Grüne/Disoski: „Keine Toleranz bei weiblicher Genitalverstümmelung“
Am morgigen Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) betont Meri Disoski, Sprecherin der Grünen für Frauen- und Außenpolitik, den dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen diese besonders brutale Form der Gewalt gegen Frauen: „Mädchen und Frauen, die ohne medizinische Indikation grundlos an ihren Genitalorganen verstümmelt oder beschnitten werden, brauchen ihr Leben lang medizinische Behandlung. Genitalverstümmelungen sind akut mit starken Schmerzen verbunden und führen zu schwerwiegenden Langzeitfolgen: massive Schwierigkeiten beim Urinieren, Unfruchtbarkeit, Einschränkung des sexuellen Empfindens und Komplikationen bei der Geburt. Genitalverstümmelungen sind Ausdruck geschlechtsspezifischer Gewalt und eine schwere Menschenrechtsverletzung, die entschlossen bekämpft werden muss. Hier darf es keine Toleranz geben. “Weltweit sind bis zu 230 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung bzw. Genitalbeschneidung (Female Genital Mutilation bzw. Cutting – FGM/FGC) betroffen. Auch in Österreich ist FGM/C ein Thema: Bis zu 11.000 Mädchen und Frauen sind davon betroffen – obwohl FGM verboten und unter Strafe gestellt ist.
„Im Kampf gegen FGM haben wir mit der österreichweiten FGM/C-Koordinierungsstelle, die 2022 etabliert wurde, eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene und von FGM bedrohte Frauen geschaffen. Mein Dank gilt den dort tätigen Expert:innen. Sie beraten Betroffene, sensibilisieren Fachkräfte aus besonderes relevanten Berufsgruppen, wie zum Beispiel medizinisches oder pädagogisches Personal, und leisten wichtige Präventionsarbeit in Communities“, erläutert Disoski.
Eine im Auftrag des Bundeskanzleramts durchgeführte Studie der Medizinischen Universität Wien zu FGM zeigt weiteren Handlungsbedarf auf: „Bei vielen Gesundheitsfachkräften bestehen Wissenslücken über das Thema und über diesbezüglich geltende Gesetze. Hinzu können Sprachbarrieren kommen, die eine bestmögliche Versorgung von Betroffenen erschweren. Die Studienergebnisse zeigen klaren Handlungsbedarf auf. Im Kampf gegen FGM ist noch viel zu tun“, meint Disoski.
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