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Stillstand im Budget – Stillstand am Berg?

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Die Budgetverhandlungen der Bundesregierung gehen in die finale Phase – doch noch immer fehlt ein klares Bekenntnis zur Absicherung der Hütten und Wege im Tourismusland Österreich. Und mit jedem Tag ohne Entscheidung wächst die Unsicherheit für diese alpine Infrastruktur. „Unsere Arbeit verlangt Planungssicherheit. Wer langfristige Projekte will, muss sie auch langfristig absichern“, fordert Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Präsident des Verbands alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ).

Ehrenamt am Limit – Infrastruktur am Kipppunkt
In allen Bundesländern kümmern sich die österreichischen alpinen Vereine ehrenamtlich um rund 50.000 Kilometer Wanderwege und über 400 Schutzhütten, 272 davon in exponierter Lage. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Rückgrat einer Infrastruktur, von der hunderttausende Menschen – Touristen, Einheimische und Wirtschaftstreibende – profitieren. „Wer sich auf die Schultern ehrenamtlicher Arbeit verlässt, muss sie auch absichern – sonst bricht das System zusammen“, mahnt VAVÖ-Vizepräsident Günter Abraham.

Investition in die Zukunft braucht jetzt ein Signal
Die alpinen Vereine haben Verständnis für die angespannte budgetäre Lage. Doch gerade jetzt braucht es Zukunftsprojekte – für die Sicherheit am Berg, den Tourismus und die vielen Ehrenamtlichen, die diese Infrastruktur erhalten. Mit der Kampagne “Notruf aus den Alpen” fordern die Vereine eine planbare Unterstützung von 95 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre. Drei Millionen Euro wurden bereits als Sofortmaßnahme ausbezahlt – ein Anfang, aber bei Weitem nicht genug. „Im Rahmen des Doppelbudgets 2025/2026 braucht es nun einen ersten Aufschlag für 2026 und eine konkrete Vorschau und Perspektive auf die Folgejahre“, so Dunkel-Schwarzenberger.

Wandern ist kein Luxus – es ist Teil unserer Identität
Der kommende Sommer steht vor der Tür – und mit ihm hunderttausende Wanderer. Werden sie noch intakte Wege und geöffnete Hütten vorfinden? Fakt ist, dass 68 % der Urlauber und Urlauberinnen in Österreich wandern gehen und viele Einheimische in ihrer Freizeit bevorzugt und regelmäßig in den Bergen unterwegs sind. Ohne Hütten und die dazugehörigen Wanderwege fehlen nicht nur die Grundlage für Tourismus, sondern auch die Wertschöpfung und Arbeitsplatzsicherung in den Regionen.

Regierungsprogramm verpflichtet – und jetzt?
Die Unterstützung der alpinen Infrastruktur ist im Regierungsprogramm verankert. Die Menschen, die sich tagtäglich um ihre Erhaltung kümmern, erwarten sich, dass auf diese Worte nun endlich Taten folgen, um den Zusammenbruch dieses essenziellen Netzwerks aus Hütten und Wegen in den Bergen zu verhindern!

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