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Gemeinsam für qualitätsvolle internationale Freiwilligeneinsätze

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Es gibt vielfältige Angebote einen internationalen Freiwilligeneinsatz zu absolvieren – nicht alle davon sind jedoch seriös. Bereits 2016 wurden die Auslandsfreiwilligendienste ins Freiwilligengesetz integriert, um Auslandseinsätze bei anerkannten Trägerorganisationen in einem klar abgesteckten rechtlichen Rahmen zu ermöglichen. Unabhängig davon hat es sich auch das WeltWegWeiser-Netzwerk zum Ziel gesetzt, Qualitätsstandards zu definieren, so sinnstiftende Lerneinsätze zu fördern und sich aktiv gegen Volontariatstourismus zu stellen. Das Netzwerk zählt 17 Organisationen – einige davon überschneiden sich mit den vom Sozialministerium anerkannten und geförderten Organisationen. Verbindendes Element zwischen den Organisationen ist die qualitätsvolle Weiterentwicklung von nachhaltigen Freiwilligeneinsätzen. Nachdem die von WeltWegWeiser entwickelten Qualitätsstandards überarbeitet wurden, werden diese künftig bei allen gesetzlich anerkannten Trägerorganisationen der Auslandsfreiwilligendienste berücksichtigt.

„Gemeinsam mit den anerkannten Trägerorganisationen, dem WeltWegWeiser-Netzwerk und dem Außenministerium haben wir daran gearbeitet, die bereits hohe Qualität der freiwilligen Auslandsdienste weiter zu steigern. Mit der Festlegung auf einheitliche Qualitätsstandards für unsere anerkannten Trägerorganisationen setzen wir nach der Weiterentwicklung der pädagogischen Betreuung und Begleitung der Freiwilligen einen weiteren Schritt, um diese wichtigen Dienste nachhaltig zu stärken. Das WeltWegWeiser-Netzwerk hat hier bereits wertvolle Vorarbeit geleistet, für die ich mich sehr herzlich bedanke“, betont Bundesminister Johannes Rauch.

Ab ins Ausland – aber gut begleitet
Die WeltWegWeiser-Qualitätsstandards beinhalten Richtlinien zur Organisation und Durchführung von seriösen Freiwilligeneinsätzen im Ausland. Darin wird der Auslandseinsatz vor allem als ein Lerneinsatz für die Freiwilligen selbst verstanden, was auch dem Verständnis der durch das Sozialministerium anerkannten Trägerorganisationen entspricht. Die Freiwilligen erhalten eine sinnvolle Vorbereitung auf den Einsatz und das Leben im Einsatzland.

Ebenso ist eine qualifizierte und fundierte Begleitung der Freiwilligen während des Einsatzes gewährleistet. Es gibt durchdachte Gewaltschutzkonzepte sowie Pläne zum Krisen- und Konfliktmanagement, welche im Ernstfall zum Einsatz kommen. Nach ihrer Rückkehr nehmen Freiwillige an einer Nachbereitung teil, bei der die Lernerfahrungen reflektiert werden.

Um Transparenz zu gewährleisten, gibt es eine schriftliche Vereinbarung zwischen Entsendeorganisation/Trägerorganisation, Aufnahmeorganisation/Einsatzstelle und Freiwilligen über die Tätigkeiten, Rechte und Pflichten der Vertragspartner:innen.

Für qualitätsvolle Auslandseinsätze, gegen Volontariatstourismus
Drei Wochen in den globalen Süden fliegen, einen Tauchkurs machen und nebenbei in einem Waisenhaus aushelfen – derartige Angebote von Reiseagenturen gibt es viele. Der sogenannte Volontariatstourismus boomt. Junge Menschen zahlen mehrere Tausend Euro an die Reiseanbieter – doch nur ein Bruchteil davon kommt den Projekten im Einsatzland zugute. „Der schnelle Blick in eine andere Welt sowie die ständig wechselnden Freiwilligen bringen sowohl für die jungen Menschen selbst als auch für die Menschen in den Projekten vor Ort wenig Mehrwert. Sobald die ersten Abläufe verstanden wurden, sind die Freiwilligen schon wieder weg und vulnerable Personengruppen bekommen alle paar Wochen eine neue Bezugsperson vorgesetzt. Ohne qualitätsvolle Vor- und Nachbereitung bleibt von dem Kurztrip nicht mehr als Irritation“, sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, dem Trägerverein von WeltWegWeiser.

WeltWegWeiser setzt sich seit nunmehr 10 Jahren aktiv gegen diese Form von Volontariatstourismus ein. Die 17 Organisationen des Netzwerks bereiten ihre Freiwilligen auf einen sinnstiftenden Lerneinsatz vor – Seminare zu Safeguarding, Pädagogik, Antirassismus oder interkultureller Kommunikation inklusive. Ebenso haben die Begleitung während des Einsatzes und die Reflexionsseminare nach dem Auslandseinsatz einen hohen Stellenwert. Die WeltWegWeiser-Freiwilligen sind mindestens drei Monate im Einsatz – viele jedoch bis zu einem Jahr. Ein Auslandseinsatz wird bei WeltWegWeiser als Zeit der kritischen Reflexion verstanden.

Über WeltWegWeiser
WeltWegWeiser berät Interessierte über Internationale Freiwilligeneinsätze. Die Servicestelle informiert neutral über die Angebote von 17 Entsendeorganisationen, die sich zu hohen Qualitätsstandards verpflichtet haben. Das Angebot von WeltWegWeiser erstreckt sich von unverbindlichen und kostenlosen Beratungsgesprächen über die finanzielle Unterstützung von Freiwilligen bis hin zu entwicklungspolitischer Bildungsarbeit. WeltWegWeiser ist getragen von der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt und gefördert durch die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA).

Rückfragehinweise:
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
pressesprecher@sozialministerium.at
sozialministerium.at

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