Soziale Unternehmen: Relevanter Wirtschaftsfaktor in den Regionen
„Die Botschaft ist klar: Österreich kann es sich nicht leisten, Soziale Unternehmen zu übersehen. Sie sind kein „soziales Zusatzangebot“ – sie sind ein zentraler Wirtschafts- und Standortfaktor. Wer den Standort Österreich sichern will, muss in Soziale Unternehmen investieren und sie in die wirtschaftspolitische Strategie integrieren“, so Manuela Vollmann, Vorstandsvorsitzende arbeit plus Österreich.
„Soziale Unternehmen sind weit mehr als soziale Akteure und ein arbeitsmarktpolitisches Instrument“, betont Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin arbeit plus Österreich. „Sie schließen Lücken, die der Markt nicht deckt. Besonders in strukturschwachen Regionen sind sie oft der Unterschied zwischen Abwanderung und neuen Perspektiven.“
Ein Standortfaktor mit Mehrwert
200 Unternehmen, 500 Standorte, 34.000 Arbeitsplätze – Soziale Unternehmen sind ein relevanter Faktor in der österreichischen Wirtschaft. Sie qualifizieren Arbeitskräfte, stabilisieren den Arbeitsmarkt, schließen Lücken, die der freie Markt nicht decken kann und sichern Kaufkraft in den Regionen. Jährlich begleiten sie über 200.000 Menschen beim Wiedereinstieg in die Erwerbsarbeit und erwirtschaften zusätzlich rund 500 Millionen Euro.
Während wirtschaftspolitische Debatten oft um Standortentwicklung, Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftemangel kreisen, liefern Soziale Unternehmen bereits Lösungen. Sie stärken Betriebe, sichern Arbeitsplätze und halten Wertschöpfung in Österreich – ein Faktor, der in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird, zeigt sich Melanie Spangler, Geschäftsführerin arbeit plus Tirol und Vorstandsmitglied arbeit plus Österreich überzeugt. „Wer also über wirtschaftliche Stabilität spricht, wer über starke Regionen spricht, spricht über Soziale Unternehmen“, betont Spangler.
Arbeitskräftepotenzial nutzen
Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel bleibt eine der größten Herausforderungen für die österreichische Wirtschaft. Rehbichler beantwortet die Frage nach dem Arbeitskräftemangel: „Arbeitskräftemangel? Österreich hat potenzielle Arbeitskräfte, wir müssen sie nur strategisch in den ersten Arbeitsmarkt bringen.“
Fast 30 % aller Arbeitslosen in Österreich sind langzeitbeschäftigungslos. Für viele von ihnen ist der direkte Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert. Genau hier, so Rehbichler, setzen Soziale Unternehmen an. Sie qualifizieren gezielt für Branchen mit akutem Arbeitskräftemangel und unterstützen Menschen auf ihrem Weg in eine nachhaltige Beschäftigung. „So konnten 36 % der Langzeitbeschäftigungslosen im Jahr 2022 erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden“, berichtet Rehbichler. Sie ergänzt: „Lange Arbeitslosigkeit erschwert den Wiedereinstieg – je früher jemand daher eine Chance bekommt, desto leichter fällt dieser.“ Mit positiven Folgen, so Rehbichler: „Wer eine Beschäftigung findet, stärkt nicht nur sich selbst und sichert sein eigenes Einkommen, sondern trägt auch zur finanziellen Entlastung des Sozialsystems bei.“
Wirtschaftliche Stabilität beginnt in den Regionen
Soziale Unternehmen schließen Lücken, wo klassische Marktmechanismen an ihre Grenzen stoßen. Sie übernehmen für Wirtschaftsbetriebe arbeitsintensive Tätigkeiten, wie etwa Verpackung, die ansonsten ins Ausland wandern würden, reparieren in ihren Werkstätten Alltagsgegenstände, oder bieten Dienstleistungen wie Renovierungen oder Handwerksarbeiten an, und bleiben so für Menschen mit begrenztem Budget erschwinglich.
Diese Angebote tragen nicht nur zur finanziellen Entlastung vieler Haushalte bei, sondern sichern auch lokale Wertschöpfung und erhalten die Kaufkraft in den Regionen. Denn wenn Menschen in ihrer Region Arbeit haben, so Spangler, bleibt das Einkommen vor Ort und stärkt lokale Betriebe und Nahversorger.
An über 500 Standorten in ganz Österreich sorgen Soziale Unternehmen dafür, dass Menschen dort arbeiten können, wo sie leben. Ihre jährlich erwirtschafteten rund 500 Millionen Euro bleiben im Land und tragen zur wirtschaftlichen Stabilität bei.
„Ein stabiler Standort lebt von regionaler Stärke – Soziale Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, halten Wertschöpfung in der Region und sichern wirtschaftliche Kreisläufe. Perspektiven werden dort geschaffen, wo sie sonst fehlen würden“, so Spangler.
Budget entlasten, Zukunft sichern
Soziale Unternehmen sind nicht nur eine soziale Maßnahme, sondern ein gezielter, wirtschaftlich wirkungsvoller Hebel, um Arbeitslosigkeit zu reduzieren und das Budget langfristig zu entlasten, unterstreicht Vollmann. Und sie ergänzt: „Sie helfen Menschen zurück in den ersten Arbeitsmarkt – das ist nicht nur ein Gewinn für jede:n Einzelne:n, sondern für die Gesellschaft insgesamt.“
„Jeder Mensch, der wieder in Beschäftigung kommt, reduziert gleichzeitig die Kosten für Sozialleistungen und trägt aktiv durch Steuern und Abgaben auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Budget bei. Das bedeutet weniger Belastung für den Sozialstaat, mehr Kaufkraft in den Regionen und gesamtwirtschaftlich eine stabilere Zukunft“, so Vollmann.
Konsequenterweise heißt das, so Vollmann: „Jede erfolgreiche Arbeitsmarktintegration entlastet das Budget, stärkt den Wirtschaftsstandort und hebt die Stimmung.“
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