Mehr Raum, mehr Zugang: KHM stellt Pläne für barrierefreien Eingangsbereich vor
Das Kunsthistorische Museum (KHM) startet ein umfassendes Bauprojekt zur Neugestaltung seiner Gästeinfrastruktur. Das traditionsreiche Haus wird in den kommenden Jahren für den Museumsbetrieb des 21. Jahrhunderts fit gemacht. Im Zentrum der Maßnahmen stehen die Barrierefreiheit und Wiederherstellung des historischen Raumerlebnisses im Eingangsbereich.
„Wir wollen das großartige historische Gebäude des Kunsthistorischen Museums allen Menschen öffnen – unabhängig von Alter oder individuellen Einschränkungen. Die Besuchsqualität im Kunsthistorischen Museum muss mit der Exzellenz der ausgestellten Kunstwerke mithalten können. Das wird mit der Umsetzung dieses Bauprojekts gelingen“, sagt Jonathan Fine, Generaldirektor des KHM-Museumsverbands. Fine hatte bereits bei seinem Antritt seine Vision „ReMastering KHM – offen, zugänglich, exzellent“ vorgestellt, in der die Zugänglichkeit für alle Menschen einen wichtigen Schwerpunkt bildet.
Barrierefreiheit und moderne Gästeinfrastruktur
Durch das Projekt soll das KHM barrierefrei erschlossen und ein zeitgemäßes Gästeerlebnis geschaffen werden. Der KHM-Museumsverband baut ein barrierefreies Eingangsfoyer mit modernen Lift- und Stiegenanlagen, die das Haus neu erschließen. Der Zugang erfolgt künftig barrierefrei vom Maria-Theresien-Platz. Neue barrierefreie Kassen, Garderoben, Toiletten sowie weitere Infrastrukturbereiche werden eingerichtet und das Besuchererlebnis entscheidend verbessern. Optimierte Zugänglichkeit, ein klares Leitsystem und eine durchdachte Gästeführung erleichtern den Weg in und durch das Museum. Ein zusätzliches Selbstbedienungscafé und ein neuer Museumsshop erweitern das Angebot. Auch Vermittlungsräume und ein Atelier sind Teil des Konzepts.
„135 Jahre nach seiner Eröffnung birgt das Kunsthistorische Museum immer noch enormes räumliches Potenzial“, sagt Paul Frey, kaufmännischer Geschäftsführer des KHM-Museumsverbands. „Mit dem Bauprojekt setzen wir das erste Modul einer umfassenden Generalsanierung um und leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Erneuerung der einzigartigen Ringstraßengebäude, die ein Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt sind.“
Generalplaner: chaixetmorel. als Partner für den Umbau
Nach einem zweistufigen internationalen Vergabeverfahren qualifizierten sich von 14 teilnehmenden Bietergemeinschaften die fünf höchstbewerteten Büros für die zweite Stufe des Auswahlverfahrens. Die Bietergemeinschaft l‘Atelier d'architecture chaixetmorel. et associés, chaixetmorel. und Christian Anton Pichler ZT GmbH ging als Bestbieter hervor und erhielt den Zuschlag als Generalplaner. Die Planer bringen große Erfahrung in der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude für moderne Museumsnutzungen mit.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit chaixetmorel. und Christian Anton Pichler hoch qualifizierte Partner gefunden haben“, betont Generaldirektor Jonathan Fine. „Das Architektenteam verfügt über große Expertise im Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden und wird das Kunsthistorische Museum behutsam und zugleich zukunftsweisend weiterentwickeln.“
Die Jury setzte sich in den beiden Verfahrensstufen aus renommierten Expertinnen und Experten zusammen: Christoph Becker, vormals Direktor Kunsthaus Zürich, Hannes Bierkämper, Architekt, Kaj Delugan, Architekt, Christina Haak, Direktorin Landesmuseum Württemberg, Sabine Haag, Generaldirektorin KHM-Museumsverband bis 31.12.2024, Jonathan Fine, Generaldirektor KHM-Museumsverband seit 1.1.2025 und Paul Frey, Geschäftsführer KHM-Museumsverband.
Finanzierung und Zeitplan fixiert
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) hat der Geschäftsführung des KHM-Museumsverbands im Februar 2025 die Beauftragung zur Durchführung des Projekts durch den KHM-Museumsverband zukommen lassen. Die Gesamtprojektkosten sind mit 42,3 Millionen Euro festgelegt. Davon stammen 34,8 Millionen Euro aus den im Budgetrahmen 2025–2027 berücksichtigten Mitteln des Bundes. Der KHM-Museumsverband steuert in den Jahren 2025–2028 jeweils eine Million Euro aus seinem laufenden Budget bei und wird verbleibende Einrichtungskosten, die 2028 anfallen, bedecken.
Paul Frey unterstreicht: „Der verantwortungsvolle Umgang mit öffentlichen Mitteln ist für uns selbstverständlich. Vorprojekte wie unser Depot, das Weltmuseum Wien oder andere bauliche Sanierungen haben gezeigt, dass wir on time und on budget arbeiten. Wir danken dem BMKÖS für die wichtige finanzielle Unterstützung des Projekts und gehen mit großer Freude an die Umsetzung.“
Der Baubeginn ist für Anfang 2027 geplant. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts und die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten sollen in der zweiten Jahreshälfte 2028 erfolgen. Während der Bauphase bleibt der Museumsbetrieb aufrecht. Vor dem KHM wird eine provisorische Gästeinfrastruktur errichtet, die bereits eine Verbesserung gegenüber der derzeitigen Situation darstellt.
„Dieses Vorhaben ist ein klares Bekenntnis zu einem offenen, zugänglichen und exzellenten Museum, das den Anforderungen und Erwartungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Mein Ziel ist es, das Kunsthistorische Museum zu einem Ort zu machen, an dem jeder Gast einzigartige Kunst erleben kann“, schließt Generaldirektor Jonathan Fine.
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