Gedenken an Befreiung von Mauthausen: Stele für Außenlager enthüllt
Verpflichtung
Am 5. Mai 2025, dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, wurde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung die Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen enthüllt. Das Gedenken für die Opfer der KZ-Verbrechen fand im Beisein von Innenminister Gerhard Karner, Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, Staatssekretär Jörg Leichtfried sowie der Leiterin des Mauthausen Memorial, Barbara Glück, statt.
„Das Konzentrationslager Mauthausen steht als Symbol für die Verbrechen des Nationalsozialismus in Österreich. Über 90.000 Menschen verloren hier ihr Leben. Doch das Morden beschränkte sich nicht auf Mauthausen allein – auch in den über 40 Außenlagern in ganz Österreich fand gezielte Vernichtung statt“, sagte Innenminister Gerhard Karner beim Gedenkakt. Die Republik Österreich bekenne sich zu einer aktiven und zeitgemäßen Gedenkkultur. Teil davon sei, das gesamte System Mauthausen – insbesondere auch die Außenlager – klar zu benennen und sichtbar zu machen, ergänzte er. „Wir setzen mit der heutigen Enthüllung der Aussenlagerstele ein wichtiges Zeichen für ein gemeinsames und zeitgemäßes Gedenken.“
Karner betonte: „Ich danke all jenen, die diesen wichtigen Prozess der Sichtbarmachung des Grauens unterstützt und vorangetrieben haben – insbesondere den regionalen Gedenkinitiativen und Gemeinden wie Gunskirchen, Hirtenberg, St. Aegyd/Neuwald und Melk.“ Gerade die regionale Auseinandersetzung mit der Geschichte sei ein tragender Pfeiler einer modernen Erinnerungskultur, sagte der Innenminister. „Diese Initiativen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur demokratischen Bildung und zum Kampf gegen Extremismus – in einer Zeit, in der das Sagbare zunehmend verschoben wird, sind sie wichtiger denn je.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander sagte: „Das Versprechen ‚Nie wieder‘ gehört immer wieder erneuert und mit Leben erfüllt. Damit das gelingt, brauchen wir eine zeitgemäße Erinnerungskultur. Nur wenn Erinnerung ein Teil unserer Gegenwart ist und bleibt, dann bleibt auch ein ‚Nie wieder‘ garantiert. Dazu verpflichtet uns die Verantwortung gegenüber den Toten und der Respekt vor den Überlebenden.“
Staatssekretär Jörg Leichtfried sagte: „Die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen steht für unfassbares Leid, aber auch für eine Mahnung: Nie wieder darf ein System der Gewalt, des Hasses und der Ausgrenzung unsere Gesellschaft bestimmen.“ 80 Jahre später seien die Lehren aus der Geschichte in vielen Gesellschaftsbereichen relevanter denn je, ergänzte der Staatssekretär. „Wir alle tragen die Verantwortung – nicht nur zu erinnern, sondern auch zu verteidigen, was in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurde: eine starke Republik, eine resiliente Demokratie – für Freiheit, für Menschlichkeit, für sozialen Frieden.“
Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, hob hervor: „Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist kein Blick zurück, sondern ein Blick nach vorne: Wie wollen wir als Gesellschaft miteinander leben? Welche Werte geben wir weiter? Und wie gehen wir mit der Verantwortung um, die uns die Geschichte auferlegt hat? Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung laden wir ein, sich mit uns gemeinsam diesen Fragen zu stellen. Nur durch gemeinsames Nachdenken, den Austausch und Gelegenheiten, voneinander zu lernen, entsteht eine aktive Gedenkkultur.“
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