Saison 2025/2026 im Festspielhaus St. Pölten im Zeichen des Gemeinsinns | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Saison 2025/2026 im Festspielhaus St. Pölten im Zeichen des Gemeinsinns

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Die Festspielhaus-Saison 2025/2026 steht unter dem Motto „Gemeinsinn“, denn, so Bettina Masuch: „In einer Welt, die von extremen Positionen, von Individualisierung und Abgrenzung geprägt ist, möchten wir Räume schaffen, in denen Gemeinschaft erlebt und reflektiert werden kann. Der Gemeinsinn – als Ausdruck von Zusammenhalt, Empathie und Zusammenarbeit – bildet das Herzstück unserer künstlerischen Reise in dieser Spielzeit. Zahlreiche Tanzproduktionen und Konzerte erzählen Geschichten von Solidarität, von der Schönheit der Vielfalt und von der Kraft, die entsteht, wenn wir zusammenhalten.“

TANZ: KÜNSTLER:INNEN IM FOKUS

In der Spielzeit 2025/2026 stellt das Festspielhaus St. Pölten mit dem spanischen Shootingstar Marcos Morau und dem niederländischen Kreativduo Imre & Marne van Opstal herausragende Künstler:innen-Persönlichkeiten in den Fokus:
„Sowohl Marcos Morau als auch die Geschwister van Opstal haben wir mit unterschiedlichen Werken unterschiedlicher Compagnien eingeladen. Wir sind der Meinung, dass diese internationalen Künstler:innen auch bei uns in Österreich eine größere Sichtbarkeit verdienen. Eine vertiefende Auseinandersetzung mit ihren sehr unterschiedlichen choreografischen Handschriften eröffnet faszinierende Einblicke in ihre kreativen Kosmen.“ (Bettina Masuch)

Durchzogen von Sehnsucht und Eros: Das Festspielhaus eröffnet am Freitag, 26. & Samstag, 27. September 2025 mit einem hypnotischen Spiel rund um den Flamenco und entführt in eine für Marcos Morau so typische faszinierend-surreale Welt. Inspiriert von einer Reihe expressiver Flamenco-Fotografien des kolumbianischen Fotografen Ruven Afanador, der für die Ästhetik seiner dramatischen Schwarz-Weiß-Motive internationales Renommee genießt, erforscht Morau die Verwandtschaft zwischen fotografischer und choreografischer Komposition. Mit 30 Tänzer:innen des Ballet Nacional de España beschwört der spanische Choreograf in der großformatigen Österreich-Premiere Afanador eine düstere und zugleich lebendige Atmosphäre mit flüchtigen Bildern, kraftvollen Gruppenchoreografien und dem ständigen Spiel von Licht und Schatten.

Nachdem Marcos Morau mit dem Ballet Nacional de España die Festspielhaus-Saison eröffnet haben wird, kehrt er mit der Compagnie des Opera Ballet Vlaanderen und einem zeitlosen Klassiker der Literaturgeschichte am Freitag, 06. & Samstag, 07. März 2026 für eine weitere Österreich-Premiere zurück nach St. Pölten. Mit einer zeitgenössischen Interpretation von Romeo + Julia zeichnet Morau das albtraumhafte Bild einer Welt, in der Gewalt allgegenwärtig ist und entfaltet damit eine poetische Parabel über die unerfüllbare Sehnsucht nach Liebe und die zerstörerische Kraft des Hasses. Unter der musikalischen Leitung von Gavin Sutherland spielt das Tonkünstler-Orchester Sergej Prokofjews lyrische und zugleich düstere Komposition.

Ein weiteres Gastspiel rückt das Schaffen von Marcos Morau im Rahmen eines Double Bill-Abends mit dem Nederlands Dans Theater NDT 2 am Samstag, 09. Mai 2026 ins Zentrum: Mit Folkå präsentiert Morau eine pulsierende visuelle und auditive Landschaft, die über Gemeinschaft, Bräuche und Traditionen erzählt. Im zweiten Teil des Abends kommt Wir sagen uns Dunkles von Marco Goecke zur Aufführung.

