Ehemaliger Stadt Wien-Wohnbauforscher erarbeitet mit KPÖ wohnungspolitische Positionen
Mittwochvormittag hat die KPÖ ihre wohnungspolitischen Positionen präsentiert. Wolfgang Förster, international renommierter Wohnbauforscher und langjähriger Mitarbeiter der Wohnbauabteilung der Stadt Wien, erklärt seine Gründe mit der KPÖ gemeinsame Sache zu machen: „Ich war wütend darüber, dass von der SPÖ in Sachen kommunaler Wohnbau keine Innovationen mehr kommen, sondern dass sie sich nur auf den Verdiensten der Vergangenheit ausruht.“ Die vorgestellten Positionen gehen über ein reines Wahlprogramm zur Wien-Wahl hinaus und enthalten sowohl Forderungen an den Bund als auch Forderungen an die Stadt Wien, erklärt Förster. Barbara Urbanic, KPÖ-Spitzenkandidatin für die Wien-Wahl: „Als KPÖ sind wir die einzige Partei, die sich auch nach den Wahlen glaubwürdig für leistbares Wohnen einsetzt.”
Das Thema Wohnen müsse man auf Perspektive dem Markt zur Gänze entziehen, meint Urbanic. In der vorgestellten Wohnbroschüre stellt die KPÖ aber auch akute Forderungen. „Wir fordern ein umfangreiches Gemeindebauprogramm: mindestens 5.000 neue Gemeindewohnungen jährlich”, erklärt Förster. Man begnüge sich aber nicht mit dieser plakativen Forderung, sondern schlage als konkrete Finanzierungsreform die Wiener Wohnbauabgabe vor. „Investoren sollen für jeden Quadratmeter freifinanzierter Bauten einen Quadratmeter Gemeindebau mittels der Wiener Wohnbauabgabe finanzieren, was lediglich die üppigen Profite privater Immobilienentwickler schmälert.” Darüber hinaus brauche es eine Bodenabgabe auf nichtbebautes gewidmetes Bauland.
Außerdem fordert die KPÖ ein Wohn-Pickerl. In Analogie an das KFZ-Pickerl sollen Vermieter:innen alle drei Jahre die Bewohnbarkeit des Hauses nachweisen müssen. Horrorhäuser und Spekulationsbauten, die in unbewohnbarem Zustand sind, sollen vergesellschaftet und wieder nutzbar gemacht werden. Barbara Urbanic, KPÖ-Spitzenkandidatin zur Wien-Wahl: „Im privaten Wohnungsmarkt werden Mieter:innen wieder und wieder durch zwielichtiges Verfallenlassen aus ihren Wohnungen gedrängt. Das ist eine illegale Schikane der Mieter:innen zur Profitmaximierung reicher Investor:innen, der man einen Riegel vorschieben muss.”
Als drittes Beispiel dafür, wie die KPÖ leistbares und ökologisch nachhaltiges Wohnen erreichen will, nennt Wolfgang Förster die prioritäre Förderung innovativer Bauprojekte. „Wir fordern im geförderten Wohnbau eine fixe Quote für Baugruppen, da diese in den letzten Jahren im Mietwohnungsbau in Form einer Art Kleingenossenschaften sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht wichtige Beiträge zur Innovation im Wiener Wohnbau geliefert haben.” Abschließend erklärt Förster, dass längerfristig nach dem Grundsatz ‘Was alle brauchen, soll auch allen gehören’ eine Vergesellschaftung des Wohnens angestrebt werden müsse.
Wohnbroschüre als PDF abrufbar unter: https://wien.kpoe.at/wp-content/uploads/2025/04/2025_A5_Wohnen_version01.pdf
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