ORF-„matinee“-Doppel am 1. und 4. Mai: Filmische Kulturreisen ins Friaul am Feiertag, Ischl-Besuche am Sonntag | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

ORF-„matinee“-Doppel am 1. und 4. Mai: Filmische Kulturreisen ins Friaul am Feiertag, Ischl-Besuche am Sonntag

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Auf abwechslungsreiche Kulturreisen begibt sich die von Teresa Vogl präsentierte „matinee“ am Staatsfeiertag, Donnerstag, dem 1. Mai, sowie am Sonntag, dem 4. Mai 2025, jeweils ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON. So geht der TV-Kulturvormittag am 1. Mai auf Reisen Richtung Süden, in die Region Friaul: Zunächst begleitet die neue Dokumentation „Wien am Meer – Die Symphoniker in Triest“ (9.05 Uhr) das Orchester bei seinen Auftritten im Rahmen des 2025 frisch gegründeten Osterfestivals Primavera da Vienna – ein musikalisch-kulinarischer Streifzug durch die italienische Hafenstadt, die mit Wien historisch eng verbunden ist. Danach geht es mit dem Film „Parenzana – Ein Weg durch drei Länder“ (9.35 Uhr) weiter entlang der gleichnamigen Eisenbahnstrecke von Triest über Slowenien bis ins kroatische Poreč, gefolgt von einer kulturkulinarischen Entdeckungsreise mit einer Ausgabe der Dokureihe „Der Geschmack Europas“ (10.30 Uhr) in das westliche Friaul. Die Feiertagsmatinee beschließt ein Dacapo der kürzlich im „dokFilm“ ausgestrahlten Neuproduktion „Jazz in Österreich – Von der Befreiung zum Neubeginn“ (11.00 Uhr) über die rot-weiß-roten Anfänge des Genres nach 1945.

Am Sonntag, dem 4. Mai, lädt die „matinee“ ihr Publikum zu einer Reise ins Salzkammergut ein: Im Porträt „Ischl persönlich“ (9.05 Uhr) stehen zunächst zeitgenössische interessante Persönlichkeiten des im Vorjahr als Europäische Kulturhauptstadt gefeierten oberösterreichischen Kurortes im Mittelpunkt. Die anschließende Spieldokumentation „Franz Lehár – Immer nur Lächeln“ (9.50 Uhr) widmet sich dem in Ischl verstorbenen Komponisten, dessen Werke die kaiserliche Sommerresidenz zum Operettenmekka machten und heute noch im Rahmen des Lehár Festivals Bad Ischl aufgeführt werden. Den ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.

Donnerstag, 1. Mai:

„Wien am Meer – Die Symphoniker in Triest“ (9.05 Uhr)

Heuer verlegten die Wiener Symphoniker erstmals ihren traditionellen musikalischen Frühlingsauftakt nach Triest, wo sie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Petr Popelka unter dem Motto „Frühling aus Wien“ im Rahmen des neu gegründeten Osterfestivals „Primavera da Vienna“ im Teatro Stabile del Friuli Venezia Giulia gastierten. Die neue Dokumentation der ORF-TV-Kultur begibt sich mit Mitgliedern des Orchesters auf einen musikalisch-kulinarischen Streifzug durch die italienische Hafenstadt, die mit Wien historisch eng verbunden ist.
Triest, einst ein vitales Zentrum des österreichisch-ungarischen Reiches, war stets ein Ort, an dem Kunst, Kultur und Handel der deutschsprachigen und der italienischen Welt zusammenkamen. Der Schillerverein, gegründet 1861, spielte eine zentrale Rolle als Zentrum der deutschsprachigen Kultur und förderte zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Im Jahr 1902 brachte er die Wiener Symphoniker nach Triest – ein unvergessliches Ereignis, das die kulturelle Verbindung zwischen der Adriastadt und Wien feierte. Diese Verbindung wurde nun – mehr als ein Jahrhundert später – erneut belebt. Die zu Ostern 2025 von den Wiener Symphonikern gespielte Konzertreihe ist eine Hommage an die historische Beziehung zwischen Wien und Triest und lud das Publikum zu einer musikalischen Reise durch die Stadt ein. Mit dem Konzertauftakt, dem Aperitivo Musicale, führte das Orchester durch Triests charmante Kaffeehäuser, die traditionellen Osmize und in den Hafen – eine Tour, die die kulturelle Vielfalt der Stadt widerspiegelt und das Erbe der Beziehung zwischen Triest und Wien feiert. Die Dokumentation von Madlene Feyrer begleitet die Wiener Symphoniker durch die Stadt und begibt sich auf Spurensuche nach dem „Wien am Meer“, der gemeinsamen Geschichte, gemeinsamen Traditionen aber auch Unterschieden. Damit wird die Magie dieser historischen Verbindung wieder lebendig.

„Parenzana – Ein Weg durch drei Länder“ (9.35 Uhr)

