ÖZIV Bundesverband: Bei Fördermaßnahmen für Menschen mit Behinderungen darf nicht gespart werden!
Der ÖZIV Bundesverband zeigt sich alarmiert über die nun öffentlich gewordene Finanzlücke von 100 Millionen Euro beim ATF (Ausgleichstaxfonds) laut Parlamentskorrespondenz vom 9. April: Presse-Aussendung Sozialausschuss Parlamentskorrespondenz. Aus ATF-Mitteln wurden bisher wichtige Fördermaßnahmen für Menschen mit Behinderungen finanziert. „Wenn nun bei Unterstützungsmaßnahmen gespart wird, die Menschen mit Behinderungen bisher erfolgreich beim Zugang zum Arbeitsmarkt bzw. Sicherung ihrer Arbeitsplätze unterstützen, erhöht sich das Risiko steigender Arbeitslosigkeit innerhalb dieser ohnedies benachteiligten Personengruppe massiv. Menschen mit Behinderungen dürfen nicht die Leidtragenden budgetärer Engpässe sein!
“, stellt Gernot Reinthaler, Geschäftsführer des ÖZIV Bundesverbands fest und ergänzt: „Für die Ausarbeitung von Lösungen stehen die Behindertenorganisationen jederzeit gerne zur Verfügung.“
Menschen mit Behinderungen haben es am Arbeitsmarkt schwerer als die Durchschnittsbevölkerung – das zeigt sich seit Jahren in den Zahlen bezüglich Erwerbsquote bzw. Arbeitslosigkeit. Zahlen des AMS aus dem Jahr 2023 zeigen, dass Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen mehr als dreimal so häufig von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind (22%) als Personen ohne diese Einschränkungen (6%) – bei Personen mit Behinderungen liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen sogar bei 24%. Die speziellen Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen werden auch aus den aktuellen Arbeitslosenzahlen ersichtlich: während die Arbeitslosigkeit insgesamt um 8,5 Prozent (per Ende März) im Vergleich zum Vorjahr anstieg, erreichte das Plus bei arbeitslosen behinderten Personen einen besorgniserregenden Wert von 14,2 Prozent!
Die zu einem großen Teil über den ATF und Mittel des Sozialministeriumservice finanzierten Angebote stellen darüber hinaus wichtige Unterstützungsdienste für Unternehmen bei der Lösung schwieriger personeller Situationen dar. „Eine Win-Win Konstellation für Menschen mit Behinderungen, Dienstgeber und den Staat, der hier seine Mittel höchst effektiv einsetzt,“ hält Reinthaler fest. „Deshalb appellieren wir dringend an die politischen Entscheidungsträger:innen, unbedingt für eine ausreichende Dotierung des ATF zu sorgen. Jeder in diesem Bereich investierte Euro bewirkt positive Arbeitsmarkteffekte und fließt doppelt und dreifach in den Staatshaushalt zurück.
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Über den ÖZIV
Der ÖZIV ist ein seit 1962 tätiger Behindertenverein, dessen Mitgliedsorganisationen selbständige Vereine in den einzelnen Bundesländern sind. Der in Wien angesiedelte Bundesverband versteht sich als Interessenvertretung, die auch inklusive Angebote im Sinne der UN-Konvention umsetzt. Die rund 22.000 Mitglieder werden von Landes- und Bezirksorganisationen betreut, welche je nach regionalem Bedarf unterschiedliche Angebote haben. Der ÖZIV-Bundesverband setzt sich mit seinen Angeboten SUPPORT Coaching und Beratung, ARBEITSASSISTENZ und ACCESS für eine inklusive Gesellschaft ein. Diese Unterstützungsleistungen sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderungen nachhaltig verbessern.
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