter Lehrkräften geht es 74 % in ihrer Rolle als Verantwortliche für Berufsorientierung gut oder sehr gut. Eine positive Entwicklung: 2024 lag dieser Wert bei 63 %, 2023 noch bei 48 %. Parallel hat sich auch ihre Einschätzung der Jugendlichen verbessert: Zwei von drei Pädagog:innen sehen ihre Schüler:innen gut bzw. sehr gut auf Bildungs- und Berufsentscheidungen vorbereitet, das ist fast eine Verdopplung im Vorjahresvergleich. Dennoch wünscht sich jede dritte befragte Person mehr Zeit für die Beratung und 24 % fordern multiprofessionelle Unterstützung, etwa durch Schulpsychologie oder Arbeitsmarktexpert:innen. Als wirkungsvollste Tools der Berufsorientierung nennen die Pädagog:innen Praxis-Berichte und „sich ausprobieren“, also einen direkten Konnex zur Wirtschaft.
Fähigkeiten und Erwartungen: Was zählt und was fehlt
Die größten Lücken in den Fähigkeiten der Maturant:innen stellen die Beratungslehrkräfte bei Soft Skills wie Resilienz oder Stresstoleranz (16 %) sowie Selbstreflexion (14 %) fest. Das spiegelt sich auch in den Anforderungen der Unternehmen wider: Laut career Monitor 2025 setzen Arbeitgeber besonders auf Leistungsbereitschaft und Engagement (75 %), Lösungs- und Zielorientierung (72 %) sowie vernetztes Denken und Arbeiten (67 %), wie schon im Vorjahr. Im Bewerbungsprozess überzeugen Einsteiger:innen vorrangig durch einschlägige Erfahrung wie Praktika (21 %) und Motivation (20 %), auf Zeugnisse und Schulnoten hingegen legen nur 7 % der Unternehmen Wert.
Viele ohne Plan nach der Matura
Nur 47 % der 14- bis 29-Jährigen sind mit ihren beruflichen Chancen zufrieden (Quelle: Jugend in Österreich 2025) – ein Indikator für Unsicherheit. Das Angebot an Möglichkeiten ist für viele Jugendliche (und auch für Pädagog:innen) kaum überblickbar, insbesondere wenn für Berufsorientierung nicht ausreichend Zeit bleibt oder diese nur punktuell erfolgt. Derzeit empfiehlt über die Hälfte der befragten Beratungslehrkräfte ein Studium als nächsten Karriereschritt. Tipps zur Lehre oder zum direkten Berufseinstieg sind seltener, obwohl gerade hier am Arbeitsmarkt hoher Bedarf herrscht, denn die demografische Lücke wird sich weiter verschärfen. Positiv: Auslandsaufenthalte und Freiwilligendienste gewinnen an Aufmerksamkeit, gut ein Fünftel der Lehrkräfte spricht entsprechende Empfehlungen aus. Internationale Erfahrung wird auch von Arbeitgeberseite zunehmend als wertvoll erachtet, vor allem im exportorientierten Österreich. „Die Jugendlichen wissen oft nicht, was sie nach der Schule erwartet. Gerade deshalb braucht es ganzheitliche Berufsorientierung, die durchgängig gedacht wird. Wir wollen strukturiert realistische Perspektiven aufzeigen – ohne zusätzlichen Druck“, fasst Christina Nebel, Projektleiterin der Maturant:innen-Initiative, zusammen.
Die Maturant:innen-Initiative
Die Maturant:innen-Initiative von career Institut & Verlag bietet Informationen zu Bildungs- und Berufsentscheidungen – über den Maturant:innen-Guide, Karriere-Blog, via Podcast und Social Media (@maturant.innen auf TikTok & Instagram). Die flankierenden Befragungen Stimmungsbild Bildungsberatung und career Monitor erfolgen jährlich. Ermöglicht wird die Initiative durch zahlreiche Partner:innen wie die Schüler:innenvertretung, das Bildungsministerium, AMS, Bundesheer, WIFI, Notariatskammer, FH des bfi, Landesinnung der Tischlerei und Holzgestaltung, Flughafen Wien, TIWAG, Peek&Cloppenburg und viele weitere. Werden auch Sie Teil der Initiative und kontaktieren Sie uns unter info@career.gmbh!
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