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Greenpeace deckt auf: Deponie-Skandal in St.Pölten wohl schon seit 2021

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Im Dezember 2024 deckte das Greenpeace-Investigativteam den größten Deponie-Skandal der jüngeren Abfallgeschichte Österreichs auf. Das Abfallunternehmen Zöchling Abfallverwertungs GmbH hat auf der Deponie St.Pölten große Mengen unbehandelter Rest- und Sperrmüll Abfälle illegal deponiert. Greenpeace hat daher historische Luft- und Satellitenbilder, von 2007-2024, der Deponie am Ziegelofen ausgewertet – die Ergebnisse sind schockierend. Greenpeace hat vier neue Verdachtsflächen für Falschdeponierung identifiziert und fordert von den Behörden den bereits sehr großen Suchradius von 20.000 Quadratmetern nun um etwa das doppelte zu erweitern. Außerdem muss auch die Suchtiefe angepasst werden. Diese liegt bei derzeit zehn Metern. Greenpeace fordert weiters, mittels archäologischen Bodenerkundungsmethoden wie Bodenradar die Deponie zu durchleuchten. Solche Messungen werden etwa von GeoSphere Austria (vormals ZAMG) durchgeführt.

Stefan Stadler, Sprecher des Investigativ-Teams bei Greenpeace in Österreich: “Die Aufnahmen aus der Luft geben Hinweise darauf, dass die Falschdeponierung bereits deutlich länger zurückgeht und ein deutlich größeres Ausmaß hat als bisher angenommen”. Stadler weiter: „Es wurde anscheinend ein System etabliert, das Regularien gezielt umging und Profite in Millionenhöhe bescherte. Alles auf Kosten von Mensch und Natur.”

Unmittelbar nach der Privatisierung im April 2019 begann der großflächige Umbau der gesamten Deponie. Zigtausend Tonnen Deponiematerial wurden um- und abgegraben und verfrachtet. Es besteht der Verdacht, dass dieses Material nicht gesetzeskonform, etwa auf eine weniger geschützte Bauschuttdeponie, verlagert wurde.
Die Einbringung von unbehandeltem Rest- und Sperrmüll in die Deponie erfolgte augenscheinlich bereits seit 2021. Die Deponie wurde mit Abfall regelrecht überhäuft und der Berg aus Mist wuchs binnen kurzer Zeit sehr stark an. Das ist äußerst ungewöhnlich, denn in den Jahrzehnten unter öffentlicher Nutzung waren nur minimale Erdbewegungen sichtbar und der Strom an deponierungspflichtigem Material relativ konstant.

Seit Dezember 2024 ist die Mülldeponie behördlich gesperrt. Auslöser war eine unangekündigte Kontrolle aufgrund von Hinweisen durch Greenpeace.

“Dass systematische Falschdeponierung anscheinend über Jahre hinweg möglich ist, ohne das behördliche Kontrollorgane etwas davon merken, ist zutiefst alarmierend. ÖVP-Landeshauptfrau Mikl-Leitner muss hier dringend einschreiten und schnellstmöglich für Aufklärung sorgen”, fordert Stadler abschließend.

Das Factsheet finden Sie unter: https://act.gp/FactsheetMülldeponie

Auswertung Luft- und Satellitenbilder finden Sie unter: https://act.gp/Auswertung

Bildmaterial finden Sie unter: https://act.gp/Fotos
Unter Angabe der Credits © (Name im Bildtitel) / Greenpeace stehen die Fotos kostenfrei zur redaktionellen Nutzung zur Verfügung.

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