Grüne Wien/Pühringer, Kraus zu Greenpeace-Erhebung: „100.000 Bäume für Wien statt Rechentricks“

„Stadtbäume sind ein zentrales Element für Klimaschutz, Gesundheit und Lebensqualität in Wien“, betont Judith Pühringer, Spitzenkandidatin der Grünen Wien, zur heute veröffentlichten Greenpeace-Erhebung „Mehr Bäume, weniger Asphalt“​. Die Erhebung zeigt: Begrünte Flächen senken die Temperatur im innerstädtischen Raum um durchschnittlich elf Grad – Stadtbäume sind damit ein effektiver Schutzschirm gegen die Hitze. Kritisch sieht Greenpeace die offizielle Darstellung der Stadt Wien zum Baumüberschirmungsgrad: Die angegebenen 30 Prozent beinhalten auch große Waldgebiete am Stadtrand. Eine Studie aus dem Jahr 2023 geht von der Hälfte, also rund 15 Prozent, tatsächlicher Grün-Bedeckung im besiedelten Stadtgebiet aus​.

„Bei der Bekämpfung der Klimakrise helfen uns keine Rechentricks. Entscheidend ist, dass Bäume und Stadtgrün dort entstehen, wo die Menschen wohnen“, so Peter Kraus, Parteivorsitzender der Grünen Wien. Das Maßnahmenpaket der Grünen sieht daher 100.000 neue Stadtbäume bis 2030, mehr Fassaden- und Dächerbegrünung sowie die Umsetzung diverser Renaturierungsprojekte, beispielsweise entlang des Wienflusses, vor. „Mit unseren Maßnahmen machen wir Wien klimafit. Messbar, sichtbar und vor allem spürbar für alle Wienerinnen und Wiener“, so Pühringer und Kraus.

Die EU-Renaturierungsverordnung, die durch das historische „Ja“ von Leonore Gewessler möglich wurde, sieht vor, dass es bis 2030 keinen Nettoverlust an Stadtgrün geben darf, danach muss der Anteil sogar steigen. Allerdings: Die Ziele beziehen sich auf die nationale Gesamtfläche der österreichischen Städte. Demnach wäre beispielsweise ein Rückgang in Wien erlaubt, wenn dieser von Graz kompensiert würde. Pühringer richtet angesichts dessen einen Appell an die Stadtregierungen: „Ich appelliere an alle Städte, und insbesondere an Wien, dieses Gesetz als das zu begreifen, was es ist und von Rechenspielereien Abstand zu nehmen. Die Renaturierungsverordnung ist eine große Chance für mehr Lebensqualität.“