Neben Marcos Morau stehen die Geschwister Imre & Marne van Opstal mit ihren tiefgründigen, körperlich intensiven Werken, die die Verbindungen zwischen Individuum und Kollektiv auf eindrucksvolle Weise sichtbar machen, im künstlerischen Fokus. Mit I’m afraid to forget your smile präsentieren Imre & Marne van Opstal am Freitag, 10. April 2026 eine eindringliche Neukreation ihres Erfolgsstücks für das Hessische Staatsballett. Sechs Tänzer:innen, Chormusik und Tom Vissers beeindruckende Bühne verschmelzen zu einem bewegenden Bild von Verlust, Hingabe und menschlicher Stärke. Im zweiten Teil des Abends steht mit Force Majeure eine Kreation von David Raymond & Tiffany Tregarthen auf dem Programm.

In Atlas Song verschmelzen die eindrucksvollen Choreografien von Imre & Marne van Opstal mit der mystischen Musik der schwedischen Sängerin Anna von Hausswolff, die das Spannungsfeld zwischen Leben und Leblosigkeit auslotet. Zwischen dramatischer Rock-Show und einnehmendem Ritual entsteht eine außergewöhnliche Reise aus Tanz und Klang. Die Österreich-Premiere findet am Donnerstag, 21. & Freitag, 22. Mai 2026 statt, es tanzt die GöteborgsOperans Danskompani, die zuletzt in der Saison 2023/2024 im Festspielhaus zu erleben war.

TANZ: INTERNATIONALE FESTSPIELHAUS KOPRODUKTIONEN

In einer Zeit knapper werdender Ressourcen und knapper werdender finanzieller Mittel für den zeitgenössischen Tanz ist es dem Festspielhaus St. Pölten ein Anliegen, mit seiner Unterstützung Künstler:innen weiterhin die überregionale Sichtbarkeit und den kreativen Freiraum zu ermöglichen, um ihre Visionen zu realisieren, denn, so Bettina Masuch: „Von dieser Kooperation profitieren nicht nur die jeweiligen Künstler:innen, sondern auch wir als Haus und natürlich unser Publikum.“

Österreich-Premiere für ein außerordentliches Tanztheater-Ereignis unter finanzieller Beteiligung des Festspielhauses: 47 Jahre nach der Uraufführung kehrt Pina Bauschs Kontakthof mit einem Teil der Tänzer:innen von damals auf die Bühne zurück. Zwischen Erinnerung und Poesie lädt Meryl Tankard, eine der Protagonist:innen der Originalbesetzung, am Samstag, 11. Oktober 2025 zu einer Zeitreise in die Geschichte des Tanzes ein. Kontakthof aus dem Jahr 1978 gilt heute als eines der Schlüsselwerke von Pina Bausch, noch bevor die Choreografin ihren internationalen Durchbruch feierte. Inzwischen wurde es in über 20 Ländern aufgeführt und gilt als „Meisterwerk“ (New York Times). Neun der ursprünglichen Tänzer:innen kehren nun in ihre Rollen zurück, und so wird Kontakthof – Echoes of '78 zu einer Reise in die Vergangenheit. Projektionen von Archivmaterial der ursprünglichen Inszenierung zeigen alle damals beteiligten Tänzer:innen, auch diejenigen, die heute nicht mehr auf der Bühne stehen. Es entsteht ein Prisma aus Erinnerungen und Realität, Jugend und Alter – samt allen Leerstellen, die die Jahre hinterlassen haben.

Nachdem Sharon Eyal zuletzt mit Soul Chain (2022/2023) und SAABA (2023/2024) im Festspielhaus zu sehen war, kehrt die israelische Star-Choreografin am Samstag, 08. November 2025 mit der Österreich-Premiere der Koproduktion Delay the Sadness nach St. Pölten zurück. Eyal entwirft gemeinsam mit ihrem langjährigen künstlerischen Partner Gai Behar einen vielschichtigen Dialog über Stärke und Verletzlichkeit, sowie über das Aufschieben und Durchleben von Gefühlen.

