Technik für den Menschen
Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai stellte das Technische Museum Wien im Rahmen eines Medientermins seinen neu gestalteten Bereich zur Prothetik vor. Dieser ist Teil der Dauerausstellung „Alltag. Eine Gebrauchsanweisung“ und widmet sich dem Zusammenspiel von Technik, Körper und gesellschaftlicher Teilhabe.
Prothetik im Museum
Prothetik hat im Technischen Museum ihren festen Platz: Als Schnittstelle von Medizin, Ingenieurskunst und gesellschaftlichem Fortschritt steht sie exemplarisch für Technik, die ganz unmittelbar in den Alltag eingreift. Die Entwicklung künstlicher Gliedmaßen ist dabei nicht nur von technischen Innovationen geprägt, sondern auch von sozialen und politischen Umbrüchen – etwa durch die steigende Zahl an Versehrten, die durch den Fortschritt der Kriegstechnik zurückbleiben.
Neben historischen und zeitgenössischen Objekten vermitteln mehrere Medienstationen persönliche Einblicke in das Leben mit Prothesen. Videointerviews – darunter auch mit einem ukrainischen Soldaten – lassen verschiedene Menschen zu Wort kommen, die mithilfe der Prothetik ein autonomes Leben führen können und geben individuelle Perspektiven auf eine Technologie wieder, die im Dienst des Menschen steht.
Im Rahmen des Medientermins am 30. April 2025 überließ der Botschafter der Ukraine, Vasyl Khymynets, dem Museum mehrere Beinprothesen aus der Ukraine. Bei der Schenkung waren auch Harald Sima, Head of Development, und Fabian Osswald, Abteilungsleiter Orthopaedic Technology, von Ottobock anwesend. Die Fußteile der überreichten Beinprothesen stammen vom Unternehmen Ottobock, welches das Technische Museum Wien bereits seit vielen Jahren mit Objekten und Leihgaben aus dem Bereich Prothetik unterstützt. Die von Botschafter Khymynets überlassenen Kunststoffbeine kommen ohne elektronische Elemente aus – ein starker Kontrast zur hochentwickelten und teuren Prothesentechnologie.
Der neue Prothetikbereich ist für Besucher:innen ab 15. Mai 2025 zugänglich.
Statements
„Das TMW zeigt nicht nur Technik – hinter jedem Objekt und jeder technologischen Entwicklung steht eine Geschichte, die erzählt werden will. Technischer Fortschritt ist immer eng mit dem Menschen und dem aktuellen Zeitgeschehen verknüpft. Diesen Zusammenhang vermitteln die Beinprothesen, die aufgrund des Kriegsgeschehens in der Ukraine Eingang in die Sammlung gefunden haben.“
Peter Aufreiter, Generaldirektor TMW
„Diese Prothesen sind mehr als nur Ausstellungsstücke. Sie sind Zeugen des Krieges, des menschlichen Leids und gleichzeitig einer unglaublichen mentalen Stärke. Sie symbolisieren nicht die Niederlage, sondern die Genesung. Wir geben sie heute weiter, um an den Preis der Freiheit zu erinnern und daran, dass Menschen auch nach schwersten Verlusten wieder aufstehen können – buchstäblich und symbolisch.“
Vasyl Khymynets, Botschafter der Ukraine in der Republik Österreich
„Ottobock hilft Menschen, ihre Bewegungsfreiheit zu erhalten oder wiederzuerlangen. Mir persönlich ist es eine Herzensangelegenheit, Menschen das Thema Prothetik und Orthetik näherzubringen. Bewusstsein zu schaffen, dass die kleinen Dinge im Alltag wie selbständiges Bewältigen von Stiegen, ohne Gehstützen freihändig einkaufen zu gehen oder ohne Rollstuhl auf Augenhöhe am Leben teilnehmen zu können, den großen Unterschied für die Betroffenen machen. Wie die Ausstellung sehr schön zeigt, wurde über die Zeit sehr viel im Bereich Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit erreicht. Der technologische Fortschritt wird uns auch in Zukunft helfen, noch näher an das natürliche Vorbild heranzukommen.“
Harald Sima, Head of Development, Otto Bock Healthcare Products GmbH Wien
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