Maurer zu Bildung: Chancenindex jetzt umsetzen – Strukturreformen endlich anpacken – Bildungsübergänge absichern
Die heute präsentierten Daten der Statistik Austria („Bildung auf einen Blick“) belegen erneut, wie tief verwurzelt soziale Ungleichheit im österreichischen Bildungssystem ist. „Wie seit Jahren belegt, entscheidet in Österreich noch immer das Elternhaus über den Bildungserfolg – und das bereits mit neun Jahren. Die Weichen für Bildungschancen werden viel zu früh gestellt. Das stresst Kinder, Eltern und Lehrer:innen – und zementiert soziale Unterschiede ein. Es ist längst überfällig, diesen strukturellen Missstand zu beheben. Der erste Schritt muss die rasche Einführung des Chancenindex sein“, fordert die Bildungssprecherin der Grünen, Sigrid Maurer.
Der von den Grünen seit Jahren geforderte Chancenindex wurde zuletzt per Antrag im Nationalrat eingebracht, aber von der Regierung abgelehnt. „Gerade an Standorten mit hoher sozialer Belastung braucht es gezielte Unterstützung – mit zusätzlichem Personal, multiprofessionellen Teams und mehr Mitteln, die sie schulautonom einsetzen können“, sagt Maurer und weiter: „Wenn die Regierung jetzt von Aufholjagd spricht, dann muss sie beim Chancenindex anfangen. Sonst bleibt alles bloß Kosmetik.“
Auch in Richtung NEOS, die anlässlich des 1. Mai ihre „Aufholjagd in der Bildungspolitik“ verkündet haben, wird Maurer deutlich: „Ein Handyverbot oder eine Entbürokratisierungsoffensive sind gute Ansätze, lösen aber die strukturellen Probleme nicht. Was fehlt, ist eine bildungspolitische Gesamtstrategie, die die massiven Ungleichheiten endlich adressiert und abbaut.“
„Wir brauchen einen verbindlichen Fahrplan für die Einführung einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen. Bildungsgerechtigkeit kann es nur mit einer späteren Trennung geben“, hält Maurer fest.
Als akute Maßnahme fordern die Grünen außerdem ein gezieltes Begleitprogramm für Bildungsübergänge, insbesondere beim Wechsel von der Mittelschule in die Sekundarstufe II. „Gerade an dieser Schnittstelle sehen wir besonders viele Drop-outs. Wer hier keine Unterstützung bekommt, verliert oft den Anschluss – mit enormen sozialen und gesellschaftlichen Folgekosten“, warnt Maurer.
„Die NEOS können auf unsere Regierungsarbeit und die umfassenden Vorarbeiten im Bildungsbereich aufbauen – vieles liegt bereits fertig am Tisch. Jetzt braucht es eine zügige Umsetzung. Der Chancenindex wäre der richtige erste Schritt,“ meint Maurer.
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