Auch für die neue Arbeit von Damien Jalet leistet das Festspielhaus – gemeinsam mit internationalen Partnern aus Spanien, Frankreich und Deutschland – einen wichtigen Koproduktionsbeitrag. Am Samstag, 24. Jänner 2026 ist mit der Österreich-Premiere von Mirage, einer meditativen Choreografie auf der Suche nach der Essenz des Menschseins, eine weitere Zusammenarbeit Jalets mit dem japanischen Künstler Kohei Nawa zu sehen. Es tanzt das Ballet du Grand Théâtre de Genève.

Der ehemalige Künstlerische Leiter des Festspielhauses Joachim Schlömer kehrt mit der Österreich-Premiere von Rauschen oder der Nachhall der Tage als gefeierter Choreograf zurück an sein vormaliges künstlerisches Zuhause. Sechs Tänzer:innen und ein Musiker feiern die Vergänglichkeit des Lebens und die unvergängliche Kraft des Tanzes. Gemeinsam mit dem Tanzhaus Basel produziert, ist Schlömers neue Kreation am Freitag, 20. & Samstag, 21. Februar 2026 erstmals in Österreich zu erleben.

FESTIVAL FÜR TANZ UND GEMEINSINN: 1 TAG ALLE RÄUME

„Neu im kommenden Programm ist ein Ein-Tages-Festival zu Tanz und Gemeinsinn, das unter diesem Thema Vorstellungen, Lectures, Workshops und Partys von früh morgens bis Mitternacht in allen Räumen des Festspielhauses präsentiert und zum Flanieren, Verweilen, Mitdiskutieren, Mitmachen, Zusehen und Mitfeiern einlädt. Frei nach Aleida und Jan Assmann: ‚Die resiliente Demokratie braucht kein Feindbild, aber einen starken Sinn für das, was Menschen miteinander verbindet und zusammenhält.‘ – Also lassen Sie uns zusammen tanzen!“ (Bettina Masuch)

Am Samstag, 21. März 2026 feiert das Festspielhaus den Gemeinsinn: Das ganze Haus wird zum pulsierenden Schauplatz für zeitgenössischen Tanz, Vorträge, Workshops und Filme zum Thema Solidarität und gemeinschaftliches Handeln. Performances, Workshops und Lectures von Yasmeen Godder, Niv Sheinfeld/Oren Laor, Alessandro Sciarroni, Susan Foster, den Festspielhaus-Communities und vielen mehr stehen auf dem Programm. Im Großen Saal ist mit MELLOWING eine außergewöhnliche Kreation von Christos Papadopoulos zu sehen. Mit dem Berliner Dance On Ensemble, dessen Tänzer:innen allesamt über vierzig Jahre alt sind, erkundet der griechische Choreograf die Intensität des Augenblicks. Die ekstatische Freude am gemeinsamen Tanz auf Raves und in Nachtclubs bildet den Ausgangspunkt für den Double Bill-Abend mit dem CCN – Ballet de Lorraine: Malón von Ayelen Parolin verweist auf einen Zustand der Unordnung, wenn Bewegung bei einem Rave bis zum Exzess gesteigert wird. a Folia von Marco da Silva Ferreira ist eine Anspielung auf einen festlichen portugiesischen Hirtentanz aus dem 16. Jahrhundert. Indem er die mitreißende Wirkung dieses Volkstanzes aufgreift, überträgt der Choreograf ihn auf das Tanzen in Nachtclubs.

WEITERE TANZ, BALLETT & CIRCUS-PREMIEREN

Das Ballett Zürich unter seiner Direktorin Cathy Marston entführt am Samstag, 22. November 2025 in die Welt der Pianistin und Komponistin Clara Schumann. Für die Österreich-Premiere von Clara spielt das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Musik von Philip Feeney, inspiriert von Clara und Robert Schumann sowie von Johannes Brahms.

Der australische Choreograf Adam Linder hinterfragt in Tournament die historische Verbindung von Tanz und Musik und bringt dafür fünf außerordentliche Tänzer:innen mit dem Solistenensemble Kaleidoskop zusammen, das eine eigens von Ethan Braun komponierte Partitur live auf der Bühne zum Besten gibt. Die Österreich-Premiere findet am Freitag, 05. Dezember 2025 statt.