Während der Regentschaft des Habsburger Kaisers Franz Joseph I. entstand die Parenzana, jene schmalspurige Eisenbahnstrecke von Triest nach Poreč, die über etwa drei Jahrzehnte betrieben wurde und eine unauslöschliche Spur auf Istrien, der größten Halbinsel der nördlichen Adria, hinterließ. Die Bahn verband auf 123 Kilometern Länge 33 Ortschaften miteinander, die heute in den drei Ländern Italien, Slowenien und Kroatien liegen. Im hügeligen Hinterland Istriens erreichten die Dampflokomotiven eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Dem Transport von Waren wie Wein, Oliven, Salz, Holz oder Kohle tat dies keinen Abbruch. Die Fahrgäste brauchten allerdings reichlich Geduld, denn die Reise von Triest nach Poreč dauerte an die sieben Stunden.
In der Region um die malerischen Städtchen wie Grožnjan oder Motovun mussten erhebliche Höhenmeter überwunden werden. Dafür wurde man mit herrlichen Ausblicken über das weitläufige Mirnatal belohnt. Heute wird die alte Trasse der Parenzana als „Weg der Gesundheit und Freundschaft“ genützt und touristisch vermarktet. Der Weitblick von den Hügeln begeistert noch immer, nur quält sich keine Dampflok der renommierten österreichischen Fabrik Krauss mehr Kurve um Kurve auf den höchsten Punkt der Strecke. Heute donnern Radsportler aus aller Welt mit ihren zum Teil elektrifizierten Drahteseln über die gut erhaltenen Viadukte und durch unterschiedlich lange Tunnel. Filmemacher Peppo Wagner zeigt in seiner Dokumentation aus dem Jahr 2023 die historische Parenzana mit sehenswerten Stationen: Piran – Geburtsstadt des Komponisten und Musikers Giuseppe Tartini, die Salzgärten in der Bucht von Sečovlje, Olivenhaine, soweit das Auge reicht, die Trüffelwälder von Motovun oder etwa die Karsthöhle Baredine, Heimat des Grottenolms inmitten von Tropfsteinen mit gewaltigen Ausmaßen.

„Der Geschmack Europas – Das westliche Friaul“ (10.30 Uhr)

In dieser 2017 produzierten Ausgabe von „Der Geschmack Europas“, die ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl gestaltet hat, erkundet Präsentator, Autor, Verleger und Gastrosoph Lojze Wieser das westliche Friaul und seine kulturkulinarische Geschichte. Obwohl die Region zu den reichsten Gebieten Italiens zählt, verdankt die friulanische Küche viele ihrer Einflüsse der traditionellen „armen Küche“, die aufgrund der gesellschaftshistorischen Entwicklungen über Jahrhunderte ortsüblich war.
Der Mais bzw. die Polenta waren in der Region jahrhundertelang Hauptnahrungsquelle und spielen auch heute noch in Gerichten wie Toc in Braide oder als Beilage zur Pestàt di Fagangna eine essenzielle Rolle. Die wohl bekannteste kulinarische Spezialität des Friauls ist der Prosciutto, der in San Daniele produziert wird und hier dank des speziellen Klimas und der althergebrachten Rezepturen ein ganz besonderes Aroma entfaltet.
Die Ufer des Tagliamento sind auch idealer Nährboden für den Wein. Gerade in den vergangenen Jahrzehnten gab es im Friaul Bestrebungen, die Vielfalt der autochthonen Rebsorten wiederzubeleben und vielen in Vergessenheit geratenen Weinsorten eine neue Zukunft zu geben, wie zum Beispiel durch den Winzer Emilio Bulfon, dem Lojze Wieser einen Besuch abstattet.

Sonntag, 4. Mai

„Ischl persönlich“ (9.05 Uhr)

„Ischl, Ischl, Ischl – en Klavier hinter jedem Gebüschl“: So brachte Karl Farkas einst den Genius Loci der oberösterreichischen Operetten-„Metropole“ auf den Reim. Ischl hat aber bedeutend mehr zu bieten als Kaiserkitsch und Lehár-Kult. Das 15.000-Seelen-Städtchen an den Ufern der Traun war auch deshalb (gemeinsam mit der Region Salzkammergut) „Europäische Kulturhauptstadt“ 2024, weil hier so viele originelle Menschen leben und arbeiten. Der gebürtige Bad Ischler Günter Kaindlstorfer porträtiert in diesem Film von 2023 einige von ihnen: den Konditor Philipp Zauner, die Bibliothekarin Claudia Kronabethleitner, den Bundesbahnbediensteten Tobias Leitner, die Kultur- und Gartenjournalistin Julia Kospach, den Intendanten des Lehár-Festivals und Operettenregisseur Thomas Enzinger, den Liedermacher und Journalist Manfred Madlberger sowie Biobäuerin Barbara Eisl und den Obmann der „Jazzfreunde Bad Ischl“ Emilian Tantana. In der Begegnung mit diesen Menschen wird das Bild eines „anderen Bad Ischl“ vermittelt – einer Stadt, die ihre Gäste auf vielerlei Weise zu überraschen vermag.

„Franz Lehár – Immer nur Lächeln“ (9.50 Uhr)

Bad Ischl, Sommer 1945: In der Spieldokumentation von Thomas Macho aus dem Jahr 2020 besucht die aus der Emigration heimgekehrte Wiener Journalistin Elsa Herz (Aglaia Szyszkowitz) den 75-jährigen Komponisten in seiner Villa, um ihn für eine Londoner Zeitung zu interviewen. Es gelingt ihr, Lehár (Wolfgang Hübsch) eine Art Lebensbeichte zu entlocken: über seine Arbeit und seinen künstlerischen Ehrgeiz, über seine Liebschaften und seine Frau Sophie. Auch über seine Nähe zu Hitler und die Künstlerfreunde – Sänger, Librettisten –, die vor den Nazis fliehen mussten oder von ihnen ermordet wurden. Dieses filmisch dargestellte Gespräch ist fiktiv. Die Antworten allerdings, die Lehár der Journalistin gibt, sind authentisch: Sie sind aus Zitaten zusammengesetzt, die von ihm mündlich oder schriftlich überliefert sind. So entsteht das Bild eines Mannes, der wie das leibhaftige Zeugnis seines Liedes aus dem „Land des Lächelns“ wirkt: „… und wie’s da drin aussieht, geht niemand was an.“
Lehárs Welterfolge sind in – eigens für diesen Film entstandenen – Neuaufnahmen mit den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Manfred Honeck zu hören.

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