Bundesjugendvertretung zum Frauentag: Chancengleichheit am Arbeitsmarkt längst überfällig! | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Bundesjugendvertretung zum Frauentag: Chancengleichheit am Arbeitsmarkt längst überfällig!

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Die Bundesjugendvertretung (BJV) begrüßt die im neuen Regierungsprogramm geplanten Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Jetzt ist es wichtig, die Maßnahmen auch wirklich umzusetzen. Vor allem am Arbeitsmarkt ist die Herstellung von Chancengleichheit längst überfällig, betont BJV-Vorsitzende Rihab Toumi: „Wenn es um Gleichstellung geht, zählt Österreich in vielen Bereichen zu den Schlusslichtern. Deutlich wird das beim Pay Gap – Frauen verdienen im Durchschnitt noch immer 12,18 Prozent weniger als Männer.“ Umgerechnet arbeiten Frauen deshalb im Vergleich zu Männern 44 Tage „gratis“ im Jahr. „Die Gehaltsschere zwischen Frauen und Männern muss endlich geschlossen werden“, so Toumi.

Zur Verbesserung der Situation von Frauen am Arbeitsmarkt müssen zudem strukturelle Hindernisse abgeschafft werden. Dazu zählen etwa die unzureichenden Kinderbetreuungsangebote. „Wir appellieren an die Regierung den Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten rasch zu starten. Denn Kinderbetreuungsplätze, die Vollzeitjobs möglich machen, sind in Österreich immer noch Mangelware“, sagt Alena Boskovic, Sprecherin des BJV-Frauenkomitees.

Chancengleichheit ab der Ausbildung

Für die BJV ist es wichtig, schon in der Schule anzusetzen, um Stereotype in der Berufswahl aufzubrechen. Laut Lehrlingsstatistik entscheiden sich Mädchen am häufigsten dazu, eine Lehre im Einzelhandel oder als Bürokauffrau zu beginnen. Männer hingegen wählen vorrangig Technikberufe. Diese Schieflage trägt zu einer ungleichen Berufslandschaft bei, so Boskovic: „Junge Frauen dürfen nicht in bestimmte Berufssparten gedrängt werden. Wir müssen Mädchen ermutigen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Dazu braucht es geschlechtersensible Berufsorientierung und auch eine Sensibilisierung in den Betrieben.“

Berufe, die häufig von Frauen ausgeführt werden, sind außerdem in der Regel schlechter bezahlt und erhalten weniger Anerkennung. Auch das muss sich ändern, so BJV-Vorsitzende Toumi: „Die Arbeit von Frauen ist nicht weniger wert als die von Männern. Das sollte sich auch beim Gehalt widerspiegeln.“

Care-Arbeit ist ungleich verteilt

Mehr als die Hälfte der Frauen arbeitet in Österreich in Teilzeit. Ein Grund dafür ist die noch immer ungleiche Verteilung der Care-Arbeit. Denn Frauen leisten im Schnitt fast vier Stunden täglich unbezahlte Sorgearbeit in Haushalt und Familie.

„Für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft braucht es eine strukturelle Aufwertung der bezahlten, aber auch der unbezahlten Arbeit. Die Care-Arbeit, die viele Frauen tagtäglich leisten, muss endlich anerkannt und gerecht aufgeteilt werden“, betont Toumi.

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