Asthma und Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen – Eine entzündliche Verbindung, die fachärztliche Abklärung braucht
Die Typ-2-Entzündung wird durch Zytokine (Botenstoffe im Blut) wie z.B. Interleukine und deren Antikörper ausgelöst. Zusätzlich zu Asthma oder Chronischer Rhinosinusitis (CRSwNP oder Nasennebenhöhlenentzündung) sind Allergien, atopische Dermatitis, eosinophile Ösophagitis häufige Begleiterkrankungen.
20% der Menschen mit CRSwNP haben auch Asthma und bei bis zu 60 % der Menschen mit CRSwNPkommt Asthma vor. Bei CRSwNP kommt allergische Rhinitis bis zu 50 % vor.
Die Typ-2-Entzündung ist ein Schlüsselfaktor bei bestimmten Asthmaarten und betrifft 80 bis 90 % der erwachsenen Asthmapatient:innen. Sie tritt ebenfalls bei 80 % der Menschen mit CRSwNP auf.
Diagnose
Die Diagnose von eosinophilem Asthma kann Jahre dauern, wobei die Ärztin/der Arzt eine Anamnese, Familienanamnese, medizinische Untersuchungen und Tests durchführen sollte. Dazu gehören die Lungenfunktionsmessung, der Methacholin-Test und FeNO-Test sowie Blutuntersuchungen.
Bei Verdacht von Nasenpolypen sollte die/der Betroffene eine/n HNO-Ärztin/Arzt aufsuchen. Bei den Untersuchungen finden das Nasenendoskop sowie die Computertomographie (CT), Biopsie und Bluttests Anwendung.
Symptome
Bei Asthma können die Symptome jederzeit auftreten und von unterschiedlichen Stärken bzw. Dauer sein. Dazu zählen u.a. Husten, Atemprobleme oder Schmerzen/Engegefühl in der Brust. Bei schweren Asthma-Anfällen kann es zu bläulicher Färbung des Gesichts, Unfähigkeit ganze Sätze zu sprechen oder extremer Kurzatmigkeit kommen. Die Symptome von Nasenpolypen sind z.B. verstopfte/laufende Nase, verminderter Geruchs- bzw. Geschmackssinn oder erhöhte Schleimproduktion.
Behandlung
Die Asthma-Therapie ist immer individuell und konzentriert sich auf Symptomkontrolle. Es kommen kurzwirksame schnell bronchienerweiternde Mittel (SABA-Inhalatoren) und langwirksame bronchienerweiternde Mittel mit inhalativen Kortikosteroiden (LABA/ICS-Inhalatoren) zur Anwendung. Weitere Therapieoptionen
sind langwirksame Medikamente zur Öffnung der Atemwege (LAMAs), Theophyllin, Biologika und orale Kortikosteroide.
Bei der Behandlung von CRSwNP sollte auch auf die Vermeidung von Allergenen, Reizstoffen und Infekten geachtet werden. Die Basis-Behandlung umfasst Nasenspülungen mit Salzlösung, Antihistaminika und Kortikosteroid-Nasensprays.
Weitere Therapie-Optionen sind Kortisontabletten, eine Operation zur Wiederherstellung der normalen Funktion der Nasennebenhöhlen und zur Abtragung der Nasenpolypen sowie die Therapie mit Biologika.
Statement von Gundula Koblmiller, MSc – Präsidentin der Österreichischen Lungenunion
„Als Vertretung für Menschen mit Atemwegserkrankungen gehören das Nasenpolypen-Syndrom und Asthma – betreffen die obere und unteren Atemwege – zu den Erkrankungen, für die wir Aufklärung und Information anbieten und bei denen wir uns u.a. für eine Verbesserung der Patient:innenbetreuung stark machen.
Diese Erkrankungen werden oft jahrelang nicht effizient therapiert und der Zusammenhang von Lunge und HNO wird oft übersehen. Eine gute fachärztliche Abklärung beider Erkrankungen und entsprechende Therapie kann für viele eine Verringerung der Symptome und eine starke Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Nachts durchschlafen zu können ohne Atemnot oder Riechen zu können ist für Betroffene leider keine Selbstverständlichkeit!
Zum Welttag der Nasennebenhöhlenentzündung (24. April) und zum Welttag von Asthma (6. Mai) wollen wir auf die mögliche Verbindung dieser Erkrankungen aufmerksam machen, für die es gute Therapien gibt.“
Die Österreichische Lungenunion bedankt sich bei den Firmen AstraZeneca und Sanofi, die das Projekt zur Aufklärung und Information unterstützt haben.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.lungenunion.at/asthma-und-chronische-rhinosinusitis-mit-nasenpolypen/
https://www.lungenunion.at/umfrage-nasenpolypen/
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