"SIDEKICKS. Ringe und Taschen aus der MAK Sammlung" im MAK Geymüllerschlössel - Presseführung am 9. Mai 2025 um 10 Uhr | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„SIDEKICKS. Ringe und Taschen aus der MAK Sammlung“ im MAK Geymüllerschlössel – Presseführung am 9. Mai 2025 um 10 Uhr

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Mit der Ausstellung SIDEKICKS (10.5.–2.11.2025) präsentiert das MAK im prachtvollen Biedermeierambiente eine Auswahl der schönsten und interessantesten Handtaschen und Fingerringe aus der MAK Sammlung. Von bezaubernden Perlbeuteln und bestickten Reisetaschen aus dem Biedermeier über exquisite Lederarbeiten nach Entwürfen der Wiener Werkstätte und Luxustaschen von Dior oder Gucci spannt sich der Bogen bis hin zu einem skurrilen Objekt: einem Schweinchen mit Griff von Carol Christian Poell. Die Ausstellung eröffnet die diesjährige Saison im MAK Geymüllerschlössel.

Die Handtasche ist Transportbehältnis, Accessoire, Designobjekt und Statussymbol zugleich. Ob als praktischer Gebrauchsgegenstand, als persönliches Style-Statement oder heutzutage gar als Wertanlage: Die Handtasche ist ein Objekt der Begierde.

Der Beutel – die Urform der Handtasche – entwickelte sich mit der Kleidermode. Zunächst außen getragen, versteckte er sich später als Gewandtasche in weiten Hosen und Röcken, um erst bei schmaleren Silhouetten wieder außen getragen zu werden. Im 18. Jahrhundert fand man Gefallen an antiken Vorbildern und säulenartigen, hauchdünnen Kleidern. Die Handtasche wurde nun zum unentbehrlichen Accessoire. Im Biedermeier nahm die Taschenmode mit ihrer Vielfalt an Formen, Farben und Materialien deutlich Fahrt auf. Die bestickte Reisetasche war nun ein „Must-have“ – sie kann als Geburtsstunde der Handtasche angesehen werden.

Seit Jahrhunderten spielt die Handtasche die Rolle der engsten Begleiterin. Einst zur Aufbewahrung und Mitnahme persönlicher Gegenstände gedacht, ist sie inzwischen selbst zu einem persönlichen Gegenstand geworden. Ihre Funktionen, ihr Design und ihre Machart erzählen viele Geschichten: von Moden und sozialen Verhältnissen, von handwerklichen Fertigkeiten und Produktionsbedingungen, von Bedürfnissen und Begierden.

Wie die Handtasche gehört auch der Fingerring zu den persönlichsten Gegenständen eines Menschen. Sei es als Ehering oder Freundschaftsring, als Symbol der Verbundenheit und Zusammengehörigkeit zweier Menschen, als Siegelring, als Zeichen von Autorität und Macht oder als Trauerring, der zum Gedenken an einen geliebten Menschen getragen wird.

Die Ausstellung im Geymüllerschlössel zeigt Ringe vom Mittelalter bis zur Gegenwart: schwere Legatenringe aus vergoldeter Bronze, schwarze Trauerringe in Eisenkunstguss, romantische Freundschaftsringe mit ineinander verschlungenen Händen, Jugendstilringe mit zauberhaften Dekoren aus Flora und Fauna von René Lalique, Josef Hoffmann oder Dagobert Peche bis hin zu zeitgenössischen Ringskulpturen wie jenen von Michelle Kraemer, Peter Skubic, Petra Zimmermann und anderen österreichischen Schmuckkünstler*innen.

Auf dieser Reise durch verschiedene Epochen gehen Handtaschen und Fingerringe zarte Beziehungen miteinander ein und schaffen so neue Erzählungen für das 21. Jahrhundert. Beides sind Gegenstände, die erst durch den Körper Vervollständigung erfahren. Deshalb wählte die Gastkuratorin der Ausstellung, Ulrike Johannsen, als gestalterisches Element die Hand, die als Körperteil beide Objekte verbindet. Die zentrale Installation der Schau befindet sich im Kuppelsaal: ein kreisförmiges Podest mit einer Kaskade von Holzhänden, auf denen luxuriöse Taschen von Gucci bis Dior präsentiert werden.

Ulrike Johannsen
Nach einer Goldschmiedelehre und einem Abstecher in die Klasse für Produktgestaltung an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Carl Auböck studierte die Künstlerin Ulrike Johannsen Bildhauerei bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste Wien. Innerhalb ihrer künstlerischen Praxis nehmen handwerkliche Techniken einen großen Raum ein und sie adressiert immer wieder das Verhältnis zwischen bildender und angewandter Kunst. Als Teil ihrer künstlerischen Tätigkeit realisiert Johannsen Ausstellungen in ihrem Offspace Clubclub.wien oder zuletzt 2023 Pride and Prejudice: Art & Craft – A Love Story im Heiligenkreuzerhof, der Universitätsgalerie der Angewandten.

MAK Geymüllerschlössel
Das Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf wurde nach 1808 im Auftrag des Handelsherrn und Bankiers Johann Jakob Geymüller (1760–1834) als „Sommergebäude“ errichtet und blieb bis 1842 in Familienbesitz. Danach wechselte es mehrfach den Eigentümer, bis es 1948 schließlich von der Oesterreichischen Nationalbank an die Republik Österreich verkauft und 1965 dem MAK als Außenstelle angegliedert wurde. Neben den permanent ausgestellten 160 erlesenen Alt-Wiener Uhren der Sammlung Franz Sobek ergänzen Empire- und Biedermeiermöbel aus der Möbelsammlung des MAK das wertvolle Gesamtbild des Geymüllerschlössels.

Im Park des Schlössels stellen sowohl das skulpturale Ensemble Der Vater weist dem Kind den Weg (1996/97) des kürzlich verstorbenen Künstlers Hubert Schmalix als auch James Turrells Skyspace The Other Horizon (1998/2004) einen zeitgenössischen Aspekt im Dialog mit der Vergangenheit dar.

Pressefotos stehen unter MAK.at/presse zum Download bereit.

Presseführung
Freitag, 9.5.2025, 10 Uhr

Eröffnungsprogramm
Samstag, 10.5.2025

14–16 Uhr, MAK4Mama
Mehr Infos und Tickets unter MAK.at
Nur bei Schönwetter im Garten des Geymüllerschlössels (bei Schlechtwetter im MAK)

17.30 Uhr, Eröffnung
Zur Ausstellung
Lilli Hollein, Generaldirektorin, MAK
Ulrike Johannsen, Gastkuratorin

im Anschluss
Führung durch die Ausstellung mit Gastkuratorin Ulrike Johannsen sowie den beiden MAK Kuratorinnen Anne-Katrin Rossberg und Lara Steinhäußer

14–20 Uhr
Drinks und Musik im Garten

Eintritt frei ab 17 Uhr

Ausstellungsort
MAK Geymüllerschlössel
Pötzleinsdorfer Straße 102, 1180 Wien

Ausstellungsdauer
10.5.–2.11.2025

Öffnungszeiten
10.5.–2.11.2025
jeweils Sa und So, 10–18 Uhr

Gastkuratorin
Ulrike Johannsen

MAK Kuratorinnen
Anne-Katrin Rossberg, Kustodin MAK Sammlung Metall und Wiener Werkstätte Archiv
Lara Steinhäußer, Kustodin MAK Sammlung Textilien und Teppiche

Eintritt
Eintritt online: Ꞓ 7,50
Eintritt vor Ort: Ꞓ 8
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19
Eintritt frei mit MAK Jahreskarte

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