Der Choreograf und Direktor des Pariser Chaillot-Theaters Rachid Ouramdane beschließt mit seiner Compagnie XY und einer Ode an das kollektive Miteinander das Jahr 2025. Zwischen Artistik, Tanz und Poesie feiert Möbius am Samstag, 20. Dezember 2025 seine Österreich-Premiere.

Zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen kosmischer Einsamkeit und gemeinschaftlicher Kraft entspinnt sich zum Festspielhaus-Saisonfinale am Freitag, 12. Juni 2026 ein faszinierendes Spiel für 17 Tänzer:innen als hoffnungsvoller Blick in die Zukunft: Inspiriert von den Weiten des Kosmos und den Rhythmen des Lebens, erzählt Sol Invictus der Compagnie Hervé Koubi von Hoffnung und der Überwindung der Finsternis.

KONZERTE AUS JAZZ, WORLD & BEYOND

Neben der Saisoneröffnung steht auch das Konzert am Freitag, 03. Oktober 2025 ganz im Zeichen des Flamencos, denn der Gitarren-Virtuose Tomatito kehrt ins Festspielhaus zurück und spielt sich aus dem Gitano-Viertel Almerías durch Bulería, Soleá und Fandango.

Die junge Jazz-Bassistin Kinga Gl̸yk bringt mit Real Life ihr mittlerweile fünftes Soloalbum am Donnerstag, 16. Oktober 2025 zu Gehör.

Federico Albanese kreiert cineastische Neoklassik zwischen epischem Ambiente und spannender Reduktion. Der italienische Pianist malt am Donnerstag, 20. November 2025 atmosphärische Klangbilder im Festspielhaus St. Pölten.

Als eine der erfolgreichsten Bands Afrikas steht das Orchestra Baobab für die Fusion zwischen Musiktradition und Weltoffenheit. Am Freitag, 28. November 2025 feiert die senegalesische Combo ihr 50-jähriges Bestehen.

Weihnachtlich wird es mit Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra am Samstag, 13. Dezember 2025.

LINA_ avancierte vom Nachwuchstalent zur Wegbereiterin des modernen Fado. Für ihr neues Album Fado Camões, das sie am Donnerstag, 22. Jänner 2026 vorstellen wird, nahm sie sich mit dem Renaissancedichter Luís Vaz Comões einen der großen Dichter Portugals vor.

In Rahmen eines Tonkünstler-Plugged-In-Konzerts am Freitag, 13. Februar 2026 ist mit Manu Delago ein Meister der Handpan im Festspielhaus zu erleben.

Anja Plaschg hat unter ihrem Künstlernamen Soap&Skin seit 2009 vier Alben veröffentlicht, am Freitag, 13. März 2026 gastiert sie im Rahmen ihrer Torso Tour im Festspielhaus.

Hoffnung, Melancholie, Freude, Schmerz: Der amerikanische Singer-Songwriter Dekker bringt in seinem berührenden Indie-Folk am Donnerstag, 26. März 2026 alles unter einen Hut.

Wenn Amaro Freitas Klavier spielt, hört man das Wasser fließen. In seiner spirituell anmutenden Musik macht sich der Jazzmusiker auf die faszinierend klingende Suche nach den Wurzeln der afrobrasilianischen Kultur. Zu hören am Donnerstag, 09. April 2026.
Etwas später im Monat stehen weiters die türkisch-niederländische Sängerin Karsu am Samstag, 25. April 2026, Thomas Gansch und seine Blasmusik Supergroup am Sonntag, 26. April 2026 sowie Voodoo Jürgens & Die Ansa Panier am Donnerstag, 30. April 2026 auf der Konzertbühne.

Das Sirba Octet bietet in einem Plugged-In-Konzert mit dem Tonkünstler-Orchester unter Chefdirigent Fabien Gabel am Freitag, 29. Mai 2026 eine kreative Verbindung aus klassischer Tradition und den Überlieferungen osteuropäischer Volksmusik.

De zwidan zwa: Ernst Molden, Christopher Seiler und Das Frauenorchester vereinen am Samstag, 30. Mai 2026 musikalisches Erleben zum Lachen, Nachdenken und Genießen mit tiefem Wiener Schmäh.

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