„Tor zur Demokratie“ öffnet Haus zur Demokratie
KLAGENFURT. Mit einem großen Festakt im Beisein von 200 Personen des öffentlichen Lebens wurde heute, Montag, im Landhaus Klagenfurt die Dauerausstellung „Tor zur Demokratie“ eröffnet. Ein in Österreichs Landtagen einzigartiges Projekt, wie es Hausherr und Initiator Landtagspräsident Reinhart Rohr beschrieb, hinter dem 20 Monate Arbeit stecken und das die Geschichte des Landhauses, des Landtages, die Gewaltentrennung sowie die Wichtigkeit der Demokratie im Eingangsbereich zum Großen Wappensaal des Landhauses erlebbar macht und vor Augen führt.
Nahezu die gesamte Kärntner Landesregierung und die Landesamtsdirektoren sowie die Landtagspräsidenten bewiesen mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung der Demokratie und die Notwendigkeit, sie täglich zu stärken und dafür einzutreten. LH Peter Kaiser eröffnete mit LHStv Martin Gruber und Landtagspräsident Reinhart Rohr gemeinsam die Dauerausstellung im Beisein von LHStvin Gaby Schaunig, LRin Beate Prettner, LR Daniel Fellner, LRin Sara Schaar, LAD Dieter Platzer, LAD-Stv. Markus Matscheck und den stellvertretenden Landtagspräsidenten Christoph Staudacher und Andreas Scherwitzl. Rohr begrüßte auch kärnten.museum-Direktor Wolfgang Muchitsch, da das Landhaus „als Satellit vom kärnten.museum bespielt wird“ und Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle, unter deren Leitung das Projekt „Tor zur Demokratie“ umgesetzt wurde.
Der Landeshauptmann verwies in seiner Eröffnungsrede auf die drei Säulen der Demokratie: die Gesetzgebung, die Exekutive und die Gerichtsbarkeit. „Dieses Tor zur Demokratie führt in das Haus der Demokratie. Die Dauerausstellung wird den aktuellen Herausforderungen gerecht und zeigt auf, dass wir niemals müde werden dürfen, um uns für die Demokratie einzusetzen. Wir dürfen uns nie daran gewöhnen, dass es morgen so, wie heute ist, weil es gestern so war. Das Ringen um die Demokratie ist umso wichtiger, als dass uns Kriege, Krisen und Konfliktherde auf nahezu allen Ebenen bedrohen, die Gesellschaft und unser Tun beeinflussen und es scheinen möchte, dass die demokratischen Mittel auch nicht sofort helfen könnten. Nicht sofort, ja, vielleicht, aber diktatorische vermögen es gar nicht“, hielt Kaiser fest.
Die Dauerausstellung „Tor zur Demokratie“ schärfe das Bewusstsein dafür, was Menschen geleistet, wie sie gelitten haben, um die Demokratie durchzusetzen. Die Ausstellung sei in der Lage, Aktuelles und Zukünftiges zu bearbeiten und zu prägen.
Kaiser dankte allen, die in 20 Monaten Arbeit diese Dauerausstellung im Haus der Demokratie möglich gemacht haben. „Die Demokratie ist die Staatsform, für die wir uns täglich engagieren müssen, die wir weitertragen müssen, denn nur 8 % der Menschen auf dieser Welt können frei in einer Demokratie leben. Reinhart Rohr hat uns mit dieser Ausstellung ein Vermächtnis übergeben. Das Tor der Demokratie führt ins Haus und in das Herz der Demokratie“, betonte Kaiser.
Präsident Rohr beschrieb das Zustandekommen der Ausstellung, auch als partizipativen Prozess. „Mein Herz schlägt heute höher, weil 20 Monate Arbeit sichtbar und erlebbar werden. Die Ausstellung ist ein Versuch, den Wert der Demokratie bewusst zu machen. Immerhin besuchen 8.000 Schülerinnen und Schüler dieses Haus im Jahr und es ist unsere Aufgabe, der Jugend die Werte der liberalen Demokratie zu vermitteln im Haus, in dem die gewählte Volksvertretung als gesetzgebende Gewalt im Land nach demokratischen Regeln arbeitet“, sagte Rohr.
Demokratie verlange nach Partizipation, nach Dialog, Information und nach mündigen Bürgerinnen und Bürgern, um dauerhaft erhalten werden zu können. Der Dauerkrisen-Modus nach Corona, Angriffskrieg, Teuerung und Energiekrise habe große Unsicherheiten in der Bevölkerung hinterlassen und anderen, auch radikalen Kräften Raum gegeben. „Daher müssen wir die Risse im Fundament der Demokratie kitten“, stellte Rohr klar.
Auch Museumsdirektor Muchitsch verwies auf die Notwendigkeit, die liberale Demokratie, ihre Grundwerte, in Anbetracht weltweiter Ereignisse zu vermitteln, dies sei auch die Aufgabe eines Museums. Muchitsch dankte Rohr für die Umsetzung und Finanzierung dieser Ausstellung, die einzigartig in Österreichs Landtagen sei.
Die analog-virtuelle Ausstellung ermöglicht mit Hilfe einer Handy-App einen Blick auf die Geschichte des Landhauses. Die Ausstellung hebt die Vorräume des Wappensaales auf ein neues Niveau, macht Demokratie vom ersten Eintritt an erlebbar. Der Demokratie-Teil beschäftigt sich mit Fragen des Landtages, der Entstehung von Gesetzen und den Abläufen innerhalb des Landtages.
Zur Ausstellung
Der Eingangsbereich zum Wappensaal wird durch die Ausstellung zu einem Einführungsort in die Demokratie.
Umgesetzt wurde die Ausstellung von Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle (FH Kärnten), dem kärnten.museum sowie von LENDARCHITEKTUR (Markus Klaura/Sebastian Horvath/Sabrina Kraßnig) mit Isabella Tasch (Grafik/Design), MONTENERO Productions (Katrin u. Lukas Schwarzkogler), CODEFLÜGEL (Claus Deggendorfer/Patrick Frohmann) und Frame Records (Daniel Stadler).
Als Tor zur Demokratie vermittelt die Ausstellung die Bedeutung, die Ausformungen, die Arbeitsweisen und die Gefahren für die Demokratie am Ort der demokratischen Willensbildung in Kärnten, aber auch die Geschichte des Landhauses. Gezeigt wird die politische Geschichte Kärntens von den Anfängen bis zum Landtag der Gegenwart. (SCHLUSS)
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