MFG OÖ warnt: KTM Mattighofen wird zum Mahnmal globaler Abhängigkeit
Die erneute Produktionspause im KTM-Werk Mattighofen ist mehr als nur ein betrieblicher Rückschlag – sie ist ein wirtschaftspolitisches Alarmsignal. Für die MFG OÖ ist klar: Der erneute Stillstand zeigt dramatisch die gefährlichen Folgen globalisierter Abhängigkeit und die Notwendigkeit regionaler Alternativen.
Sechs Wochen nach dem Neustart steht das KTM-Werk in Mattighofen erneut still. Über 4.000 Beschäftigte werden erneut in die Kurzarbeit geschickt. Aus Sicht der MFG OÖ ist diese Krise die direkte Folge eines globalisierten Wirtschaftsmodells, das auf fragile internationale Lieferketten setzt. Während das Management hoffte, mit einem langsamen Einschichtbetrieb die Produktion wieder hochzufahren, fehlte es an einer grundlegenden strategischen Erkenntnis: Ohne funktionierende, stabile Zulieferketten gibt es keine verlässliche Produktion. Und globale Lieferketten sind das Gegenteil von stabil.
„Wer nach einer Sanierung glaubt, mit globalen Just-in-Time-Lieferketten wieder reibungslos loslegen zu können, hat die Realität verkannt“, erklärt LAbg. Joachim Aigner, MFG-OÖ Landesparteiobmann. Eine vorausschauende Strategie hätte bereits im Zuge des Sanierungsverfahrens oder spätestens vor Produktionsbeginn eine stabile, auf mehrere Monate ausgelegte Versorgungsstrategie mit Fokus auf regionale Zulieferer vorausgesetzt. Wer seine Branche kennt und Entwicklungen am Markt ernsthaft analysiert, hätte erkannt, dass die internationale Zulieferstruktur auch 2025 massiv störanfällig ist – von geopolitischen Spannungen über Rohstoffmangel bis hin zu logistischen Engpässen.
Die Lösung liegt auf der Hand: Regionale Zulieferer schaffen kurze Wege, verlässliche Planung, Krisenresistenz – und sichern Wertschöpfung in der Heimat. Statt Abhängigkeit von asiatischen und außereuropäischen Lieferanten, braucht es Netzwerke regionaler Industriepartner, die gemeinsam mit den Herstellern Kapazitäten und Innovationen aufbauen. Nur so kann man Produktionssicherheit, Arbeitsplätze und Standortqualität dauerhaft sichern.
„Wer industrielle Kernkompetenzen verliert, verliert auch langfristig Wohlstand und Souveränität“
, so Aigner. „Es ist Zeit für eine Kehrtwende. Österreich braucht keine verlängerte Werkbank globaler Konzerne, sondern eine souveräne, mittelständisch geprägte Industrie mit kurzen, planbaren Wegen und starken regionalen Partnerschaften.“
Fazit:
- Die KTM-Krise ist Ausdruck eines verfehlten, globalistisch getriebenen Wirtschaftsmodells.
- Eine zukunftsfähige Industriepolitik braucht regionale Fertigungstiefe, strategische Eigenversorgung und Unabhängigkeit von globalen Kettenreaktionen.
- Was wir brauchen, ist kein blindes Hochfahren, sondern ein souveränes Neuaufstellen der Industrie auf regionalem Fundament.
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