LINKS fordert: Lueger-Denkmal entfernen – Johanna-Dohnal-Platz jetzt!
100 Jahre nach der Errichtung des Karl-Lueger-Denkmals fordert LINKS Wien ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Geschichtsverklärung und falsche Vorbilder im öffentlichen Raum: Die Statue des offen antisemitischen Ex-Bürgermeisters muss entfernt und der gleichnamige Platz in Johanna-Dohnal-Platz umbenannt werden. Statt weiterhin Steuergeld aus dem Kulturbudget in ein Denkmal für einen Antisemiten zu investieren, braucht Wien progressive, feministische und demokratische Erinnerungsorte.
„Dieses Denkmal steht exemplarisch für eine jahrzehntelange Geschichte des Verschweigens und Verharmlosens von Antisemitismus in Österreich“, erklärt Dr. Heide Hammer, Listenzweite zur Bezirksvertretungswahl Alsergrund. „Karl Lueger agitierte gegen jüdisches Leben, verbreitete Verschwörungstheorien, hetzte gegen moderne Kunst und Frauenemanzipation. Seine antisemitische Rhetorik war nicht Beiwerk – sie war sein politisches Programm. Der Kampf gegen Antisemitismus ist an jedem Ort zu führen: hier an diesem Platz ebenso wie in unseren Parteien, den Schulen und Universitäten und in allen Bereichen des privaten wie gesellschaftlichen Lebens“
Benjamin Traugott, Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung Innere Stadt, kritisiert nicht nur die Statue selbst, sondern auch den künstlerischen Ursprung des Denkmals: „Josef Müllner, der Schöpfer der Statue, war NSDAP-Mitglied und fertigte Hitler-Büsten. Dass ausgerechnet diese Statue durch eine 3,5°-Neigung 'neu gedacht' werden soll, ist ein zynisches Schauspiel. Anstatt einen Antisemiten zur makabren Touristenattraktion umzuwidmen, fordern wir: Lueger muss weg – her mit dem Johanna-Dohnal-Platz!“
Johanna Dohnal – feministische Pionierin, Kämpferin für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit – ist das genaue Gegenteil Luegers. Angelika Adensamer, Sprecherin von LINKS Wien, sagt: „Dohnal hat Großes geleistet für die Gleichstellung von Frauen und ihre Sicherheit vor häuslicher Gewalt. Ihre politische Arbeit wirkt bis heute nach. Wenn wir öffentliche Plätze nach politischen Vorbildern benennen, dann doch nach jenen, die für Gleichberechtigung und Fortschritt standen – nicht nach denen, die Hass und Ausgrenzung kultivierten. Dohnal kämpfte für das Sichtbarmachen von Frauen – höchste Zeit, ihr auch im öffentlichen Raum diesen Platz zu geben.“
Auch zur Rolle von Kunst im öffentlichen Raum bezieht LINKS Wien klar Stellung. Sheri Avraham, LINKS Arbeiter*innenkammerrätin und freischaffende Künstlerin erklärt: „Kunst ist nicht neutral. Kunst im öffentlichen Raum transportiert Botschaften – und diese Botschaften müssen wir uns als Gesellschaft genau ansehen. Was sagen wir damit, wenn wir einen Antisemiten auf einen Sockel stellen und das Ganze mit Steuergeld legitimieren? Kunst darf und soll provozieren – aber nicht reaktionäre Mythen zementieren.“
LINKS Wien stellt klar: Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus gehört nicht in den Keller der Geschichte, sondern mitten auf die Plätze dieser Stadt. Und sie muss sichtbar, spürbar, konkret sein – gerade jetzt. Gerade hier. Am 27. April wählbar: KPÖ und LINKS in den Gemeinderat und die Bezirksvertretung Innere Stadt!
Fotos der heutigen Pressekonferenz finden Sie hier.
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