„kreuz und quer“ über starke „Töchter des Karakorums“ und „Die Ungläubigen vom Hindukusch - Die bunte Kultur der Kalasha“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„kreuz und quer“ über starke „Töchter des Karakorums“ und „Die Ungläubigen vom Hindukusch – Die bunte Kultur der Kalasha“

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Mitten im höchsten Gebirge der Welt stellen Musliminnen das traditionelle Rollenbild Pakistans auf den Kopf. Im kleinen, abgelegenen Bergdorf Shimshal lassen sich Frauen zu Bergführerinnen ausbilden – eine Utopie wird Wirklichkeit. In seiner Mountaineering School lehrt der berühmte pakistanische Bergsteiger Qudrat Ali eine Gruppe junger Frauen aus dem Dorf die Kunst des Bergsteigens. Ihr Ziel: Ein Zeichen für alle Pakistanerinnen zu setzen, die trotz alter Traditionen ihre Träume verwirklichen. Doch dazu müssen die jungen Frauen – wie die „kreuz und quer“-Dokumentation „Töchter des Karakorums“ von André Hörmann am Dienstag, dem 18. Februar 2025, um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON zeigt – erst ihre anspruchsvolle Abschlussprüfung bestehen: die Besteigung des 5.300 Meter hohen Shifkteen Sar.

Im Norden Pakistans lebt das Volk der Kalasha mit seiner jahrhundertealten Kultur. Sie praktizieren einen Mehrgottglauben, der eng verbunden ist mit der Natur. Die verbesserte Infrastruktur bringt zwar bessere Lebensbedingungen, aber auch den Islam in die einst abgeschiedenen Dörfer. Wird es den Kalasha gelingen, ein modernes Leben zu führen und zugleich an ihren alten Traditionen festhalten zu können? Dieser Frage geht danach Sabiha Sumar in „Die Ungläubigen vom Hindukusch – die bunte Kultur der Kalasha“ (23.20 Uhr) nach.

„Töchter des Karakorums“ – Ein Film von André Hörmann

Shimshal, ein kleines Dorf im äußersten Norden Pakistans auf 3.100 Metern Höhe: Der kleine Ort an der Grenze zu China liegt inmitten des Karakorums, einem der spektakulärsten Gebirge der Welt, und ist unter Alpinisten als „Dorf der Bergsteiger“ bekannt. Seit jeher leiten einheimische Bergführer Touristinnen und Touristen zu den schneebedeckten Gipfeln der Region – eine Domäne, die traditionell einzig Männern vorbehalten war. Drei junge Frauen – Bano, Samreen und Zubaida – beschließen, den anspruchsvollen Kurs zu absolvieren. Als fertig ausgebildete Bergführerinnen erhoffen sie sich ein gutes Auskommen für ihre Familien. Doch der Weg dahin ist hart. Sie müssen neben ihren Bergsteiger-Skills vor allem lernen, in Extremsituationen zusammenzuhalten und richtige Entscheidungen zu treffen, die ihnen in Gefahr das Überleben in den eisigen Höhen sichern. Am Ende der Ausbildung wartet die Abschlussprüfung auf sie: Die Besteigung des 5.300 Meter hohen Shifkteen Sar – eine Mission, die alles verändert. Der Wille der Teilnehmerinnen, den Kurs erfolgreich zu bestehen, ist ungebrochen. Ihre Botschaft ist an alle Frauen gerichtet: Wenn sie es schaffen, die Gipfel der höchsten Berge im Karakorum zu bezwingen, kann jede Pakistanerin selbstbestimmt ihren Traum leben.

„Die Ungläubigen vom Hindukusch – Die bunte Kultur der Kalasha“ – Ein Film von Sabiha Sumar

Das Volk der Kalasha lebt in den drei Tälern Bumbaret, Birir und Rumbur am Fuße des Himalaya, wo sie einen altindoeuropäischen, polytheistischen Glauben praktizieren und ihre eigene Sprache sprechen. Der Legende nach sind sie Nachkommen griechischer Truppen, die sich während der Feldzüge Alexanders des Großen im Hindukusch niedergelassen haben. Im Laufe der Geschichte wurde der Großteil der Kalasha – von Muslimen meist als „Ungläubige“ angesehen – zwangskonvertiert oder getötet. Inzwischen ist der Druck auf die Kultur der Kalasha subtiler geworden.
Durch staatliche Schulen, den Tourismus und eine verbesserte Anbindung an die pakistanischen Großstädte hat sich der Islam in den einst abgeschiedenen Tälern der Kalasha immer weiter ausgebreitet und wird zunehmend sichtbar. Eine Konvertierung zum Islam scheint für viele junge Kalasha reizvoll und verspricht höhere Ausbildungsmöglichkeiten, bessere Arbeitsbedingungen und einen Ausweg aus der Armut. So sank ihre Zahl seit 1950 bis heute von 30.000 auf gerade einmal 3.800. Der Erhalt der Kultur lastet nun vor allem auf den Schultern der nächsten Kalasha-Generation. Wie sehen sie ihre Zukunft? Können sie ein modernes Leben führen und gleichzeitig an ihren – teilweise sehr aufwendigen – Traditionen festhalten? Oder werden der Tourismus und der Druck, sich an die muslimische Mehrheit anzupassen, dazu führen, dass die Kultur der Kalasha in den kommenden Jahren ausstirbt?

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