Weltrotkreuztag am 8. Mai: „Selbst im Krieg gelten Regeln! Das Rote Kreuz steht an der Seite der Menschlichkeit.“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Weltrotkreuztag am 8. Mai: „Selbst im Krieg gelten Regeln! Das Rote Kreuz steht an der Seite der Menschlichkeit.“

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Nach den unmenschlichen Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges wurden 1949 die vier Genfer Konventionen verabschiedet. Sie bilden den Kern des Humanitären Völkerrechts und schützen Personen, die nicht oder nicht mehr an Kampfhandlungen beteiligt sind.

„Die Menschen haben damals erkannt: Der Krieg braucht Regeln, um ein Mindestmaß an Menschlichkeit zu wahren“, sagt Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. „Diese Erkenntnis ist heute, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wichtiger denn je. Weltweit toben mehr als 110 bewaffnete Konflikte, und der Krieg ist wieder bis in die Wohnzimmer vorgedrungen – die ukrainische Grenze liegt immerhin näher an Wien als Vorarlberg.“

Was würden Sie tun, wenn der Krieg morgen vor Ihrer Tür steht?

Dieser Frage geht ein interaktiver Film des Roten Kreuzes unter wir.roteskreuz.at/ifwarcomestoyou nach. Zuschauer:innen erleben den Alltag im Krieg und treffen Entscheidungen mit realen Konsequenzen – in der Rolle von Zivilist:innen, Soldat:innen oder Rotkreuz-Helfer:innen.

Ziel des Films ist, auf die Bedeutung des Humanitären Völkerrechts (HVR) aufmerksam zu machen – jene „Regeln im Krieg“, die ein Mindestmaß an Menschlichkeit garantieren:

  • Schutz der Zivilbevölkerung und ziviler Infrastruktur
  • Schutz humanitärer Helfer:innen, medizinischen Personals und von Gesundheitseinrichtungen
  • Ungehinderten, sicheren Zugang für humanitäre Hilfe

„Als Rotes Kreuz bekennen wir uns zum Humanitären Völkerrecht und sind in Konfliktgebieten weltweit für alle Menschen in Not da. Nun ist es an den Zuschauerinnen und Zuschauern, mit jedem Klick eine Entscheidung zu treffen. Wie würden Sie handeln? Treffen Sie Ihre Wahl und finden Sie heraus, was Menschlichkeit im Krieg bedeutet“, so Schöpfer.

„Humanitäres Völkerrecht wird mit jenen begraben, die es schützen sollte“

Zum Weltrotkreuztag am 8. Mai macht das Österreichische Rote Kreuz erneut deutlich: Wir stehen an der Seite der Menschlichkeit! Millionen Helfer:innen weltweit tragen diesen Grundsatz mit, 16 Millionen davon als Freiwillige.

Doch Rotkreuz-Präsident Schöpfer warnt: „In vielen Konfliktgebieten wird das Humanitäre Völkerrecht immer häufiger mit den Füßen getreten und mit jenen begraben, die es schützen sollte. Wir fordern alle Konfliktparteien rund um den Globus auf, die Regeln im Krieg zu achten!“

2024 war tödlichstes Jahr für das Rote Kreuz

Der Aufruf ist dringlicher denn je: Mit fast 300 getöteten Helfer:innen weltweit war 2024 das tödlichste Jahr für das Rote Kreuz, 2025 droht noch schlimmer auszufallen. Zuletzt wurden acht Kollegen des Palästinensischen Roten Halbmondes in Gaza getötet, Hilfslieferungen werden weiterhin blockiert. Indes erwägen einige europäische Länder, aus dem Abkommen zum Verbot von Antipersonenminen auszusteigen.

Appell an Politik und Gesellschaft

Mehr als 5.000 Menschen in Österreich haben bereits die Petition des Österreichischen Roten Kreuzes zur Stärkung des Humanitären Völkerrechts unter wir.roteskreuz.at unterzeichnet. Eine aktuelle Umfrage des Roten Kreuzes zeigt jedoch: Nur 43 Prozent der Bevölkerung kennen das Humanitäre Völkerrecht inhaltlich – unter Rotkreuz-Mitarbeiter:innen sind es immerhin 84 Prozent. Zudem zeigt sich in den Umfrageergebnissen ein klarer gesellschaftlicher Auftrag: „Die befragten Mitarbeiter:innen trauen dem Roten Kreuz im Fall eines bewaffneten Konflikts eine wesentliche Rolle beim Schutz der Zivilbevölkerung zu“.

Schöpfer dazu: „Dieses Vertrauen verpflichtet uns, die Menschlichkeit als gemeinsame Grundlage für Frieden und Würde zu wahren. Dafür benötigen wir politische Rückendeckung und appellieren an die Verantwortlichen der Republik Österreich, sich aktiv für die Verbreitung des Humanitären Völkerrechts einzusetzen!“

Video – das Humanitäre Völkerrecht in 5 Minuten: Hier anschauen

Podcast zum HVR: Hier anhören

Fotos: Hier klicken

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