Caritas zu zwei Jahre Krieg im Sudan: Eine humanitäre Katastrophe historischen Ausmaßes
„Millionen von Menschen kämpfen ums Überleben – über 25 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als 8 Millionen wurden vertrieben. Die UN sprechen von der größten humanitären Katastrophe, die jemals dokumentiert wurde. Das Leid ist unvorstellbar. Umso erschütternder ist das Schweigen der Welt. Doch Wegschauen kann keine Option sein,“ so Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich.
Tausende Tote und Millionen Vertriebene
Schätzungen zufolge sind mehr als 150.000 Menschen durch die Kämpfe getötet worden, während rund 2 Millionen Menschen bis Ende letzten Jahres durch Hunger umgekommen sind. Laut UNHCR mussten 8,8 Millionen der insgesamt 46 Millionen Einwohner*innen vor den Kämpfen in andere Landesteile fliegen, weitere 3,7 Millionen haben bislang Schutz in den Nachbarländern gesucht. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung – fast 25 Millionen Menschen – leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit. In 14 von insgesamt 18 Regionen herrscht Hungersnot. Nahrungsmittellieferungen werden von den Konfliktparteien immer wieder blockiert. Mehr als 75% der Gesundheitsinfrastruktur ist zusammengebrochen. Cholera, Malaria und Dengue breiten sich aus. 17 Millionen Kinder können nicht in die Schule gehen. Bodmann: „Der Krieg hat die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen des Landes stark beeinträchtigt – Hunger, Krankheit und Armut sind zur täglichen Realität für Millionen von Sudanes*innen geworden. Frieden und sozialer Zusammenhalt sind entscheidend, um diesen Kreislauf von Gewalt und Vertreibung zu durchbrechen. Nur wenn Vertrauen zwischen den Gemeinschaften wächst und Menschen aktiv in Versöhnungsprozesse einbezogen werden, kann ein nachhaltiger Frieden entstehen.“
Caritas hilft vor Ort
In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen leistet die Caritas Österreich im Sudan sowie in den angrenzenden Ländern umfangreiche Hilfe. Neben der Bereitstellung von Lebensmittel für Vertriebene und besonders gefährdete Haushalte organisieren Notunterkünfte und stellen Saatgut, Werkzeuge und Schulungen zur Existenzsicherung für Kleinbauern bereit. Die Caritas Österreich plant eine Erweiterung der Hilfe, um noch mehr Menschen in dieser chronisch unterfinanzierten Krise zu erreichen. „Bereits vor dem Beginn dieses Krieges waren wir als Caritas in Österreich im Sudan aktiv. Durch das weltweite Netzwerk der Caritas und unsere Partner-Organisationen im Sudan konnten wir auf die Situation dort schnell und gezielt reagieren. Und wir werden auch weiterhin alles dafür tun, um das Leiden der Menschen vor Ort zu lindern. Die Realität für Hilfsorganisationen wie etwa die Caritas ist aber: Hilfe wie Nahrungsmittellieferungen werden von Konfliktparteien immer wieder verhindert. Unsere Hilfe kann nur ankommen, wenn wir Zugang zu den betroffenen Gebieten haben,“ so Bodmann.
Appell an die Weltgemeinschaft
„Angesichts der dramatischen humanitären Lage ist es unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft verstärkt Druck auf die Kriegsparteien ausübt und humanitäre Hilfe für die betroffenen Menschen bereitstellt. Der Sudan braucht dringend eine politische Lösung, die den Weg für einen dauerhaften Frieden ebnet. Damit dies möglich ist, braucht es endlich entschlossenes internationales Engagement: Die Weltgemeinschaft darf nicht länger zuschauen, wie Millionen von Menschen um ihr Überleben kämpfen und fortlaufend Menschenrechte schwer verletzt werden. Humanitäre Hilfsorganisationen brauchen sicheren und uneingeschränkten Zugang innerhalb des Sudans und über die Grenzen hinweg. Zudem braucht es erhöhte Mittel für lokale und nationale Hilfsorganisationen und eine umgehende Rücknahme der angekündigten US-Hilfskürzungen, um katastrophale Folgen für die sudanesische Bevölkerung und die Nachbarländer zu verhindern,“ so Bodmann.
Caritas bittet um Spenden:
-
Nahrhafter Brei, der hungrige Kinder satt macht: Mit 30 Euro können zwei Kinder einen Monat lang im Baby- und Kinder-Ernährungszentrum oder einer Schule mit Mahlzeiten versorgt werden.
-
Lebensmittelpaket für akute Notsituationen: Mit 50 Euro erhalten besonders betroffene Familien ein Nahrungsmittelpaket. Damit kann eine fünfköpfige Familie zwei bis vier Wochen lang ihre Grundbedürfnisse decken.
-
Mit Saatgut und Werkzeug Unabhängigkeit schaffen: 100 Euro ermöglichen einer Familie den Kauf von landwirtschaftlichen Geräten und Pflanzensamen für den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse.
Caritas Spendenkonto
Erste Bank, BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort „Nothilfe Sudan/Südsudan“, www.caritas.at/helfen
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Caritas Österreich