Verstopfte Nase im Frühling: Warum es nicht immer eine Allergie ist
Juckende Augen, rinnende Nase, Niesattacken – wer denkt da besonders im Frühling nicht sofort an Heuschnupfen? Doch wenn die Nase dauerhaft verstopft ist, der Geruchssinn schwindet und Kopf- oder Gesichtsschmerzen dazukommen, kann mehr dahinterstecken: eine chronische Rhinosinusitis, umgangssprachlich Nebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen (CRSwNP).
Etwa zwei bis vier Prozent der Menschen in Europa sind von dieser chronisch-entzündlichen Erkrankung betroffen – meist ohne es zu wissen. Der Grund dafür ist, dass CRSwNP häufig mit saisonalen Allergien verwechselt wird und dadurch in vielen Fällen lange unerkannt und unbehandelt bleibt. Für die Betroffenen kann das neben der körperlichen Belastung auch zu einer eingeschränkten Lebensqualität führen. Denn zur verstopften Nase und Atemschwierigkeiten gesellen sich oft noch ein Druck oder Schmerzen im Gesicht, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten.
„CRSwNP bleibt oft jahrelang unerkannt, da Patient:innen ihre Symptome als gewöhnliche Allergie missinterpretieren. Hinter einer dauerhaft verstopften Nase und eingeschränktem Geruchsvermögen verbirgt sich aber meist mehr. Eine korrekte und vor allem auch frühzeitige Diagnose öffnet den Weg zu gezielten Behandlungsmöglichkeiten und deutlich verbesserter Lebensqualität.“
Mag. pharm. Silvio Fosselteder
MSL & Medical Engagement Manager Immunology, Type 2 Inflammatory Rhinology & Gastroenterology bei Sanofi
Langanhaltende Entzündung mit Polypen als Auslöser
Die genauen Ursachen von CRSwNP sind zwar noch nicht vollständig erforscht. Klar ist aber, dass es sich um eine langanhaltende Entzündung der oberen Atemwege handelt, bei der das Immunsystem überreagiert – ähnlich wie bei einer Allergie. Der große Unterschied jedoch: Während eine Allergie durch äußere Reize wie Pollen oder Hausstaub ausgelöst wird, läuft die Entzündungsreaktion bei CRSwNP dauerhaft und ohne klaren Auslöser im Körper ab. Infolge dieser fehlgeleiteten Immunantwort bilden sich gutartige Wucherungen, sogenannte Polypen, in den Nasennebenhöhlen. Diese erschweren das Atmen, stören den Geruchssinn und können Druckgefühle oder Schmerzen im Gesicht verursachen.
Biologika als neue Therapieform
Klassische Behandlungen wie Nasensprays, -spülungen oder sogar operative Eingriffe verschaffen oft nur eine kurzfristige Linderung. Gerade bei schwer ausgeprägten Verläufen müssen Patient:innen immer wieder operiert werden – ohne Garantie auf einen langfristigen Erfolg. Eine neue Perspektive bieten hier moderne Biologika, die zielgerichtet in die überaktive Immunreaktion eingreifen, die chronische Entzündung regulieren und die Polypen schrumpfen lassen. Dadurch können Patient:innen wieder freier durch die Nase atmen und auch riechen.
„Betroffene Patient:innen glauben häufig, dass sie sich damit abfinden müssen, nicht mehr riechen zu können. Dabei existieren durchaus Therapien, um einen verlorenen Geruchssinn wiederzuerlangen.”
OA Dr. Martin Bruch
Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im Ordensklinikum Linz, Barmherzige Schwestern
Mit Früherkennung den Leidensweg verkürzen
Um von einer Therapie zu profitieren, ist vor allem eines entscheidend: eine rechtzeitige Diagnose. Denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser lässt sich ihr Fortschreiten eindämmen und eine jahrelange Leidensgeschichte verhindern. Da CRSwNP häufig mit harmlosen Allergien verwechselt wird, braucht es deshalb mehr Bewusstsein für die Krankheit.
Hier setzt auch der Informationsabend der MedUni Wien am 24. April 2025 anlässlich des internationalen Awareness Day zur chronischen Nasennebenhöhlenentzündung mit Polypen an. Patient:innen, Angehörige, Ärzt:innen und Interessierte erhalten dort fundierte Einblicke in Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsmöglichkeiten.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Sanofi-Aventis GmbH